Eidgenössisches Bundesgericht

Selbst­be­stim­mungs- und No-Bil­lag-In­itia­ti­ve: eco­no­mie­su­is­se fasst 2x Nein-Pa­ro­le

eco­no­mie­su­is­se sagt «Nein» zur Volks­in­itia­ti­ve «Schwei­zer Recht statt frem­de Rich­ter (Selbst­be­stim­mungs­in­itia­ti­ve)». Dies hat der Vor­stands­aus­schuss an sei­ner heu­ti­gen Sit­zung be­schlos­sen. Eben­falls «Nein» sagt der Wirt­schafts­dach­ver­band zur In­itia­ti­ve «Ja zur Ab­schaf­fung der Radio- und Fern­seh­ge­büh­ren (Ab­schaf­fung der Bil­lag-Ge­büh­ren)».

eco­no­mie­su­is­se hat sich be­reits sehr früh gegen die Selbst­be­stim­mungs­in­itia­ti­ve aus­ge­spro­chen. Als of­fe­ne, in­ter­na­tio­nal stark ver­netz­te Volks­wirt­schaft ist die Schweiz auf ver­läss­li­che und sta­bi­le Be­zie­hun­gen zum Aus­land an­ge­wie­sen. Die Grund­la­ge hier­für bie­tet das Völ­ker­recht, das vor allem für klei­ne Staa­ten wie die Schweiz von gros­ser Be­deu­tung ist. Es hilft, die ei­ge­nen In­ter­es­sen in­ter­na­tio­nal durch­zu­set­zen und es ist die Basis für Wett­be­werbs­fä­hig­keit, Er­folg und Wohl­stand.

Mit An­nah­me der Selbst­be­stim­mungs­in­itia­ti­ve wären meh­re­re Hun­dert wirt­schafts­re­le­van­te Staats­ver­trä­ge künf­tig unter Dau­er­vor­be­halt ge­stellt. Dazu zäh­len Frei­han­dels­ab­kom­men, Ver­trä­ge zum Schutz von In­ves­ti­tio­nen oder geis­ti­gen Ei­gen­tums, WTO-Ver­trä­ge und auch die vom Volk an­ge­nom­me­nen Bi­la­te­ra­len. Das führt zu gros­ser Rechts­un­si­cher­heit und scha­det dem Wirt­schafts­stand­ort Schweiz sowie hier an­säs­si­gen Un­ter­neh­men mas­siv. Auf­grund der Re­la­ti­vie­rung der Eu­ro­päi­schen Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on (EMRK) ge­fähr­det die In­itia­ti­ve dar­über hin­aus auch den recht­li­chen Schutz von Schwei­zer Bür­ge­rin­nen und Bür­gern in an­de­ren Län­dern. eco­no­mie­su­is­se wird sich des­halb im Rah­men einer brei­ten Al­li­anz aus Po­li­tik, Wirt­schaft und NGOs gegen die In­itia­ti­ve en­ga­gie­ren.

Grund­satz­be­kennt­nis zum me­dia­len Ser­vice pu­blic er­for­der­lich

Aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se ist auch die In­itia­ti­ve zur Ab­schaf­fung der Bil­lag-Ge­büh­ren zu ra­di­kal und daher ab­zu­leh­nen. Der Ser­vice pu­blic er­füllt wich­ti­ge de­mo­kra­tie­po­li­ti­sche Funk­tio­nen, die zur po­li­ti­schen Sta­bi­li­tät und zur Stand­ort­at­trak­ti­vi­tät der Schweiz bei­tra­gen. Trotz die­sem Grund­satz­be­kennt­nis zum me­dia­len Ser­vice pu­blic bleibt eine of­fe­ne Dis­kus­si­on über die An­ge­bots­brei­te und -tiefe not­wen­dig.