Pferderennen

Re­vi­si­on des Kar­tell­ge­set­zes: Der Ge­setz­ge­ber muss han­deln

Das Wich­tigs­te in Kürze:

  • Ein ef­fek­ti­ver Wett­be­werb ist un­ver­zicht­bar für die Schwei­zer Wirt­schaft; ein mo­der­nes und aus­ge­wo­ge­nes Kar­tell­recht ist hier­für es­sen­zi­ell.
  • Die for­ma­lis­ti­sche Pra­xis im Kar­tell­recht be­hin­dert wirt­schaft­lich sinn­vol­le Ko­ope­ra­tio­nen und Ver­hal­tens­wei­sen, ohne deren Schäd­lich­keit dar­zu­le­gen.
  • Der Ge­setz­ge­ber hat den For­ma­lis­mus im Kar­tell­recht aus guten Grün­den ab­ge­lehnt und soll­te an die­ser kla­ren Linie fest­hal­ten.

Die Schwei­zer Wirt­schaft for­dert in einem Po­si­ti­ons­pa­pier ent­schlos­se­ne Re­for­men im Kar­tell­recht. Seit Jah­ren kri­ti­sie­ren Un­ter­neh­men ver­schie­dens­ter Grös­sen und Bran­chen die for­ma­lis­ti­sche Pra­xis der Wett­be­werbs­be­hör­den, die Ko­ope­ra­tio­nen er­schwert und Rechts­un­si­cher­heit schafft. Eine Re­vi­si­on des Kar­tell­ge­set­zes ist un­er­läss­lich, um den Wett­be­werb zu stär­ken, In­no­va­tio­nen zu för­dern und un­ter­neh­me­ri­sche Frei­hei­ten zu si­chern.

 

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Fehl­ent­wick­lun­gen in der Kar­tell­rechts­pra­xis

Die Kar­tell­rechts­pra­xis hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren von sei­nem an­ge­stamm­ten Ver­fas­sungs­auf­trag und der Ab­sicht des Ge­setz­ge­bers ent­fernt. Ab­re­den und Ver­hal­tens­wei­sen von Un­ter­neh­men wer­den al­lein an­hand for­ma­ler Kri­te­ri­en be­wer­tet, ohne die tat­säch­li­che Schäd­lich­keit für den Wett­be­werb im Ein­zel­fall mit zu be­rück­sich­ti­gen.

Diese Pra­xis hat weit­rei­chen­de Fol­gen: Un­ter­neh­men ver­zich­ten auf wirt­schaft­lich sinn­vol­le Ko­ope­ra­tio­nen – aus Angst vor lang­wie­ri­gen Ver­fah­ren und hohen Bus­sen. Zudem wi­der­spricht diese Ent­wick­lung den In­ten­tio­nen des Ge­setz­ge­bers, der be­wusst eine pau­scha­le Ver­bots­ge­setz­ge­bung ab­ge­lehnt hatte.

For­de­rung der Wirt­schaft

In einem ak­tu­el­len Po­si­ti­ons­pa­pier for­dern die Wirt­schafts­ver­bän­de eine Rück­kehr zu einer dif­fe­ren­zier­ten Be­ur­tei­lung im Kar­tell­recht. Sie be­to­nen, dass das ak­tu­el­le Vor­ge­hen Ko­ope­ra­ti­on hemmt, In­no­va­tio­nen be­hin­dert und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Schwei­zer Wirt­schaft ge­fähr­det.

Ap­pell an den Na­tio­nal­rat

Der Na­tio­nal­rat trägt nun die Ver­ant­wor­tung, die Fehl­ent­wick­lun­gen zu kor­ri­gie­ren und das Kar­tell­recht wie­der mit sei­nem ver­fas­sungs­mäs­si­gen Auf­trag in Ein­klang zu brin­gen. Die ak­tu­el­le Fas­sung des Stän­de­rats würde hin­ge­gen die pro­ble­ma­ti­sche Pra­xis wei­ter ze­men­tie­ren. Es liegt am Na­tio­nal­rat, eine aus­ge­wo­ge­ne und zu­kunfts­fä­hi­ge Lö­sung zu fin­den.

Die Wirt­schafts­ver­bän­de war­nen ein­dring­lich: Bleibt eine Re­form aus, droht der Ver­lust der in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werbs­fä­hig­keit und die Schwei­zer Wirt­schaft wird nach­hal­tig Scha­den neh­men. Jetzt ist der Mo­ment, um die Wei­chen für eine zu­kunfts­fä­hi­ge Wett­be­werbs­ord­nung zu stel­len.