COP28-Dubai

Welt­kli­ma­kon­fe­renz: COP oder Flop!

Ab nächs­tem Don­ners­tag fin­det in Dubai die nächs­te glo­ba­le Kli­ma­kon­fe­renz COP28 statt. Seit der letz­ten Kon­fe­renz dre­hen sich die Dis­kus­sio­nen haupt­säch­lich um die Aus­ge­stal­tung des Fonds für Ver­lus­te und Schä­den. Ein Fokus soll­te aber zwin­gend auch auf Chan­cen und Lö­sun­gen zur glo­ba­len Emis­si­ons­re­duk­ti­on ge­legt wer­den. Ver­bind­li­che Aus­stiegs­da­ten aus den fos­si­len En­er­gi­en wären wich­tig, um ge­mein­sam einen ent­schei­den­den Schritt vor­wärts­zu­kom­men. Die Schweiz will im Rah­men der Kon­fe­renz dem Kli­ma­club der G-7-Staa­ten bei­tre­ten. Damit bie­tet sich für die Schweiz die Chan­ce, eine Vor­bild­funk­ti­on ein­zu­neh­men und auf eine ein­heit­li­che glo­ba­le CO2-Ab­ga­be hin­zu­wir­ken.

An der letzt­jäh­ri­gen Welt­kli­ma­kon­fe­renz in Sharm el-Sheikh wurde ein so­ge­nann­ter «Loss and Da­ma­ge Fund» be­schlos­sen. Durch die­sen Fonds für Ver­lus­te und Schä­den sol­len Fi­nanz­mit­tel von In­dus­trie­na­tio­nen zur Ret­tung und für den Wie­der­auf­bau in är­me­ren Län­dern be­reit­ge­stellt wer­den, die von kli­ma­be­ding­ten Ka­ta­stro­phen be­trof­fen sind. Wich­tig bei der Aus­ge­stal­tung ist, dass die Fi­nan­zie­rung ver­ur­sa­cher­ge­recht aus­ge­stal­tet wird und dass der Fonds die be­ste­hen­den In­stru­men­te der Ka­ta­stro­phen- und der hu­ma­ni­tä­ren Hilfe er­gänzt. Der Fokus der Kon­fe­renz soll­te sich aber nicht haupt­säch­lich auf die­sen Fonds rich­ten, denn der ak­tu­el­le Treib­haus­gas­aus­stoss ist so hoch wie noch nie zuvor und muss drin­gend ge­senkt wer­den. Damit wir un­se­re glo­ba­len Emis­sio­nen in den Griff be­kom­men, be­nö­ti­gen wir eine ver­stärk­te in­ter­na­tio­na­le Ko­or­di­na­ti­on, eine ver­mehr­te In­ter­na­li­sie­rung der ex­ter­nen Kos­ten, An­rei­ze zum Aus­stieg aus fos­si­len En­er­gi­en sowie In­no­va­tio­nen und Lö­sun­gen bei der glo­ba­len Emis­si­ons­re­duk­ti­on.

Ver­bind­li­che Aus­stiegs­da­ten aus fos­si­len En­er­gi­en wären wich­tig

Die bis­he­ri­gen Ver­pflich­tun­gen aller Län­der wie auch der tat­säch­li­che Ab­senk­pfad rei­chen der­zeit kaum aus, um die Erd­er­wär­mung auf den Schwel­len­wert von 1.5oC zu be­schrän­ken. Die­ses Ziel wird zu­neh­mend un­rea­lis­tisch. Die Mit­tel hin­ge­gen sind mit­tel- bis lang­fris­tig klar: Die Welt muss ge­mein­sam aus den fos­si­len En­er­gie­trä­gern aus­stei­gen. Dazu be­nö­tigt es auch ein welt­wei­tes Strom­ver­sor­gungs­sys­tem. En­er­gie­trä­ger wie Kohle haben in einem sol­chen Sys­tem kei­nen Platz mehr. Die Kli­ma­kon­fe­renz fin­det in die­sem Jahr be­reits zum 28. Mal statt und noch immer haben wir glo­bal kei­nen ver­bind­li­chen Be­schluss zum Aus­stieg aus Kohle. Um Pla­nungs- und In­ves­ti­ti­ons­si­cher­heit zu schaf­fen, be­nö­ti­gen wir aber genau sol­che Be­schlüs­se.

Die Schweiz als Vor­bild in einem neuen Kli­ma­club

Ende 2022 wurde im Rah­men der G-7-Staa­ten ein Kli­ma­club ins Leben ge­ru­fen. Die­ser Kli­ma­club soll allen Län­dern of­fen­ste­hen, die sich zur un­ein­ge­schränk­ten Um­set­zung des Über­ein­kom­mens von Paris be­ken­nen. In­zwi­schen sind wei­te­re Staa­ten bei­ge­tre­ten und auch die Schweiz will sich die­sem Kli­ma­club in Dubai an­schlies­sen. Ein sol­cher Kli­ma­club wird von der Wis­sen­schaft seit län­ge­rem ge­for­dert. Je mehr Staa­ten sich an­schlies­sen wer­den, desto stär­ker wird seine Wir­kung sein, um einen wich­ti­gen Bei­trag an die glo­ba­len Kli­ma­zie­le zu leis­ten. Für die Schweiz bie­tet sich hier eine Chan­ce. Die Schweiz hat die zweit­höchs­te CO2-Ab­ga­be der Welt. In die­sem Kli­ma­club mit am­bi­tio­nier­ten Staa­ten könn­te die Schweiz eine pro­ak­ti­ve Rolle ein­neh­men. Ein Hin­wir­ken zu einer ein­heit­li­chen, glo­ba­len CO2-Ab­ga­be in­ner­halb des Kli­ma­clubs wäre für die Schweiz na­he­lie­gend. Ein Durch­bruch in die­sem Thema wäre ein wich­ti­ger Er­folg für das glo­ba­le Klima.

In­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit zu grenz­über­schrei­ten­den Koh­len­stoff­markt

In Dubai sol­len end­lich auch die not­wen­di­gen Be­schlüs­se zum Ar­ti­kel 6 des Über­ein­kom­mens von Paris ge­fasst wer­den, damit ein grenz­über­schrei­ten­der Koh­len­stoff­markt funk­tio­nie­ren kann. Es ist wich­tig, dass die Re­geln für Emis­si­ons­re­duk­ti­on im Aus­land end­lich fest­ge­legt wer­den, damit Emis­si­ons­re­duk­tio­nen zu den ge­ringst­mög­li­chen Kos­ten für Un­ter­neh­men und Ver­brau­cher be­schleu­nigt wer­den.

Erste glo­ba­le Be­stan­des­auf­nah­me

Mit der COP28 wird der erste Fünf­jah­res­zy­klus der glo­ba­len Be­stan­des­auf­nah­me (Glo­bal Stock­ta­ke) ab­ge­schlos­sen. Es ist der wich­tigs­te Me­cha­nis­mus, mit dem die Fort­schrit­te im Rah­men des Über­ein­kom­mens von Paris von nun an alle fünf Jahre be­wer­tet wer­den. Die Be­stan­des­auf­nah­me muss auf­zei­gen, wel­che Lü­cken in der Ver­min­de­rung der CO2-Emis­sio­nen, der An­pas­sung an den Kli­ma­wan­del und der Kli­ma­fi­nan­zie­rung be­ste­hen. Zudem soll­te den Staa­ten Emp­feh­lun­gen ab­ge­ge­ben wer­den, wie diese Lü­cken ge­schlos­sen wer­den kön­nen.