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eco­no­mie­su­is­se lehnt In­itia­ti­ven zur Wohn­bau­för­de­rung und zu Pes­ti­zid­ver­bo­ten ab

Der Vor­stand des Wirt­schafts­dach­ver­bands eco­no­mie­su­is­se hat heute die Nein-Pa­ro­le zur Volks­in­itia­ti­ve für mehr be­zahl­ba­re Woh­nun­gen ge­fasst. Mas­si­ve staat­li­che Ein­grif­fe in den Im­mo­bi­li­en­markt er­ach­tet er als kon­tra­pro­duk­tiv. Das Nein zur Pes­ti­zid­ver­bots- und zur Trink­was­ser-In­itia­ti­ve hat eco­no­mie­su­is­se be­reits frü­her be­schlos­sen.

Ein staat­li­ches Vor­kaufs­recht für Lie­gen­schaf­ten, mas­si­ve Ein­grif­fe in die Miet­preis­ge­stal­tung und rund 120 Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr für den ge­mein­nüt­zi­gen Woh­nungs­bau: Die In­itia­ti­ve «Für mehr be­zahl­ba­re Woh­nun­gen» will den Woh­nungs­markt in der Schweiz mas­siv re­gu­lie­ren. Für eco­no­mie­su­is­se gehen diese For­de­run­gen deut­lich zu weit. Der Vor­stand emp­fiehlt die In­itia­ti­ve, die vor­aus­sicht­lich im Früh­jahr 2020 zur Ab­stim­mung kommt, klar zur Ab­leh­nung. Neben den plan­wirt­schaft­li­chen Ele­men­ten kri­ti­siert der Wirt­schafts­dach­ver­band auch die Miss­ach­tung des Sub­si­dia­ri­täts­prin­zips: Die In­itia­ti­ve will eine Auf­ga­be, die heute in den Zu­stän­dig­keits­be­reich der Kan­to­ne und Ge­mein­den fällt, weit­ge­hend dem Bund über­tra­gen.

Be­reits im Som­mer hat der Vor­stands­aus­schuss die Nein-Pa­ro­len zur Trink­was­ser-In­itia­ti­ve und zur In­itia­ti­ve «Für eine Schweiz ohne syn­the­ti­sche Pes­ti­zi­de» ge­fasst. Beide Vor­la­gen be­inhal­ten mas­si­ve Ein­grif­fe in die un­ter­neh­me­ri­sche Frei­heit. An der Trink­was­ser-In­itia­ti­ve er­ach­tet der Ver­band vor allem die For­de­rung als pro­ble­ma­tisch, dass Nutz­tie­re nur noch mit auf dem ei­ge­nen Hof an­ge­bau­tem Fut­ter ver­sorgt wer­den sol­len. Das wi­der­spricht der mo­der­nen Ar­beits­tei­lung. Die Pes­ti­zid­ver­bots-In­itia­ti­ve ist noch ra­di­ka­ler. Sie ver­stösst mit ihren Im­port­ver­bo­ten gegen in­ter­na­tio­na­le Ver­pflich­tun­gen der Schweiz, unter an­de­rem gegen WTO-Re­geln und gegen meh­re­re Frei­han­dels­ab­kom­men. Die ne­ga­ti­ven Fol­gen der In­itia­ti­ve gehen weit über den Land­wirt­schafts­sek­tor hin­aus. Die Kon­su­men­ten und Kon­su­men­tin­nen müss­ten deut­lich mehr für Nah­rungs­mit­tel be­zah­len, und der For­schungs- und Pro­duk­ti­ons­stand­ort Schweiz würde ge­schwächt.