Bundeshaus Bern

Co­ro­na-Pan­de­mie: Wirt­schaft er­war­tet lau­fen­de Über­prü­fung der Mass­nah­men

Der Bun­des­rat hat heute be­schlos­sen, die gel­ten­den Mass­nah­men zu ver­län­gern. Dies ist in den meis­ten Fäl­len nach­voll­zieh­bar. eco­no­mie­su­is­se er­war­tet aber, dass die Ver­hält­nis­mäs­sig­keit der gel­ten­den Mass­nah­men durch den Bun­des­rat lau­fend über­prüft wird. Die ein­zel­nen Mass­nah­men müs­sen ra­schest­mög­lich auf­ge­ho­ben wer­den, so­bald sie aus epi­de­mio­lo­gi­scher Sicht nicht mehr einen ein­deu­ti­gen Nut­zen haben. Für die Wirt­schaft ist es ins­be­son­de­re wich­tig, dass der Bun­des­rat die Home-Of­fice-Pflicht an sei­ner nächs­ten Sit­zung wie­der in eine Home-Of­fice-Emp­feh­lung um­wan­delt.

Es ist für eco­no­mie­su­is­se nach­voll­zieh­bar, dass der Bun­des­rat die gel­ten­den Mass­nah­men nicht lo­ckern möch­te, da wei­ter­hin Un­si­cher­heit herrscht, wie die Omi­kron-Welle die Spi­tä­ler be­las­ten wird. Die Wirt­schaft er­war­tet aber, dass der Bun­des­rat sein Ver­spre­chen hält und die Mass­nah­men lau­fend über­prüft. Denn es gilt, die Schweiz mit mög­lichst ge­rin­gen volks­wirt­schaft­li­chen und ge­sell­schaft­li­chen Kos­ten durch die Pan­de­mie zu füh­ren. Dazu braucht es schnellst­mög­lich Lo­cke­run­gen, so­bald klar ist, dass die Spi­tä­ler durch die Omi­kron-Welle nicht über­las­tet wer­den.

Er­freu­lich ist, dass die Test­pflicht bei der Ein­rei­se in die Schweiz für ge­impf­te und ge­ne­se­ne Per­so­nen auf­ge­ho­ben wird. Denn diese brach­te in der jet­zi­gen fünf­ten Welle für die Pan­de­mie­be­kämp­fung einen ge­rin­gen Nut­zen, da von im­mu­ni­sier­ten Per­so­nen keine Ge­fahr be­züg­lich Über­las­tung des Ge­sund­heits­we­sens aus­geht. Diese Lo­cke­rung der Test­pflicht gibt der Tou­ris­mus- und Rei­se­bran­che eine bes­se­re Per­spek­ti­ve.

Lei­der ist die Da­ten­la­ge noch immer nicht aus­rei­chend. Es dau­ert nach wie vor viel zu lange, bis ver­läss­li­che Zah­len vor­lie­gen. Die Ori­en­tie­rung am Ziel «Nicht­über­las­tung der Spi­tä­ler» wird un­nö­tig er­schwert, wenn der Bund bei­spiels­wei­se erst nach zwei Wo­chen 90 Pro­zent der Neu­hos­pi­ta­li­sie­run­gen kennt und es un­si­cher ist, wie viele Leute tat­säch­lich wegen Co­ro­na im Spi­tal lie­gen. eco­no­mie­su­is­se ist ent­täuscht, dass der Bund und die Kan­to­ne auch nach zwei Jah­ren Pan­de­mie immer noch nicht über ein aus­rei­chend pro­fes­sio­nel­les und zeit­na­hes Da­ten­ma­nage­ment ver­fü­gen.