Keine wei­te­ren Ex­pe­ri­men­te

Nach der Mas­sen­ein­wan­de­rungs-In­itia­ti­ve steht am 18. Mai be­reits die nächs­te wirt­schafts­po­li­ti­sche Wei­chen­stel­lung an. Die Min­dest­lohn-In­itia­ti­ve zwingt alle Schwei­zer Un­ter­neh­mer, ihren An­ge­stell­ten min­des­tens 22 Fran­ken pro Stun­de zu zah­len – un­ab­hän­gig von Bran­che, Re­gi­on oder Qua­li­fi­ka­ti­on der Mit­ar­bei­ten­den. Gleich­zei­tig soll über eine neue Bun­des­kom­pe­tenz der Ein­fluss der Ge­werk­schaf­ten ge­stärkt und damit die staat­li­che Durch­set­zung von Ge­samt­ar­beits­ver­trä­gen er­höht wer­den. Auf dem Spiel ste­hen der li­be­ra­le Ar­beits­markt und die be­währ­te So­zi­al­part­ner­schaft.

Die In­itia­ti­ve hätte auf vie­len Ebe­nen Fol­gen: Staat­li­che Min­dest­löh­ne schwä­chen die Wett­be­werbs­fä­hig­keit, be­schleu­ni­gen Ra­tio­na­li­sie­rungs­mass­nah­men und ver­nich­ten Ar­beits­plät­ze, ins­be­son­de­re in länd­li­chen Re­gio­nen. Zudem lei­det das duale Bil­dungs­sys­tem, weil der An­reiz zur Aus- und Wei­ter­bil­dung ge­dämpft wird. Leid­tra­gen­de der star­ren Min­dest­löh­ne sind in ers­ter Linie jene, die man vor­gibt zu schüt­zen: Be­rufs­ein­stei­ger, Un­ge­lern­te und Wie­der­ein­stei­ge­rin­nen. Ein klas­si­scher Bu­me­rang.

Ein Blick ins be­nach­bar­te Aus­land reicht, um zwei­fels­frei fest­zu­stel­len, welch schäd­li­che Ef­fek­te staat­li­che Min­dest­löh­ne haben. Doch damit nicht genug: Die In­itia­ti­ve for­dert einen mehr als dop­pelt so hohen Min­dest­lohn, wie er bald in Deutsch­land ein­ge­führt wer­den soll. Vor die­ser zu­sätz­li­chen Be­las­tung soll­ten wir un­se­re Be­trie­be an­ge­sichts der neuen Aus­gangs­la­ge nach dem 9. Fe­bru­ar be­wah­ren. Die dop­pel­te Her­aus­for­de­rung wäre ein ver­hee­ren­des Si­gnal für den Werk­platz Schweiz mit un­ab­seh­ba­ren Kon­se­quen­zen.