Frau sortiert Ordner in Aktenschrank

Er­höh­te Schwel­len­wer­te für or­dent­li­che Re­vi­si­on tre­ten am 1. Ja­nu­ar 2012 in Kraft

Die Schwel­len­wer­te für die zwin­gen­de Durch­füh­rung einer or­dent­li­chen Re­vi­si­on wer­den auf den 1. Ja­nu­ar 2012 er­höht. Damit wird der erste Mo­sa­ik­stein der Ak­ti­en­rechts­re­vi­si­on in Kraft ge­setzt. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die­sen Bun­des­rats­ent­scheid.​

Ge­mäss gel­ten­dem Recht müs­sen Ge­sell­schaf­ten eine or­dent­li­che Re­vi­si­on ihrer Jah­res­rech­nung durch­füh­ren, wenn sie zwei Jahre in Folge zwei der drei nach­ste­hen­den Grös­sen über­schrei­ten: a) Bi­lanz­sum­me von 10 Mil­lio­nen Fran­ken, b) Um­satz von 20 Mil­lio­nen Fran­ken, oder c) 50 Voll­zeit­stel­len. Diese tie­fen Schwel­len­wer­te zwin­gen viele klei­ne und mitt­le­re Un­ter­neh­men zu einer auf­wen­di­gen und kost­spie­li­gen or­dent­li­chen Re­vi­si­on, auch wenn weder Ak­tio­nä­re noch Gläu­bi­ger eine solch um­fas­sen­de Rech­nungs­prü­fung for­dern. Ohne kon­kre­ten Nut­zen fal­len un­nö­ti­ge Kos­ten und Auf­wen­dun­gen an.

eco­no­mie­su­is­se hat sich für eine Er­hö­hung der Schwel­len­wer­te zur Re­vi­si­ons­pflicht stark ge­macht. In der ver­gan­ge­nen Som­mer­ses­si­on hat das Par­la­ment die Schwel­len­wer­te er­höht, neu gel­ten fol­gen­de Grös­sen: a) Bi­lanz­sum­me von 20 Mil­lio­nen Fran­ken, b) Um­satz von 40 Mil­lio­nen Fran­ken, oder c) 250 Voll­zeit­stel­len. Schliess­lich haben sich Na­tio­nal- und Stän­de­rat in der Dif­fe­renz­ber­ei­ni­gung ge­ei­nigt, dass der Bun­des­rat den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens be­stimmt. Er­freu­li­cher­wei­se ist der Bun­des­rat bei der ur­sprüng­li­chen Ver­si­on des Na­tio­nal­rats ge­blie­ben und hat das re­vi­dier­te Ge­setz nun auf den 1. Ja­nu­ar 2012 in Kraft ge­setzt. Um eine Rück­wir­kung zu ver­mei­den, gel­ten die er­höh­ten Schwel­len­wer­te erst ab dem ers­ten vol­len Ge­schäfts­jahr nach In­kraft­tre­ten – sie gel­ten also frü­hes­tens für die Re­vi­si­on des Ge­schäfts­jah­res 2012.

Bei Tau­sen­den von klei­ne­ren und mitt­le­ren Un­ter­neh­men kön­nen nun die Ak­tio­nä­re als Ei­gen­tü­mer ent­schei­den, ob die Re­vi­si­ons­stel­le die Jah­res­rech­nung or­dent­lich prü­fen soll, oder ob eine ein­ge­schränk­te Re­vi­si­on ge­nügt. Die­ser KMU-freund­li­che Bü­ro­kra­tie­ab­bau stärkt die Wahl­frei­heit der Ak­tio­nä­re.