Person in einem Videocall auf dem Sofa

Co­ro­na: Ver­kür­zung der Qua­ran­tä­n­e­frist auf fünf Tage

Die wegen der Mu­ta­ti­on Omi­kron stark stei­gen­den Fall­zah­len zwin­gen immer mehr Per­so­nen in Iso­la­ti­on oder Qua­ran­tä­ne. Eine Neu­be­ur­tei­lung der Qua­ran­tä­ne­re­geln ist daher an­ge­bracht. Die USA haben die Frist be­reits auf fünf Tage re­du­ziert. Die Schweiz soll­te nach­zie­hen.

Rund 70'000 Per­so­nen be­fin­den sich in der Schweiz mo­men­tan in Iso­la­ti­on, über 31'000 in Qua­ran­tä­ne. Die Fall­zah­len stei­gen an. So sind es heute be­reits 20'742 neue Fälle. Es ist zu er­war­ten, dass die An­zahl Per­so­nen, die sich in Iso­la­ti­on oder Qua­ran­tä­ne be­fin­den, noch wei­ter zu­neh­men wird. Be­reits heute sind Per­so­nal­aus­fäl­le für ge­wis­se Un­ter­neh­men ein Pro­blem und sie müs­sen die Pro­duk­ti­on dros­seln oder ihr An­ge­bot re­du­zie­ren. eco­no­mie­su­is­se er­war­tet, dass sich diese Eng­päs­se in den nächs­ten Tagen noch ver­schär­fen. Daher soll­te das Kos­ten-Nut­zen-Ver­hält­nis der gel­ten­den Re­geln be­züg­lich Iso­la­ti­on und Qua­ran­tä­ne hin­ter­fragt wer­den. Ak­tu­ell gilt sei­tens Bund die Vor­ga­be, dass eine Iso­la­ti­on zehn Tage zu dau­ern hat. Im­mer­hin haben viele Kan­to­ne die Dauer der Kon­takt­qua­ran­tä­ne auf sie­ben Tage re­du­ziert.

Neue Er­kennt­nis­se zur An­ste­ckungs­pha­se

Die USA sind der Schweiz dies­be­züg­lich einen Schritt vor­aus. Am 27. De­zem­ber 2021 hat die Ge­sund­heits­be­hör­de CDC (Cen­ter for Di­sea­se Con­trol and Preven­ti­on) die Dauer der Iso­la­ti­on und der Qua­ran­tä­ne ver­kürzt. In­fi­zier­te, die nach einem po­si­ti­ven Test in Iso­la­ti­on sind, und Per­so­nen, die sich in Kon­takt­qua­ran­tä­ne be­fin­den, kön­nen sich nach fünf Tagen wie­der frei be­we­gen, so­fern sie be­schwer­de­frei sind. Die CDC stützt ihre Ent­schei­dung auf ak­tu­el­le wis­sen­schaft­li­che Er­kennt­nis­se. Diese be­sa­gen, dass der Gross­teil der An­ste­ckun­gen im frü­hen Sta­di­um der Er­kran­kung er­fol­gen, das heisst ein bis zwei Tage vor Auf­tre­ten der Sym­pto­me und zwei bis drei Tage da­nach. Daher ist die CDC der An­sicht, dass eine fünf­tä­gi­ge Frist reicht, um die An­ste­ckungs­ge­fahr, die von einer in­fi­zier­ten Per­son aus­geht, aus­rei­chend zu ver­rin­gern.

Un­nö­ti­ge Aus­fäl­le und Ein­schrän­kun­gen ver­hin­dern

eco­no­mie­su­is­se for­dert daher eine schweiz­wei­te Ver­kür­zung der Qua­ran­tä­ne und der Iso­la­ti­on auf fünf Tage für Per­so­nen, die zu die­sem Zeit­punkt sym­ptom­frei sind. Damit könn­te die Ge­fahr von Pro­duk­ti­ons­aus­fäl­len ge­senkt wer­den und es dürf­te zu we­ni­ger Ein­schrän­kun­gen beim In­fra­struk­tur­an­ge­bot kom­men. Zudem kann die Be­völ­ke­rung so ihr All­tags­le­ben frü­her wie­der auf­neh­men. Dies dürf­te der Mo­ti­va­ti­on dien­lich sein, die Mass­nah­men mit­zu­tra­gen und sich bei Sym­pto­men tat­säch­lich tes­ten zu las­sen.