# 01 / 2018
17.01.2018

Stratégie d’économie extérieure de la Suisse: propositions de l’économie

Fazit: Es braucht neue Denkansätze

Die Schweiz benötigt eine schlagkräftige Aussenwirtschaftspolitik. Diese muss auf künftige Trends reagieren und den verschiedenen Bedürfnissen der unterschiedlichen exportierenden und importierenden Branchen in der Schweiz Rechnung tragen. Das bedingt neue Denkansätze. Die Digitalisierung lässt physische Grenzen überschreiten. Eine Aussenwirtschaftsstrategie darf somit nicht davon ausgehen, dass ausschliesslich Zöllner an Landesgrenzen den Handel hemmen. Vielmehr sind es neue, nicht zollbezogene Hürden, die künftig Schweizer Unternehmen herausfordern. Zum Beispiel unterschiedliche Anforderungen an den Datenschutz oder der Zwang, Daten auf lokalen Servern zu speichern.

Gleichzeitig handeln Unternehmen international immer mehr Dienstleistungen. Auch die Schweiz erzielt dadurch eine hohe Wertschöpfung. Zölle sind bei Dienstleistungen weniger problematisch. Anders sieht es aus, wenn ein Staat einem Schweizer mit Lehrabschluss den Aufenthalt verwehrt, weil dieser Abschluss nicht anerkannt und ein Bachelordiplom verlangt wird. Solche Hürden hemmen den Dienstleistungshandel und müssen in einer Aussenwirtschaftsstrategie berücksichtigt werden.

Fokussiert die Aussenwirtschaftspolitik zu stark auf einzelne Staaten, verkennt sie zudem die Rolle globaler Wertschöpfungsketten. Diese bedingen gleiche Spielregeln in möglichst allen Staaten. Da die Staaten mit immer neuen Massnahmen versuchen, ihre Bevölkerung vor dem internationalen Wettbewerb abzuschotten, muss eine Aussenwirtschaftspolitik auch internationale Organisationen berücksichtigen, die keine klassischen Handelsfragen behandeln. Der Europarat beispielsweise prägt die globalen Standards in der Cybersecurity.

Um auch in den kommenden Jahren Schweizer Unternehmen im In- wie im Ausland mit optimalen Rahmenbedingungen zu unterstützen, sollte die Aussenwirtschaftspolitik die Empfehlungen in diesem Dokument aufgreifen. Damit leistet sie einen grossen Beitrag dazu, dass die hiesigen Firmen weiterhin für Wohlstand und Arbeitsplätze in der Schweiz sorgen können.

Abkürzungsverzeichnis

  • ASEAN = Verband Südostasiatischer Nationen, dazu zählen die Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam (engl. The Association of Southeast Asian Nations)
  • BIZ = Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
  • DBA = Doppelbesteuerungsabkommen
  • EZV = Eidgenössische Zollverwaltung
  • EU-28 = Anzahl der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union
  • FHA = Freihandelsabkommen
  • GAFI/FATF = Internationale Arbeitsgruppe betreffend finanzieller Massnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche (franz. Groupe d’action financière, engl. Financial Action Task Force)
  • GRECO = Staatengruppe des Europarats gegen Korruption (engl. Group of States against Corruption)
  • IATA = Internationale Luftverkehrs-Vereinigung (engl. International Air Transport Association)
  • ICT = Informations- und Kommunikationstechnologie (engl. information and communication technology)
  • ILO = Internationale Arbeitsorganisation (engl. International Labour Organization
  • IMO = Internationale Seeschifffahrts-Organisation (engl. International Maritime Organization)
  • ISA = Investitionsschutzabkommen
  • IWF (IMF) = Internationaler Währungsfonds (engl. International Monetary Fund, auch bekannt als Weltwährungsfonds)
  • MEM-Industrie = Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie
  • Mercosur = Gemeinsamer Markt Südamerikas, dazu zählen Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela (derzeit suspendiert)
  • MRA = Abkommen über die gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen (engl. Mutual Recognition Agreement)
  • OECD = Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (engl. The Organisation for Economic Cooperation and Development)
  • SNB = Schweizerische Nationalbank
  • S-GE = Organisation zur Förderung der Schweizer Aussenwirtschaft (engl. Switzerland Global Enterprise); ehemals Schweizerische Zentrale für Handelsförderung OSEC (franz. Office d’Expansion Commerciale, engl. Business Network Switzerland)
  • SDGs = Von den Vereinten Nationen festgelegte politische Ziele zur Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals)
  • TiSA = Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen (engl. Trade in Services Agreement)
  • TPP = Transpazifische Partnerschaft (engl. Trans-Pacific Partnership)
  • TTIP = Transatlantisches Freihandelsabkommen (engl. Transatlantic Trade and Investment Partnership)
  • UNCTAD = Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (engl. United Nations Conference on Trade and Development)
  • WSC = Weltstandardkooperation (engl. World Standards Cooperation)
  • WTO = Welthandelsorganisation (engl. World Trade Organization)