Lo­bens­wer­tes En­ga­ge­ment des Bun­des­rats für Sustainable Fi­nan­ce

Der Bun­des­rat prä­sen­tiert eine Aus­le­ge­ord­nung und be­setzt das Ter­rain im Be­reich nach­hal­ti­ger Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen. Der vor­ge­stell­te Be­richt des Bun­des­rats zu «Nach­hal­tig­keit im Fi­nanz­sek­tor» und die dar­aus ab­ge­lei­te­ten Leit­li­ni­en «Sustainable Fi­nan­ce» zei­gen viele Chan­cen auf, blei­ben be­züg­lich staat­li­cher Ein­fluss­nah­me er­freu­li­cher­wei­se zu­rück­hal­tend und ori­en­tie­ren sich an den rich­ti­gen fi­nanz­po­li­ti­schen Grund­sät­zen.

 «Die Schweiz soll ein füh­ren­der Stand­ort für nach­hal­ti­ge Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen sein», meint der Bun­des­rat in sei­ner kürz­lich er­folg­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on. Die For­de­rung könn­te auch von eco­no­mie­su­is­se kom­men, denn mehr Trans­pa­renz und Klar­heit in den Märk­ten sind grund­sätz­lich po­si­tiv zu wer­ten – so­lan­ge die zu­ge­hö­ri­gen Mass­nah­men ver­hält­nis­mäs­sig, prak­ti­ka­bel und an­ge­mes­sen sind. Die Ziele sind klar und der Bun­des­rat re­spek­tiert in sei­nem Vor­ge­hen zu Recht die Ei­gen­in­itia­ti­ve der Bran­che.

Das Pri­mat markt­wirt­schaft­li­cher Lö­sun­gen muss vor­ran­gig sein.

Das Ziel des Bun­des­rats liegt darin, die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Schwei­zer Fi­nanz­plat­zes zu ver­bes­sern und gleich­zei­tig einen ef­fek­ti­ven Bei­trag zur Nach­hal­tig­keit zu leis­ten. Er­freu­li­cher­wei­se be­tont wird dabei die sub­si­diä­re Rolle des Staa­tes, der nur aktiv wer­den will, wenn ein Markt­ver­sa­gen vor­liegt. Die Stoss­rich­tung des Bun­des­rats zu mehr Trans­pa­renz, Ver­gleich­bar­keit und einer kor­rek­ten Be­prei­sung von Ri­si­ken ist zu be­grüs­sen. Hinzu sol­len ein in­ter­na­tio­na­les En­ga­ge­ment und ein in­ten­si­ver Aus­tausch mit allen Be­tei­lig­ten kom­men. Die Wirt­schaft ist dies­be­züg­lich in vie­ler­lei Hin­sicht be­reits selbst aktiv ge­wor­den.

Das Prin­zip der Sub­si­dia­ri­tät auch in die­sem Be­reich ein­hal­ten.

So­lan­ge das ver­spro­che­ne Prin­zip der Sub­si­dia­ri­tät ein­ge­hal­ten wird be­für­wor­ten wir, dass sich der Bun­des­rat in die­ser wich­ti­gen The­ma­tik po­si­tio­nie­ren will und un­ter­stüt­zen des­halb auch sein En­ga­ge­ment. Aus dem Be­richt geht aber nur un­klar her­vor, was unter «Nach­hal­tig­keit» zu ver­ste­hen ist (das Spek­trum geht von den drei Di­men­sio­nen der Nach­hal­tig­keit über die UNO-Nach­hal­tig­keits­zie­le bis hin zu na­tio­na­len Kli­ma­schutz­mass­nah­men) und wie die Ziele in die­sem Be­reich über den Weg der Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen er­reicht wer­den kön­nen. 

Eine Chan­ce – ge­ra­de weil die Schwei­zer Wirt­schaft gut auf­ge­stellt ist.

Es ist zu re­spek­tie­ren, dass der Bun­des­rat bei Sustainable Fi­nan­ce nicht un­tä­tig blei­ben kann. Im­mer­hin sind im An­hang des Be­richts be­reits 55 in­ter­na­tio­na­le In­itia­ti­ven auf­ge­führt und es wird auf 30 par­la­men­ta­ri­sche Vor­stös­se ver­wie­sen, die zwi­schen März und De­zem­ber 2019 ein­ge­reicht wur­den. Die markt­ge­trie­be­ne Nach­fra­ge nach nach­hal­ti­gen Fi­nanz­pro­duk­ten ist zudem ex­po­nen­ti­ell am Wach­sen und die Schwei­zer Un­ter­neh­men ste­hen im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich be­reits heute be­züg­lich «Nach­hal­tig­keit» mehr­heit­lich bes­ser da als ihre aus­län­di­sche Kon­kur­renz. 

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt eine markt­ge­trie­be­ne Nach­fra­ge in Bezug auf Sustainable Fi­nan­ce sowie Ak­ti­vi­tä­ten zur Po­si­tio­nie­rung von nach­hal­ti­gen Un­ter­neh­men. Alle Wirt­schafts­ak­teu­re wer­den er­mu­tigt, die Ent­wick­lun­gen im Be­reich Sustainable Fi­nan­ce sorg­fäl­tig zu be­ob­ach­ten und ge­eig­ne­te Op­tio­nen in ihrem Be­reich an­zu­ge­hen. Dar­über hin­aus setzt sich eco­no­mie­su­is­se dafür ein, dass Re­gu­lie­run­gen nicht hin­der­lich für die Dy­na­mik im Markt wir­ken.