Zertrümmertes Sparschwein Hammer liegt daneben

Linke Krei­se wol­len Not­gro­schen der Un­ter­neh­men be­steu­ern

SP, Grüne und Ge­werk­schaf­ten haben das Re­fe­ren­dum gegen die Ab­schaf­fung der Emis­si­ons­ab­ga­be ein­ge­reicht. Damit be­harrt die Linke auf einer frag­wür­di­gen Ab­ga­be auf Ei­gen­ka­pi­tal: dem Not­gro­schen von Un­ter­neh­men. In Kri­sen­si­tua­tio­nen wird die­ser Not­gro­schen häu­fig auf­ge­zehrt und muss wie­der auf­ge­füllt wer­den. Eine Ab­ga­be, die Un­ter­neh­men dafür be­straft, ge­hört ab­ge­schafft.

Stel­len Sie sich vor, Sie über­wei­sen einen Teil Ihres be­reits ver­steu­er­ten Ein­kom­mens als Not­gro­schen auf Ihr ei­ge­nes Spar­kon­to und müs­sen dafür ein Pro­zent als Ab­ga­be an den Staat be­rap­pen. Klingt ab­surd? Genau das pas­siert heute, wenn Un­ter­neh­men ihren Not­gro­schen mit Ei­gen­ka­pi­tal auf­sto­cken. Bun­des­rat und Par­la­ment wol­len diese in­ves­ti­ti­ons­feind­li­che Un­ter­neh­mens­ab­ga­be darum end­lich ab­schaf­fen. Doch SP, Grüne und Ge­werk­schaf­ten be­har­ren dar­auf und wol­len Ei­gen­ka­pi­tal wei­ter­hin be­las­ten.

Emis­si­ons­ab­ga­be trifft alle Fir­men, be­son­ders KMU

Sämt­li­che Fir­men, gross und klein, sind pro­por­tio­nal von die­ser Ab­ga­be be­trof­fen. Bis zur Schwel­le von 1 Mil­li­on Fran­ken muss zwar keine Emis­si­ons­ab­ga­be be­zahlt wer­den, ge­rech­net wird al­ler­dings über den ge­sam­ten Le­bens­zy­klus eines Un­ter­neh­mens. Er­fah­rungs­ge­mäss wird diese Schwel­le rasch über­trof­fen, so­bald Ge­wer­be-, Pro­duk­ti­ons- oder Dienst­leis­tungs­be­trie­be eine be­stimm­te Grös­se er­rei­chen. Ab dann greift die Ab­ga­be bei jeder Auf­sto­ckung ab dem ers­ten Fran­ken. Wie Zah­len der Eidg. Steu­er­ver­wal­tung zei­gen, nimmt rund die Hälf­te der mit der Ab­ga­be be­las­te­ten Un­ter­neh­men we­ni­ger als 1 Mil­li­on Fran­ken an Ei­gen­mit­teln auf.

Be­stra­fung pri­va­ter Stüt­zungs­bei­trä­ge nach der Krise

Schei­tert diese Re­form, schä­digt dies ins­be­son­de­re kri­sen­be­trof­fe­ne Un­ter­neh­men. Nach Ver­lus­ten sind die Not­re­ser­ven bei zahl­rei­chen Be­trie­ben auf­ge­zehrt. Sie sind ge­ra­de jetzt dar­auf an­ge­wie­sen, dass Pri­va­te neue ei­ge­ne Mit­tel ein­schies­sen. Ei­gen­bei­trä­ge pri­va­ter In­ves­to­ren sind dabei aus Sicht des Staa­tes und der Steu­er­zah­ler die er­wünsch­te Lö­sung. An­ders als staat­li­che Stüt­zungs­bei­trä­ge be­las­ten pri­va­te Fi­nan­zie­run­gen die öf­fent­li­chen Fi­nan­zen nicht und füh­ren des­halb auch zu kei­nem Schul­den­berg. Pri­va­te stem­men die Fi­nan­zie­rung und tra­gen dabei das volle Ri­si­ko. Der Staat soll pri­va­te Fi­nan­zie­run­gen nicht durch Ab­ga­ben be­las­ten.

Der Bun­des­rat hat die Ab­schaf­fung der Emis­si­ons­ab­ga­be in einer Stel­lung­nah­me vom No­vem­ber 2020 denn auch ge­ra­de des­halb un­ter­stützt, weil dies einen «Bei­trag zur Be­wäl­ti­gung der wirt­schaft­li­chen Fol­gen der Covid-19-Pan­de­mie leis­tet».

In­no­va­ti­ons­feind­li­che Start-up-Steu­er

Jung­un­ter­neh­men, die kaum Bank­kre­di­te er­hal­ten, son­dern für ihr Wachs­tum zwin­gend auf Ei­gen­ka­pi­tal­fi­nan­zie­run­gen an­ge­wie­sen sind, wer­den durch die Emis­si­ons­ab­ga­be be­son­ders be­las­tet. Ge­ra­de bei for­schungs­in­ten­si­ven In­no­va­ti­ons­pro­jek­ten wird die Schwel­le von 1 Mil­li­on Fran­ken schnell über­schrit­ten. Start-ups müs­sen damit staat­li­che Ab­ga­ben vorab be­zah­len, bevor sie unter Um­stän­den auch nur einen Fran­ken an Ge­winn er­zielt haben.

Volks­wirt­schaft­lich schäd­li­che Ab­ga­be

Ei­gen­ka­pi­tal ist zwin­gend für In­ves­ti­tio­nen, das ist sogar ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben. Un­ter­neh­men ohne ge­nü­gend Ei­gen­ka­pi­tal gel­ten als über­schul­det und müs­sen Kon­kurs an­mel­den. Es gilt das­sel­be Prin­zip, wie wenn Haus­hal­te Wohn­ei­gen­tum er­wer­ben: Ein Ei­gen­ka­pi­tal­an­teil ist Pflicht. Dass der Staat den Auf­bau von Ei­gen­ka­pi­tal steu­er­lich be­straft, ist ab­surd. Die Ab­ga­be ist volks­wirt­schaft­lich schäd­lich und hat mit Steu­er­ge­rech­tig­keit nichts zu tun. Es käme auch nie­man­dem in den Sinn, ei­ge­ne Ein­la­gen ins Spar­kon­to mit einer Ab­ga­be zu ver­se­hen.