Viele Daumen, die in die Höhe gereckt werden.

Kom­mis­si­on hält an den Bi­la­te­ra­len I fest

Die vor­be­ra­ten­de Kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats hat heute die Kün­di­gungs­in­itia­ti­ve der SVP zur Ab­leh­nung emp­foh­len. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die­sen Be­schluss. Eine An­nah­me hätte die Kün­di­gung der Per­so­nen­frei­zü­gig­keit zur Folge. Auf­grund der Guil­lo­ti­ne-Klau­sel würde dies dazu füh­ren, dass das ge­sam­te Ver­trags­pa­ket der Bi­la­te­ra­len I aus­ser Kraft tritt. Einen al­ter­na­ti­ven Lö­sungs­vor­schlag auf­sei­ten der In­iti­an­ten sucht man ver­ge­bens.

Nach den An­hö­run­gen der Kan­to­ne, der Ge­werk­schaf­ten und der Wirt­schaft in der Staats­po­li­ti­schen Kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats hat sich diese deut­lich gegen die SVP-Kün­di­gungs­in­itia­ti­ve aus­ge­spro­chen. Alle Par­tei­en mit Aus­nah­me der In­iti­an­ten waren sich einig, dass eine An­nah­me zur Be­en­di­gung der Per­so­nen­frei­zü­gig­keit und damit ver­bun­den zum Weg­fall des ge­sam­ten Ver­trags­pa­kets der Bi­la­te­ra­len I füh­ren wird.

Wirt­schaft sagt Nein

Die Volks­in­itia­ti­ve zur Kün­di­gung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens wird des­halb auch von der Wirt­schaft über­zeugt ab­ge­lehnt. Dies aus drei Grün­den: Ers­tens wür­den damit die er­folg­reich aus­ge­han­del­ten Bi­la­te­ra­len I hin­fäl­lig – und ge­gen­wär­tig gibt es an­ge­sichts des Brex­its kaum Chan­cen auf bes­se­re Lö­sun­gen in den be­trof­fe­nen Ab­kom­men. Die Bi­la­te­ra­len I sind Grund­stein für den Zu­gang zum wich­tigs­ten Markt der Schwei­zer Ex­port­wirt­schaft. Zwei­tens würde die Kün­di­gung der Bi­la­te­ra­len I zum jet­zi­gen Zeit­punkt die Ex­port­wirt­schaft schwer tref­fen. Die Ab­küh­lung der Welt­wirt­schaft als Folge des Pro­tek­tio­nis­mus und der stär­ke­re Fran­ken sind be­reits gros­se Her­aus­for­de­run­gen. Die Rechts­un­si­cher­heit als Folge der ab­seh­ba­ren Kün­di­gung von sie­ben Ab­kom­men wäre nach­tei­lig für die Qua­li­tät des In­ves­ti­ti­ons­stand­orts Schweiz. Und drit­tens stel­len sich der Schweiz ganz an­de­re Fra­gen zur Zu­wan­de­rung: Ge­ra­de aus dem EFTA-/EU-Raum kom­men immer we­ni­ger Ar­beits­kräf­te in die Schweiz. Damit wird sich der Fach­kräf­te­man­gel in den nächs­ten Jah­ren wei­ter ver­schär­fen. Eine in­no­va­ti­ons­ba­sier­te Wirt­schaft wie die schwei­ze­ri­sche ist aber auf qua­li­fi­zier­te Ar­beits­kräf­te an­ge­wie­sen. Zudem braucht die Schwei­zer Wirt­schaft einen gut funk­tio­nie­ren­den Ar­beits­markt mit mög­lichst wenig staat­li­chen In­ter­ven­tio­nen.

Na­tio­nal­rat berät Vor­la­ge im Herbst

Die Kün­di­gungs­in­itia­ti­ve wird in der dies­jäh­ri­gen Herbst­ses­si­on im Ple­num des Na­tio­nal­rats dis­ku­tiert. Für die Schwei­zer Wirt­schaft ist es zen­tral, dass die Schweiz den bi­la­te­ra­len Weg auch in Zu­kunft wei­ter­geht. Des­halb be­grüsst und un­ter­stützt sie den An­trag der Staats­po­li­ti­schen Kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats, die In­itia­ti­ve ab­zu­leh­nen. eco­no­mie­su­is­se setzt sich – zu­sam­men mit einer brei­ten eu­ro­pa­po­li­ti­schen Al­li­anz von stark+ver­netzt – dafür ein, dass die Bi­la­te­ra­len I im Ple­num des Na­tio­nal­rats und spä­ter auch an den Urnen nicht ge­fähr­det wer­den.