Handelsabkommen Händedruck

Ver­tie­fung der Wirt­schafts­be­zie­hun­gen mit Gross­bri­tan­ni­en: Aus­bau des Frei­han­dels­ab­kom­mens

Han­dels­mi­nis­te­rin Ba­de­noch und Bun­des­rat Par­me­lin haben in Bern ge­mein­sam den Start­schuss für die Mo­der­ni­sie­rung des Frei­han­dels­ab­kom­mens ge­ge­ben. Das be­ste­hen­de Ab­kom­men soll er­wei­tert und ver­tieft wer­den. Neben Ver­ein­fa­chun­gen der Zoll­ver­fah­ren, Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen, Dienst­leis­tun­gen und tech­ni­schen Nor­men sind hier­bei auch Di­gi­ta­li­sie­rung und Da­ten­ver­kehr wich­ti­ge The­men. An einem in­for­mel­len Tref­fen be­tont die Han­dels­mi­nis­te­rin, dass die Bri­ten an einem zü­gi­gen Ver­hand­lungs­ab­lauf in­ter­es­siert sind.

Die Schweiz und Gross­bri­tan­ni­en haben in den ver­gan­ge­nen Jah­ren die bi­la­te­ra­len Ab­kom­men rasch und un­kom­pli­ziert aus­ge­baut. Beide Na­tio­nen ste­hen für den Frei­han­del ein. Fol­ge­rich­tig sind beide Sei­ten über­ein­ge­kom­men, das 2019 aus­ge­han­del­te bi­la­te­ra­le Frei­han­dels­ab­kom­men wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. The­men gibt es genug: Zu nen­nen sind aus Sicht der Wirt­schaft die ad­mi­nis­tra­ti­ve Ver­ein­fa­chung der Zoll­ver­fah­ren, die An­er­ken­nung tech­ni­scher Nor­men bei In­dus­trie­pro­duk­ten, Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen, Dienst­leis­tun­gen und die Di­gi­ta­li­sie­rung. Ge­ra­de die Be­deu­tung guter Rah­men­be­din­gun­gen für den grenz­über­schrei­ten­den Da­ten­ver­kehr wird in Zu­kunft sehr wich­tig sein. Egal, ob Dienst­leis­tun­gen oder In­dus­trie – der in­ter­na­tio­na­le Da­ten­ver­kehr zwi­schen Gross­bri­tan­ni­en und der Schweiz ist Bau­stein vie­ler Ge­schäfts­mo­del­le.

Am­bi­tio­nier­te Wei­ter­ent­wick­lung des Frei­han­dels­ab­kom­mens

An­läss­lich eines in­for­mel­len Ge­dan­ken­aus­tau­sches zeig­te sich Han­dels­mi­nis­te­rin Ba­de­noch davon über­zeugt, dass die Ver­hand­lun­gen zügig vor­an­schrei­ten sol­len. Seit dem Brex­it haben beide Län­der ihre Wirt­schafts­be­zie­hun­gen mit einer Viel­zahl neuer Ab­kom­men rasch auf ein bi­la­te­ra­les Fun­da­ment ge­stellt. Diese haben im Rah­men der «Mind the Gap»-Stra­te­gie zu­erst die bis­he­ri­gen Markt­zu­gangs­re­geln über die bi­la­te­ra­len Ab­kom­men mit der EU ein­fach über­nom­men. In der nun an­ge­lau­fe­nen zwei­ten Phase will man wei­ter­ge­hen. Am kom­men­den Mon­tag wer­den in Lon­don die De­le­ga­tio­nen zur ers­ten Ver­hand­lungs­run­de zu­sam­men­kom­men. Dies ist ge­ra­de für die Schweiz sehr wich­tig, da sich das Ver­hält­nis der Bri­ten zur EU in den letz­ten Mo­na­ten deut­lich ver­bes­sert hat. Die Schweiz hat daher ein In­ter­es­se an einer wei­te­ren Dy­na­mik mit dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich, um hier nicht ins Hin­ter­tref­fen zu ge­ra­ten. So hat die Schwei­zer MEM-In­dus­trie vor dem Brex­it deut­lich mehr nach Gross­bri­tan­ni­en ex­por­tiert. Das Land ist G-7-Mit­glied und die welt­weit fünft­gröss­te Volks­wirt­schaft. Es ist der acht­wich­tigs­te Han­dels­part­ner der Schweiz, wird der Gold­han­del mit­ein­ge­rech­net gar der viert­wich­tigs­te.

Fort­ge­schrit­te­ne Ver­hand­lun­gen um ein Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ab­kom­men

Auch die Bri­ten sind stark an der Schweiz in­ter­es­siert. So wird be­reits seit rund drei Jah­ren über ein se­pa­ra­tes Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ab­kom­men ver­han­delt. Des­sen Ab­schluss ist – zu­min­dest laut of­fi­zi­el­lem Fahr­plan – be­reits für die­sen Som­mer ge­plant.