Kli­ma­st­reik macht’s vor: in­ter­na­tio­nal ko­or­di­nie­ren!

Heute fin­det ein welt­weit ko­or­di­nier­ter Kli­ma­st­reik mit über 900 ge­plan­ten Ver­an­stal­tun­gen in rund 80 Län­dern statt. Was als «klei­ner» Schü­ler­streik be­gann, ist in­zwi­schen eine in­ter­na­tio­na­le Be­we­gung. Sol­che welt­weit ko­or­di­nier­ten Ak­tio­nen zei­gen Wir­kung. An die­ser Ko­or­di­na­ti­on soll­te sich auch die in­ter­na­tio­na­le Um­set­zung der Kli­ma­po­li­tik ori­en­tie­ren. Das Kli­ma­pro­blem muss glo­bal ge­löst wer­den. Darum setzt sich eco­no­mie­su­is­se unter an­de­rem für eine Ver­knüp­fung des schwei­ze­ri­schen Emis­si­ons­han­dels­sys­tems mit dem­je­ni­gen der EU ein.

Nach­dem die schwe­di­sche Jung-Ak­ti­vis­tin Greta Thun­berg Ende 2018 zu welt­wei­ten Schul­streiks auf­rief, schlos­sen sich immer mehr junge Men­schen die­ser Be­we­gung an. In­zwi­schen wer­den in der Schweiz je­weils an Frei­ta­gen Kli­ma­st­reiks von Schü­le­rin­nen und Schü­lern or­ga­ni­siert. Be­reits am 2. Fe­bru­ar streik­ten in der Schweiz meh­re­re Zehn­tau­send Men­schen für das Klima. Am 15. März 2019 wird er­neut zum Kli­ma­st­reik auf­ge­ru­fen – die­ses Mal par­al­lel zum in­ter­na­tio­na­len Kli­ma­st­reik­tag. Welt­weit sind über 900 Ver­an­stal­tun­gen in bei­na­he 80 Län­dern an­ge­kün­digt.

Es ist po­si­tiv zu wer­ten, dass sich junge Men­schen um die Zu­kunft un­se­res Pla­ne­ten küm­mern und sich dafür po­li­tisch en­ga­gie­ren. Po­li­ti­sche Sen­si­bi­li­tät und der Wille zur Ver­än­de­rung zeich­nen diese jun­gen Men­schen aus! In der Schweiz sind die Schü­le­rin­nen und Schü­ler de­zen­tral or­ga­ni­siert und es gibt keine Ga­li­ons­fi­gu­ren wie Greta Thun­berg. Gleich­zei­tig ist die Be­we­gung aber eine in­ter­na­tio­na­le und die Strei­ken­den zei­gen uns auf, wie man sich aus de­zen­tra­len Ein­hei­ten welt­weit ko­or­di­niert für Streiks or­ga­ni­sie­ren kann. Da­durch kann die Be­we­gung mehr Auf­merk­sam­keit er­rei­chen und letz­ten Endes auch mehr Wir­kung er­zie­len. Die Schü­ler ma­chen es mit ihrer Or­ga­ni­sa­ti­on vor, wie das Kli­ma­pro­blem an­zu­ge­hen ist: mit in­ter­na­tio­nal ko­or­di­nier­ten Mass­nah­men.

Symbolbild: Demonstration für den Klimaschutz

Die Wirt­schaft un­ter­stützt ein in­ter­na­tio­na­les Vor­ge­hen aus­drück­lich. Dabei soll­ten nicht nur die Ziele, son­dern auch die Um­set­zung der Mass­nah­men zur Er­rei­chung der Kli­ma­zie­le in­ter­na­tio­nal ko­or­di­niert wer­den. So ist es zum Bei­spiel sehr wich­tig, dass aus­län­di­sche Emis­si­ons­ein­spa­run­gen einen hohen Qua­li­täts­stan­dard er­hal­ten (keine Dop­pel­zäh­lun­gen, Ad­di­tio­na­li­tät und Um­welt­in­te­gri­tät). Die­ser Stan­dard soll­te glo­bal fest­ge­setzt wer­den und für alle Län­der gleich gel­ten. In die rich­ti­ge Rich­tung geht vor­erst das welt­wei­te Kli­ma­ab­kom­men der Luft­fahrt (COR­SIA) – die Luft­fahrt ver­fügt damit als ers­ter In­dus­trie­sek­tor über ein ei­ge­nes, welt­wei­tes Kli­ma­ab­kom­men. In die­sel­be Rich­tung geht auch das Emis­si­ons­han­dels­sys­tem. Mit der Ver­knüp­fung des schwei­ze­ri­schen Sys­tems mit dem­je­ni­gen der EU wer­den gleich­wer­ti­ge kli­ma­po­li­ti­sche Rah­men­be­din­gun­gen her­bei­ge­führt.

An­statt in der Schweiz er­neut ein­sei­tig die CO2-Ab­ga­be zu er­hö­hen und damit dem Wirt­schafts­stand­ort zu scha­den, wäre es in die­sem Sinne bes­ser, wenn sich die Schweiz in­ten­siv für eine glo­ba­le und ein­heit­li­che CO2-Ab­ga­be ein­set­zen würde. Mit einem sol­chen Vor­stoss könn­te sich die Schweiz in­ter­na­tio­nal pro­fi­lie­ren und bis­lang be­währ­te Mass­nah­men glo­bal aus­wei­ten.