Flaggen Schweiz und EU

De­blo­ckie­rung der Eu­ro­pa­po­li­tik ist im In­ter­es­se der Schweiz und der EU

Der Bun­des­rat hat heute vor den Me­di­en seine Ab­sicht be­kräf­tigt, den bi­la­te­ra­len Weg mit der EU fort­zu­füh­ren. Die Son­die­rungs­ge­sprä­che mit der EU soll­ten nun rasch auf­ge­nom­men wer­den, um die Ero­si­on der bi­la­te­ra­len Ab­kom­men so bald als mög­lich zu be­en­den. Diese hat so­wohl für die Schweiz als auch für die EU nur Nach­tei­le. Zu­sätz­lich zu den vom Bun­des­rat an­vi­sier­ten wei­te­ren Ab­kom­men in den Be­rei­chen Strom und For­schung sind aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se auch Lö­sun­gen in den Be­rei­chen Bör­sen und Ban­ken sowie Me­di­zin­pro­duk­te prio­ri­tär.

Mit sei­ner heute ver­kün­de­ten Stoss­rich­tung hat der Bun­des­rat erste kon­kre­te Schrit­te zur De­blo­ckie­rung der Eu­ro­pa­po­li­tik ein­ge­lei­tet. Dies ist grund­sätz­lich po­si­tiv zu be­wer­ten. An­ge­sichts der po­li­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Be­deu­tung der Zu­sam­men­ar­beit der Schweiz und der EU haben beide Sei­ten ein gros­ses In­ter­es­se an der Fort­set­zung des bi­la­te­ra­len Wegs.

Ge­mein­sa­me Lö­sun­gen auf Basis ge­mein­sa­mer In­ter­es­sen

Das Schwei­zer BIP macht rund vier Pro­zent des heu­ti­gen Bin­nen­markts aus, die Schweiz ist der viert­wich­tigs­te Wirt­schafts­part­ner der EU-Mit­glied­staa­ten. Um­ge­kehrt er­wirt­schaf­tet die Schweiz jeden drit­ten Fran­ken im Han­del mit der EU. Beide Part­ner sind etwa in den Be­rei­chen Han­del, In­ves­ti­tio­nen, For­schung, En­er­gie, Kul­tur und im Per­so­nen­ver­kehr eng ver­floch­ten.

Dass der Bun­des­rat sich für ein Ver­hand­lungs­pa­ket ent­schie­den hat, das auch Ab­kom­men zu Strom, Le­bens­mit­tel­si­cher­heit sowie For­schung, Bil­dung und Ge­sund­heit um­fasst, wird von eco­no­mie­su­is­se be­grüsst. Für die Wirt­schaft sind aber auch Lö­sun­gen in den Be­rei­chen Bör­sen und Ban­ken und Me­di­zin­pro­duk­te prio­ri­tär. Zu be­grüs­sen ist auch der Wille des Bun­des­rats, die in­sti­tu­tio­nel­len Fra­gen klä­ren zu wol­len. Ein sek­t­o­ri­el­ler An­satz ist dabei ein mög­li­cher Weg.

Ein Zu­war­ten in der Eu­ro­pa­po­li­tik bringt weder der Schweiz noch der EU Vor­tei­le. Des­halb soll­ten die Ver­hand­lungs­part­ner bald­mög­lichst an den Ver­hand­lungs­tisch zu­rück­keh­ren, um für beide Sei­ten ak­zep­ta­ble Lö­sun­gen zu ver­ein­ba­ren.