Be­kennt­nis zum Er­folgs­mo­dell Schweiz

eco­no­mie­su­is­se ist er­freut über das Nein des Stimm­volks zur Durch­set­zungs­in­itia­ti­ve der SVP. Die Stimm­bür­ge­rin­nen und Stimm­bür­ger haben sich damit gegen eine un­nö­ti­ge und un­schwei­ze­ri­sche Ver­schär­fung der Aus­schaf­fungs­in­itia­ti­ve aus­ge­spro­chen. Nun kann die vom Par­la­ment be­schlos­se­ne Um­set­zungs­ge­setz­ge­bung in Kraft tre­ten. Das bei­spiel­lo­se En­ga­ge­ment von zahl­rei­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen und Men­schen im Vor­feld der heu­ti­gen Ab­stim­mung hat we­sent­lich zu die­sem wich­ti­gen Er­geb­nis bei­ge­tra­gen.

eco­no­mie­su­is­se hatte schon früh die Nein-Pa­ro­le ge­fasst, weil eine An­nah­me der In­itia­ti­ve der Wirt­schaft un­be­strit­ten ge­scha­det hätte: Die oh­ne­hin schwie­ri­ge Ei­ni­gung mit der Eu­ro­päi­schen Union bei der Um­set­zung der Mas­sen­ein­wan­de­rungs­in­itia­ti­ve wäre zu­sätz­lich er­schwert wor­den. Der Ver­band und seine Mit­glie­der sind auch des­halb er­leich­tert über das Volks­ver­dikt, weil eine wei­te­re Be­schä­di­gung des An­se­hens der Schweiz im Aus­land er­folg­reich ab­ge­wehrt wer­den konn­te. Schliess­lich ist das Nein ein po­si­ti­ves Si­gnal für das Er­folgs­mo­dell Schweiz, das für Rechts­staat­lich­keit, Sta­bi­li­tät und eine kon­struk­ti­ve Zu­sam­men­ar­beit mit den eu­ro­päi­schen Nach­barn steht.

Auch in Zu­kunft wird sich eco­no­mie­su­is­se gegen sol­che An­grif­fe auf das Fun­da­ment un­se­res li­be­ra­len Rechts­staats und damit des Wirt­schafts­stand­orts Schweiz en­ga­gie­ren. Rechts­si­cher­heit und das An­se­hen der Schweiz als ver­trau­ens­wür­di­ger Ver­trags­part­ner sind für un­se­re Un­ter­neh­men und den Wirt­schafts­stand­ort zen­tral. Die Stimm­be­völ­ke­rung hat heute be­wie­sen, dass sie sich die­ser Be­deu­tung be­wusst ist.

Für mehr Si­cher­heit am Gott­hard

Er­freut ist eco­no­mie­su­is­se auch über das Ja zur zwei­ten Tun­nel­röh­re am Gott­hard. Das Re­sul­tat zeigt klar, dass die Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer eine nach­hal­ti­ge Lö­sung auf die­ser wich­ti­gen Nord-Süd-Achse wol­len. Eine Lö­sung, die mehr Si­cher­heit bringt und das Tes­sin nicht für Jahre vom Rest der Schweiz ab­schnei­det. Funk­tio­nie­ren­de In­fra­struk­tu­ren sind ein zen­tra­ler Er­folgs­fak­tor für einen wett­be­werbs­fä­hi­gen Wirt­schafts­stand­ort. Aus Sicht der Wirt­schaft ist des­halb zen­tral, dass die vor­ge­schla­ge­ne Sa­nie­rungs­lö­sung auch eine dau­er­haf­te und sta­bi­le Ver­bin­dung zu un­se­rem dritt­wich­tigs­ten Han­dels­part­ner Ita­li­en schafft.

Stär­kung des Han­dels­plat­zes Schweiz

Die Juso-Spe­ku­la­ti­ons­in­itia­ti­ve woll­te Schwei­zer Fi­nanz­in­ves­to­ren den Han­del an Agrar­roh­stoff­bör­sen ver­bie­ten, weil die­ser für den Hun­ger in den armen Län­dern mit­ver­ant­wort­lich sei. eco­no­mie­su­is­se nimmt nun mit Ge­nug­tu­ung zur Kennt­nis, dass die Mehr­heit der Stimm­be­rech­tig­ten diese fal­sche Glei­chung durch­schaut hat. Ein Ver­bot hätte Bau­ern und Händ­lern die Ab­si­che­rung ihrer Ge­schäf­te er­schwert und gleich­zei­tig Han­dels­fir­men ge­zwun­gen, ihre Tä­tig­keit ins Aus­land zu ver­le­gen. Mit dem heu­ti­gen Ent­scheid wurde der Han­dels­platz Schweiz klar ge­stärkt. Das Hun­ger­pro­blem hin­ge­gen muss an­ders an­ge­packt wer­den: über eine ge­ziel­te Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und den Abbau von Han­dels­hemm­nis­sen.

Schliess­lich be­grüsst eco­no­mie­su­is­se auch die Ab­leh­nung der CVP-In­itia­ti­ve «Für Ehe und Fa­mi­lie – gegen die Hei­rats­stra­fe». Diese hätte in steu­er­li­chen Fra­gen kaum Lö­sun­gen ge­bracht. Hin­ge­gen hätte die In­itia­ti­ve die Fi­nan­zie­rungs­pro­ble­me der AHV ver­schärft, weil die ge­for­der­te Gleich­stel­lung von Ehe­part­nern mit Al­lein­ste­hen­den im Be­reich der So­zi­al­ver­si­che­run­gen zu deut­lich hö­he­ren AHV-Ren­ten für Ehe­paa­re ge­führt hätte. Ein sol­cher Leis­tungs­aus­bau wäre nicht fi­nan­zier­bar ge­we­sen.