Flaggen von Moldawien und der Schweiz

Ge­misch­te Wirt­schafts­kom­mis­si­on Schweiz-Mol­do­va: Chan­ce in der Krise

Die Co­ro­na-Krise stellt so­wohl die Schweiz als auch Mol­do­va (Mol­da­wi­en) vor gros­se wirt­schaft­li­che Her­aus­for­de­run­gen. Beide Län­der sehen aber auch viel Po­ten­zi­al, um die bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen in naher Zu­kunft zu ver­stär­ken.

An der 7. Ge­misch­ten Wirt­schafts­kom­mis­si­on Schweiz-Mol­do­va vom 17. De­zem­ber 2020 unter der Lei­tung von Bot­schaf­ter Erwin Bol­lin­ger konn­ten sich Wirt­schafts­ver­tre­ten­de aus bei­den Län­dern vir­tu­ell über die bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen aus­tau­schen. Die mol­da­wi­sche De­le­ga­ti­on unter der Lei­tung von Staats­se­kre­tä­rin Iu­lia­na Dra­ga­lin prä­sen­tier­te die ak­tu­el­le Wirt­schafts­la­ge und be­ton­te die Wich­tig­keit der Zu­sam­men­ar­beit mit der Schweiz.

Noch viel Po­ten­zi­al vor­han­den

Die heu­ti­gen Han­dels­be­zie­hun­gen zwi­schen den bei­den Län­dern sind eher ge­ring und um­fas­sen vor allem phar­ma­zeu­ti­sche Güter, Ma­schi­nen, Tex­ti­li­en und land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­te. In Mol­do­va wer­den aber neue Sek­to­ren, wie zum Bei­spiel die IT-Bran­che, immer wich­ti­ger und bie­ten somit auch Schwei­zer Un­ter­neh­men neue Mög­lich­kei­ten. Zudem be­ton­te die mol­da­wi­sche De­le­ga­ti­on ihre An­stren­gun­gen zur Ver­bes­se­rung der wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen. Sie hob auch die stra­te­gi­sche Be­deu­tung der Schwei­zer Tran­si­ti­ons­zu­sam­men­ar­beit für den Ge­sund­heits­sek­tor, Land­wirt­schaft und Be­rufs­aus­bil­dung her­vor. Die Schwei­zer Wirt­schafts­ver­tre­ten­den ih­rer­seits konn­ten An­lie­gen zu den Han­dels­be­zie­hun­gen und den Rah­men­be­din­gun­gen ein­brin­gen. Auch kon­kre­te Pro­ble­me auf Fir­me­nebe­ne wur­den an­ge­spro­chen.

Frei­han­dels­ab­kom­men als Chan­ce

2021 soll­ten im Rah­men der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on EFTA (Schweiz, Nor­we­gen, Liech­ten­stein, Is­land) die Ver­hand­lun­gen über eine Frei­han­dels­ab­kom­men (FHA) mit Mol­do­va star­ten. Beide Län­der sind zu­ver­sicht­lich, dass rasch Fort­schrit­te und ein Ab­schluss er­zielt wer­den kön­nen. Ein FHA würde auch Schwei­zer Fir­men einen bes­se­ren Markt­zu­gang in Mol­do­va er­mög­li­chen. Wich­tig ist in die­sem Zu­sam­men­hang aus Sicht der Wirt­schaft ins­be­son­de­re, dass das Ab­kom­men in das Re­gio­na­le Über­ein­kom­men über Pan-Eu­ro­pa-Mit­tel­meer-Prä­fe­renz­ur­sprungs­re­geln (PEM-Über­ein­kom­men) mit­ein­ge­bun­den wird. Dies würde für die Schwei­zer Un­ter­neh­men im Han­del mit Mol­do­va zu­künf­tig zu­sätz­li­che Ku­mu­la­ti­ons­mög­lich­kei­ten schaf­fen und so aus­län­di­sche Vor­pro­duk­te ver­güns­ti­gen. Die Schwei­zer Wirt­schaft, eine der glo­bal in­te­grier­tes­ten Volks­wirt­schaf­ten, ist stark in grenz­über­schrei­ten­de Pro­duk­ti­ons­netz­wer­ke ein­ge­bun­den und des­halb auf güns­ti­ge Im­por­te an­ge­wie­sen.