Digitalisierung und Mobilität

Di­gi­ta­li­sie­rung der Mo­bi­li­tät steckt noch in den Kin­der­schu­hen

Immer mehr Stau­stun­den und immer vol­le­re Züge – die Schwei­zer Be­völ­ke­rung wird lau­fend mo­bi­ler und bringt das Ver­kehrs­sys­tem damit an seine Gren­zen. Ab­hil­fe wird vor allem durch die Di­gi­ta­li­sie­rung er­war­tet, doch sie schrei­tet nur lang­sam voran, wie neue Er­he­bun­gen des Di­gi­ta­li­sie­rungs­ba­ro­me­ters «di­gi­tal.swiss» zei­gen.

Die On­line­platt­form «di­gi­tal.swiss» misst an­hand kon­kre­ter Kenn­zah­len den Stand der Di­gi­ta­li­sie­rung in 15 kri­ti­schen Be­rei­chen, von «En­er­gie» über «Si­cher­heit» bis «Ge­sund­heit». Auch die Mo­bi­li­tät ver­fügt auf­grund ihrer gros­sen wirt­schaft­li­chen und ge­sell­schaft­li­chen Be­deu­tung über einen ei­ge­nen In­di­ka­tor. Neue Er­he­bun­gen eines Ex­per­ten­teams stel­len dem Mo­bi­li­täts­be­reich je­doch ein schwa­ches Zwi­schen­zeug­nis aus: Er ist ge­mäss den un­ter­such­ten Kenn­zah­len bis­lang nur wenig di­gi­ta­li­siert. Viele «blind spots» er­schwe­ren zudem die Mes­sung des Fort­schritts. Es gibt also noch deut­lich Luft nach oben.

Mess­bar­keit ver­bes­sern

In der Öf­fent­lich­keit, der Po­li­tik und der Ver­wal­tung sind Vi­sio­nen zur Zu­kunft der Mo­bi­li­tät all­ge­gen­wär­tig. Jour­na­lis­ten, Par­la­men­ta­ri­er und Be­am­te sind je­doch oft­mals so sehr mit dem Ziel­zu­stand des idea­len Ver­kehrs­sys­tems be­schäf­tigt, dass der Weg zum Ziel ver­nach­läs­sigt wird. Einen ver­läss­li­chen «Kom­pass», der auf­zei­gen würde, ob die Ent­wick­lung in die rich­ti­ge Rich­tung geht, gibt es der­zeit nicht. Stu­di­en zu di­gi­ta­lem Nut­zungs­ver­hal­ten oder zur «Rea­di­ness» der In­fra­struk­tur und der Fahr­zeu­ge feh­len weit­ge­hend. Wie viele Schwei­zer ma­chen Ge­brauch von Ride-Sharing? Wie stark ver­netzt sind Schie­nen- und Stras­sen­in­fra­struk­tur? Die Ant­wor­ten auf sol­che Fra­gen wären die not­wen­di­ge Basis für wir­kungs­ori­en­tier­tes Han­deln.

Neue Lö­sun­gen sind ge­fragt

Auch wenn wir im Mo­bi­li­täts­be­reich lei­der noch weit­ge­hend im Dun­keln tap­pen, haben sich ge­wis­se Lö­sungs­an­sät­ze be­reits eta­bliert. Auf allen Ver­kehrs­trä­gern kön­nen In­fra­struk­tur und Nut­zungs­ver­hal­ten dank der Di­gi­ta­li­sie­rung nach be­kann­ten Re­zep­ten tech­no­lo­gisch op­ti­miert wer­den.

  • Auf den Na­tio­nal­stras­sen wird be­reits heute der Ver­kehrs­fluss durch dy­na­mi­sches Ver­kehrs­ma­nage­ment ver­bes­sert.
  • Auf der Schie­ne ver­bes­sern neue Leit­sys­te­me die Aus­las­tung und re­du­zie­ren die Ab­nut­zung.
  • In der Luft­fahrt sor­gen sa­tel­li­ten­ge­stütz­te An­wen­dun­gen für rei­bungs­lo­se An- und Ab­flü­ge auch zu Spit­zen­zei­ten.

Diese Ent­wick­lun­gen sind grund­sätz­lich po­si­tiv und deu­ten an, wo das Po­ten­zi­al der Di­gi­ta­li­sie­rung liegt. Es braucht aber auch drin­gend wei­te­re tech­no­lo­gi­sche In­no­va­tio­nen sowie kom­plett neue Ideen und Ge­schäfts­mo­del­le, bei denen sich Er­folg und Wir­kung bes­ser mes­sen las­sen. Dafür sind aber wie­der­um fun­dier­te Kennt­nis­se über ak­tu­el­le Ent­wick­lun­gen und viel­leicht noch un­be­kann­te Trends zen­tral.

Dank Di­gi­ta­li­sie­rung: schnel­ler, sau­be­rer und güns­ti­ger

Wie in an­de­ren Be­rei­chen gilt somit auch beim Ver­kehr: Der «Re­turn on In­vest­ment» einer Di­gi­ta­li­sie­rung nach mess­ba­ren Kri­te­ri­en wäre deut­lich höher. Die Wirt­schaft und die Ge­sell­schaft könn­ten dank ihr «den Fün­fer und das Wegg­li» haben – eine wach­sen­de Mo­bi­li­tät von Gü­tern und Men­schen, die schnel­ler, sau­be­rer und güns­ti­ger ist. «di­gi­tal.swiss» schlägt hier einen ers­ten Pflock ein.