Wohlstandswachstum dank den Bilateralen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Wohlstandsentwicklung der Schweiz seit Abschluss der bilateralen Verträge widerlegt klar die falsche Behauptung einer schwachen BIP-pro-Kopf-Entwicklung.
  • In den 2000er und 2010er Jahren verzeichnete die Schweiz ein deutlich stärkeres Wohlstandswachstum als in den krisengeplagten 90er Jahren.
  • Diesen Erfolg verdankt das Land wesentlich den bilateralen Verträgen mit der EU, die den Wirtschaftsstandort Schweiz wieder zu einem attraktiven Ziel für Investitionen machten.

Der Mensch neigt dazu, schnell zu vergessen. Mehr noch, man verklärt die Vergangenheit. So sei «früher» doch alles so viel besser gewesen. Ein Blick auf Statistiken zeigt aber das Gegenteil: Gerade die 1990-er Jahre waren problematisch. Die Wirtschaft stagnierte über mehrere Jahre hinweg. Die Folge war, dass der Wohlstand – gemessen mit dem Bruttoinlandprodukt pro Kopf der Bevölkerung – deutlich zurückging. Mit anderen Worten wurden im Laufe der wirtschaftlichen Stagnation die Menschen in der Schweiz Anfang der neunziger Jahre im Durchschnitt ärmer. Früher war es also schlechter. Denn in den nachfolgenden zwei Jahrzehnten wuchs nicht nur die Wirtschaft wieder kräftig, sondern auch das BIP-pro-Kopf legte deutlich zu und sorgte dafür, dass die Menschen wieder reicher wurden.

Immobilienblase und EWR-Nein erschüttern die Schweizer Wirtschaft der 90er Jahre

Was war denn da los in den 90-er Jahren? Zum einen brach die Konjunktur ein, weil die Immobilienblase, die sich gegen Ende der 80-er Jahre stürmisch entwickelte, durch die Zinserhöhungen der Nationalbank platzte. Das brachte etliche Banken in Schieflage und viele Handwerksbetriebe, Private und Investoren mussten Verluste verdauen. Zum anderen aber belastete das Nein des Schweizer Stimmvolks zum Europäischen Wirtschaftsraum am 6. Dezember 1992. Das Abseitsstehen vom europäischen Binnenmarkt schaffte wirtschaftspolitische Unsicherheit und machte den Wirtschaftsstandort Schweiz weniger attraktiv für in- und ausländische Unternehmen. Die Netto-Direktinvestitionen sanken stark ins Negative: Es wurde in der Schweiz weniger und im Ausland mehr investiert.

Die Schweiz findet durch Reformen und die Bilateralen den Weg aus der Krise

Die Schweiz drohte den Anschluss an den Wachstumsschub zu verpassen, der durch die Integration der europäischen Märkte ausgelöst wurde. Erst nachdem die Schweiz einige Reformen umsetzen konnte und die Bilateralen I unterzeichnet und im Jahr 2000 vom Schweizervolk gutgeheissen wurden, schöpften Investoren wieder Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Schweiz.

Seither verläuft die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz sehr positiv. Früher war eben nicht alles besser.