Fahnen von CH und AT übereinander

Wirt­schafts­be­zie­hun­gen Schweiz-Ös­ter­reich wer­den un­ter­schätzt

Die Schweiz und Ös­ter­reich haben sich zu bi­la­te­ra­len Ge­sprä­chen in Wien ge­trof­fen. Der Aus­tausch war sehr freund­schaft­lich und ge­prägt von ge­gen­sei­ti­gem In­ter­es­se und Wert­schät­zung. Im Zen­trum der bi­la­te­ra­len Ge­sprä­che lag die Be­ur­tei­lung der ak­tu­el­len wirt­schaft­li­chen Lage sowie die Ent­wick­lung des bi­la­te­ra­len Han­dels und der In­ves­ti­tio­nen, die stark von der Co­ro­na-Pan­de­mie ge­trof­fen wur­den. Gleich­zei­tig gab es aber auch The­men wie bei­spiels­wei­se Eu­ro­pa­po­li­tik oder Di­gi­ta­li­sie­rung, die un­ab­hän­gi­ger von Co­ro­na dis­ku­tiert wer­den konn­ten. 

Wie die Schweiz er­fährt auch Ös­ter­reich im ak­tu­el­len Jahr einen star­ken wirt­schaft­li­chen Ein­bruch in­fol­ge der Co­ro­na-Pan­de­mie. Es wird zwar er­war­tet, dass sich die Lage bis Ende Jahr etwas er­ho­len wird; das Ni­veau von Ende 2019 dürf­te aber nicht so rasch wie­der er­reicht wer­den. Auch in Ös­ter­reich sind der Tou­ris­mus (inkl. Gas­tro­no­mie/Ho­tel­le­rie), die per­sön­li­chen Dienst­leis­tun­gen und die In­dus­trie stark von der Pan­de­mie be­trof­fen. Ins­be­son­de­re der Un­ter­bruch im Wirt­schafts­kreis­lauf, so­wohl in­ner­halb Ös­ter­reichs, aber auch EU- und welt­weit, war eine gros­se Her­aus­for­de­rung. Und bleibt es auch. Denn auch in Ös­ter­reich wird dar­über dis­ku­tiert, ob und wie die Her­stel­lungs- und Lie­fer­ket­ten in Zu­kunft bes­ser si­cher­ge­stellt wer­den kön­nen. Zu die­ser Frage hat sich die Schwei­zer Wirt­schaft klar ge­äus­sert: Zur Stär­kung der Resi­li­enz sol­len eine ver­bes­ser­te Pan­de­mie­pla­nung und eine in­ten­si­ve­re län­der­über­grei­fen­de Zu­sam­men­ar­beit zu­sätz­li­chen staat­li­chen Re­gu­lie­run­gen und In­ter­ven­tio­nen vor­ge­zo­gen wer­den.

Der bi­la­te­ra­le Han­del be­fin­det sich auf his­to­risch hohem Ni­veau

Der bi­la­te­ra­le Han­del zwi­schen der Schweiz und Ös­ter­reich ist auf­grund der Co­ro­na-Pan­de­mie zwi­schen­zeit­lich zwar etwas zu­rück­ge­gan­gen, be­fin­det sich aber nach wie vor auf his­to­risch hohem Ni­veau. Beim Im­port von Schwei­zer Gü­tern nach Ös­ter­reich wurde sogar ein Re­kord­er­geb­nis er­zielt. Der Grund sind ei­ner­seits die hohen Ein­fuh­ren von Gold und an­de­rer­seits eine star­ke Zu­nah­me beim Im­port von phar­ma­zeu­ti­schen Pro­duk­ten. Die Si­tua­ti­on ist auch bei den In­ves­ti­tio­nen er­freu­lich gut, was wie­der­um stark mit den in­ten­si­ven Tä­tig­kei­ten der Schwei­zer Phar­ma­bran­che in Ös­ter­reich zu tun hat. Ge­ne­rell wer­den die Schwei­zer Un­ter­neh­men als Ar­beit­ge­ber und In­ves­to­ren in Ös­ter­reich sehr ge­schätzt. Die gute Zu­sam­men­ar­beit der Schwei­zer Un­ter­neh­men mit den ös­ter­rei­chi­schen Be­hör­den wird ge­lobt. 

Auch die Um­fra­ge, die eco­no­mie­su­is­se bei ihren Mit­glie­der­or­ga­ni­sa­tio­nen zur Vor­be­rei­tung der Ge­sprä­che durch­ge­führt hat, hat viele po­si­ti­ve Re­ak­tio­nen aus­ge­löst. Der ös­ter­rei­chi­sche Markt ist sta­bil, at­trak­tiv und hat vor allem nach wie vor gros­ses Po­ten­zi­al. Spe­zi­fi­sche An­lie­gen von Schwei­zer Fir­men konn­ten der ös­ter­rei­chi­schen De­le­ga­ti­on über­bracht wer­den. Die Fest­stel­lung, dass die Wirt­schafts­be­zie­hun­gen zwi­schen der Schweiz und Ös­ter­reich stär­ker sind, als ge­mein­hin an­ge­nom­men, hat die kon­struk­ti­ven Ge­sprä­che im Re­gie­rungs­ge­bäu­de ab­ge­run­det.