20 Jahre Schuldenbremse – ein Toast!
Vor zwanzig Jahren wurde die Schuldenbremse eingeführt. Der Bund feiert diesen Anlass – zu Recht. Die Schuldenbremse ist ein Meilenstein für die finanzielle Stabilität und Nachhaltigkeit der Schweiz. economiesuisse unterstützt die Schuldenbremse seit ihren Anfängen. Hier ein Toast, verbunden mit den besten Wünschen zum Geburtstag!
Die Schuldenbremse wird heuer 20 Jahre alt. Sie wurde auf einem Schuldenberg geboren. Dort war die Aussicht trüb und der Boden steinig.
Es dauerte deshalb, bis die Schuldenbremse laufen konnte. Mit drei Jahren aber war es geschafft. Auf beiden Füssen stand sie noch etwas unsicher, aber im Gleichgewicht, und blickte aufs Land. Die Aussicht wurde besser.
In der Ferne lockten Wiesengrün und saftige Alpen. Dahin wollte die Schuldenbremse. Die Kindheit also: Jahre von Forschen und Versuchen, immer sicherer, immer fester in der Überzeugung, dass da Wege waren, die sich zu gehen lohnten.
Und wirklich: so schwer bald das Tageswerk und hart die Schule – die Schuldenbremse bewies sich und legte an Statur zu. Im Zahlenreich zuhause, liebte sie es exakt. Abweichungen konnte sie nicht ausstehen, «Tolggen» im Zeugnis verbot sie sich. Manche nannten sie allzu strebsam, klagten, die Schuldenbremse sei zu streng. Aber da blühten schon Enziane und Edelweiss am Weg. «Seht ihr», sagte sie, «so zahlt sich’s aus».
Mit sieben Jahren bekam sie ein Geschwisterchen mit auf den Weg. Das Geschwisterchen war unscheinbar. Es hiess Ergänzungsregel für Aussenordentliches. Hinter der grossen Schwester lief es im Schatten.
Das Teenageralter, die Zehnerjahren: sonst voller Wirrungen, Regelbrüche und Aufbegehren. Aber hier: nichts von all dem war da. Die Bankenkrise, Frankenkrise – die Schuldenbremse ging ihren Weg, unbeirrbar, durch Matten, die mit jedem Schritt grüner wurden, und Gras, das immer saftiger spross. Der Weg war bald einfach, das Leben ging recht flott. Nur im Blick zurück sah, wer schaute, noch die Schuldenbergspitze, im Nebel, fern.
Klassenbeste werden ins Ausland eingeladen. So auch die Schuldenbremse. Voller Staunen fragte man nach dem Erfolgsrezept. Langweilig, sagte die Schuldenbremse, langweilig muss man sein. Leben mit dem, was man hat, und wenn es nicht reicht, muss man sich anstrengen. Reden so einfach, dass es jeder versteht und den Sinn begreift. Stur sein, weil nachgiebig sein einfach ist und der Weg zurück schwierig. Im Ausland, sagt man, gähnten sie, als sie es hörten. Hoch auf ihren Schuldenbergen oben.
Vieles gäbe es noch zu erzählen. Aber das wäre vielleicht wirklich langweilig. Das Wichtigste nur: Der Erfolg – er gibt der Schuldenbremse recht.
Gar nicht langweilig zeigte sich jüngst die Ergänzungsregel. Unter Corona trat sie aus dem Schatten ihrer grossen Schwester und blühte mächtig auf. Hart im Kern auch sie, hat sie auch eine unverbindliche Seite. Diese wirkt äusserst attraktiv. Man muss die Ergänzungsregel deshalb genau im Auge behalten. Der Weg zurück auf den Schuldenberg ist öd.
Und so schliessen wir diesen Toast und gratulieren. Schuldenbremse: Wir freuen uns über die Jahre mit dir und wünschen alles Gute. Bleib, wie du bist. Wir brauchen dich so: als verlässliche Begleiterin an unserer Seite.
Lesen Sie dazu auch unseren Artikel «Schuldenbremse: So gut wie vor 20 Jahren – und genauso wichtig».