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Po­li­ti­sche Sta­bi­li­tät als wich­ti­ger Stand­ort­vor­teil

Knapp 38 Mil­li­ar­den Fran­ken haben aus­län­di­sche Geld­ge­ber 2017 in der Schweiz in­ves­tiert. Hin­ge­gen haben Schwei­zer Un­ter­neh­men Gel­der aus Gross­bri­tan­ni­en ab­ge­zo­gen. Die jüngs­ten Zah­len zu den Di­rekt­in­ves­ti­ti­ons­flüs­sen un­ter­strei­chen die Be­deu­tung wirt­schafts­po­li­ti­scher Sta­bi­li­tät.

Der In­ves­ti­ti­ons­stand­ort Schweiz er­freut sich un­ge­bro­che­ner Be­liebt­heit. Dies zei­gen kürz­lich ver­öf­fent­lich­te Zah­len der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bank (SNB) zu den Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen: 2017 flos­sen aus­län­di­sche Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen in der Höhe von fast 38 Mil­li­ar­den Fran­ken in die Schweiz. Damit haben Aus­län­der in der Schweiz in den letz­ten Jah­ren total über eine Bil­li­on Fran­ken – also über 1000 Mil­li­ar­den – in­ves­tiert. Der Be­stand an Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen von Schwei­zer Un­ter­neh­men im Aus­land ist sogar noch 200 Mil­li­ar­den Fran­ken höher. Diese haben aber im ver­gan­ge­nen Jahr ihr In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men im Aus­land ver­rin­gert: Wäh­rend im In­land do­mi­zi­lier­te Un­ter­neh­men im 2016 noch 86 Mil­li­ar­den Fran­ken im Aus­land in­ves­tier­ten, wur­den im 2017 per Saldo rund 34 Mil­li­ar­den Fran­ken ab­ge­zo­gen. 

Direktinvestitionsflüsse in Miliarden Franken

In­ter­es­sant sind die Grün­de für die Des­in­ves­ti­ti­on im Aus­land: Geo­gra­fisch ge­se­hen be­tra­fen die Mit­tel­rück­zü­ge ins­be­son­de­re Eu­ro­pa, wobei hier Ir­land und Gross­bri­tan­ni­en auf­fie­len. Dies dürf­te im Zu­sam­men­hang mit dem Brex­it zu sehen sein. Es zeigt sich ein­mal mehr: Un­si­cher­heit ist Gift für die Wirt­schaft, da sie In­ves­to­ren lähmt. An­ge­sichts der Tau­sen­den Ar­beits­plät­ze, die mit die­sen In­ves­ti­tio­nen ver­knüpft sind, ist dies für die Be­völ­ke­rung in Gross­bri­tan­ni­en keine gute Nach­richt. Viele Be­ob­ach­ter sind sich zudem einig, dass diese Un­si­cher­heit an­hal­ten wird: Ob der EU-Aus­tritts­ver­trag durch das bri­ti­sche Par­la­ment kommt und so ein «har­ter» Brex­it ver­mie­den wer­den kann, ist nach wie vor offen. 

Wirt­schafts­po­li­ti­sche Sta­bi­li­tät ist in der Schweiz tief ver­an­kert – dies un­ter­mau­ern auch die neuen Zah­len zu den Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen. Ge­ra­de im In­ves­ti­ti­ons­schutz sind Ver­trau­en, Ver­läss­lich­keit und trans­pa­ren­te, be­re­chen­ba­re Rah­men­be­din­gun­gen von gros­ser Be­deu­tung. Mit der Ab­leh­nung der Selbst­be­stim­mungs­in­itia­ti­ve im No­vem­ber hat das Schwei­zer­volk ein­mal mehr be­wie­sen, dass es zu die­sen Wer­ten steht. Das Ge­sche­hen in Gross­bri­tan­ni­en soll­te aber eine War­nung für die Zu­kunft sein: Aus­län­disch be­herrsch­te mul­ti­na­tio­na­le Un­ter­neh­men be­schäf­tig­ten 2017 in der Schweiz fast eine halbe Mil­li­on Men­schen. Das Land tut gut daran, seine At­trak­ti­vi­tät für in­ter­na­tio­na­le In­ves­to­ren auch künf­tig im Auge zu be­hal­ten.