# 7 / 2016
14.07.2016

Er­fol­gsmod­ell Zah­n­medi­zin braucht kein Oblig­a­to­rium

Die Zahn­hy­giene der Schweizer Bevölkerung ist im in­ter­na­tionalen Ver­gle­ich vor­bildlich. Die Kosten für zah­n­medi­zinis­che Leis­tun­gen en­twick­eln sich nur in beschei­denem Um­fang, ob­wohl die Ver­sorgung auf hohem Niveau ist. Trotz­dem wer­den Forderun­gen nach einem Zah­n­ver­sicherung­soblig­a­to­rium laut – ins­beson­dere, um soziale Un­ter­schiede bei der Zah­nge­sund­heit zu be­seit­i­gen. Ein Blick ins Aus­land macht deut­lich, dass dieses Vorge­hen nicht Er­folg ver­sprechend ist.

Executive summary

Immer wieder gibt es in der Schweiz Bestrebungen, für die Zahnmedizin analog zur Humanmedizin eine obligatorische Grundversicherung einzuführen. Derzeit werden entsprechende Projekte vor allem in der Romandie und im Tessin auf kantonaler Ebene vorangetrieben. Begründet wird die Forderung mit der Tatsache, dass Menschen aus ärmeren Verhältnissen oft eine unterdurchschnittliche Zahngesundheit aufweisen. Ein Vergleich mit anderen Ländern zeigt allerdings: Die Zahngesundheit in der Schweiz ist gut, und das Finanzierungsmodell hat auf die soziale Differenz keinerlei Auswirkungen. Das auf Selbstverantwortung aufbauende Modell der Schweiz hat zudem den Vorteil, dass die Kosten unterdurchschnittlich wachsen.

Positions of economiesuisse

  •  Eine obligatorische Zahnversicherung würde die Innovation in der Zahnmedizin verlangsamen.
  •  Die zahnmedizinische Versorgung in der Schweiz ist effizient, weitgehend selbsttragend und benötigt keine Umverteilung.
  •  Eine solidarische Finanzierung der zahnmedizinischen Leistungen vermag die Ungleichheit nicht zu verringern.
  •  Die Zahnmedizin ist eine Erfolgsstory. Es gibt keinen Grund, in diesem Bereich etwas zu ändern.

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