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Schluss­be­ra­tung zu zen­tra­ler Stand­ort­re­form

Am 30. Mai be­ginnt der Stän­de­rat mit der Be­rei­ni­gung der be­ste­hen­den Dif­fe­ren­zen zur Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form. Ge­plant ist, dass die Räte die par­la­men­ta­ri­sche Be­ra­tung in der Som­mer­ses­si­on ab­schlies­sen. Ein zü­gi­ger Ab­schluss ist für die Wirt­schaft zen­tral. Nur so lässt sich die steu­er­li­che Rechts­si­cher­heit für die Un­ter­neh­men rasch wie­der­her­stel­len.

Nach­dem Stän­de- wie auch Na­tio­nal­rat die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III ein­ge­hend be­ra­ten haben, be­ste­hen noch ei­ni­ge Dif­fe­ren­zen. Aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se sind ins­be­son­de­re fol­gen­de Punk­te be­deu­tend:

Eine zins­be­rei­nig­te Ge­winn­steu­er, um den Ver­lust von Steu­er­sub­strat zu ver­mei­den und at­trak­ti­ve Be­din­gun­gen für die An­sied­lung von Fi­nan­zie­rungs­ak­ti­vi­tä­ten zu bie­ten. Diese Mass­nah­me zahlt sich, wie auch der Bun­des­rat be­stä­tigt, fi­nan­zi­ell aus.

Keine zu­sätz­li­che Be­gren­zung der Pa­tent­box. Die be­schlos­se­ne ku­mu­lier­te Ent­las­tungs­be­gren­zung macht eine zu­sätz­li­che Ein­schrän­kung der Pa­tent­box über die in­ter­na­tio­na­len Vor­ga­ben hin­aus un­nö­tig (kein «Swiss fi­nish»).

Keine ter­ri­to­ria­le Ein­schrän­kung der F&E-In­put­för­de­rung, um die Kan­to­ne im in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb mit gleich lan­gen Spies­sen aus­zu­stat­ten (wie bei­spiels­wei­se die EU-Staa­ten).  

Eine An­pas­sung der Ka­pi­tal­steu­er bei Kon­zern­dar­le­hen, damit wett­be­werbs­schäd­li­che Mehr­be­las­tun­gen durch den Weg­fall der Steu­er­sta­tus ver­mie­den wer­den.

Die zeit­na­he Ein­füh­rung der in­ter­na­tio­nal ver­brei­te­ten und durch­wegs ak­zep­tier­ten Ton­na­ge Tax. 

Ge­lingt die Re­form, bleibt unser Land auf einem welt­wei­ten Spit­zen­platz unter den Un­ter­neh­mens­stand­or­ten. Davon pro­fi­tie­ren nicht nur gros­se wie klei­ne Un­ter­neh­men, son­dern auch deren Mit­ar­bei­ten­de. Schliess­lich pro­fi­tie­ren auch die öf­fent­li­chen Fi­nan­zen, weil die Steu­er­ein­nah­men von Un­ter­neh­men er­hal­ten blei­ben und Po­ten­zi­al für neues Wachs­tum ge­schaf­fen wird. 

Ein Schei­tern der Re­form wäre keine Lö­sung. Es droh­ten gra­vie­ren­de volks­wirt­schaft­li­che Schä­den. Steu­er­ein­nah­men von 5,3 Mil­li­ar­den Fran­ken al­lein bei der Ge­winn­steu­er wären ge­fähr­det. Wie eine ak­tu­el­le Stu­die zeigt, kom­men noch Mil­li­ar­den bei der Ein­kom­mens­steu­er sowie bei in­di­rek­ten Ein­nah­men dazu (KPMG Swiss tax Re­port 2016). Die Kan­to­ne wären zum Han­deln ge­zwun­gen, ohne über die not­wen­di­gen In­stru­men­te und Mit­tel zu ver­fü­gen. Die na­tio­na­le Ko­hä­si­on durch den Fi­nanz­aus­gleich wäre akut ge­fähr­det. Vor die­sem Hin­ter­grund ist die Ab­leh­nung der Re­form un­ver­ant­wort­lich.

Die de­tail­lier­te Po­si­ti­on von eco­no­mie­su­is­se ent­neh­men Sie un­se­ren wei­te­ren Pu­bli­ka­tio­nen zum Thema.