Geldbörse mit Schweizer Franken

Ein­kom­mens­steu­er­be­las­tung seit 1990 ge­sun­ken

Jahr für Jahr er­hal­ten Herr und Frau Schwei­zer ihre Steu­er­rech­nung. Nicht sel­ten nimmt der ge­schul­de­te Steu­er­be­trag ge­gen­über dem Vor­jahr zu. Da die Löhne al­ler­dings stark ge­stie­gen sind, ist die ef­fek­ti­ve Be­las­tung, be­zie­hungs­wei­se der An­teil des Ein­kom­mens, der für die Steu­er­schuld auf­ge­wen­det wer­den muss, heute im Ver­gleich zu 1990 tie­fer. Bei den tie­fen und mitt­le­ren Ein­kom­men – ins­be­son­de­re bei Fa­mi­li­en – nahm die di­rek­te Steu­er­be­las­tung deut­lich ab.

Im zwei­ten Fak­ten­blatt zum Thema Ver­tei­lungs­fra­gen setzt sich eco­no­mie­su­is­se mit der Ein­kom­mens­steu­er­be­las­tung in der Schweiz aus­ein­an­der. Der Ver­gleich der Steu­er­be­las­tung zwi­schen 2012 und 1990 zeigt, dass in den meis­ten Ein­kom­mens­klas­sen der Steu­er­be­trag no­mi­nal, also in Fran­ken, zu­ge­nom­men hat. Da die Ein­kom­men zwi­schen 1990 und 2012 al­ler­dings stark ge­stie­gen sind und am Steu­er­sys­tem keine grund­le­gen­den Än­de­run­gen vor­ge­nom­men wur­den, ist eine hö­he­re Steu­er­rech­nung die lo­gi­sche Folge.

An­ders als bei der no­mi­na­len Steu­er­be­las­tung haben die Steu­er­sät­ze bei allen Ein­kom­mens­klas­sen seit 1990 ab­ge­nom­men. Ten­den­zi­ell wur­den dabei die Steu­er­sät­ze bei den hö­he­ren Ein­kom­men stär­ker ge­senkt als bei den mitt­le­ren und tie­fen. Die­ses Er­geb­nis ist al­ler­dings wenig er­staun­lich. Im pro­gres­si­ven Schwei­zer Steu­er­sys­tem mit stei­gen­den Steu­er­sät­zen sinkt der Steu­er­satz bei Steu­er­sen­kun­gen bei den hohen Ein­kom­men auch stär­ker, selbst wenn die Steu­er­ent­las­tung pro­por­tio­nal bei allen Ein­kom­men gleich stark vor­ge­nom­men wird. Die Fest­stel­lung, dass die Steu­er­sät­ze bei allen Ein­kom­men ab­ge­nom­men haben, ist folg­lich nur be­schränkt aus­sa­ge­kräf­tig.

An­ders sieht es aus, wenn die Ver­än­de­rung der Steu­er­be­las­tung in Pro­zent der Ein­kom­men be­trach­tet wird. Hier zeigt sich, dass die Steu­er­be­las­tung 2012 für sämt­li­che Ein­kom­mens­klas­sen und Le­bens­for­men tie­fer ist als 1990. Ins­ge­samt pro­fi­tier­ten die tie­fen Ein­kom­men von den gröss­ten Ent­las­tun­gen. Die stärks­ten Ent­las­tun­gen fan­den bei Fa­mi­li­en mit zwei Kin­dern statt. Mit we­ni­gen Aus­nah­men ist die pro­zen­tua­le Ent­las­tung ge­rin­ger, je höher das Ein­kom­men ist.

Zu­sam­men­fas­send hält das bei­lie­gen­de Fak­ten­blatt fest, dass die Steu­er­rech­nung in Fran­ken für viele Steu­er­zah­len­de zwi­schen 1990 und 2012 zwar zu­ge­nom­men hat. Al­ler­dings stie­gen die Löhne gleich­zei­tig stär­ker an. Der An­teil des Ein­kom­mens, den die Steu­er­zah­len­den für die Ein­kom­mens­steu­ern auf­wen­den muss­ten, sank ent­spre­chend. Von allen Ein­kom­mens­grup­pen wur­den Fa­mi­li­en mit tie­fe­ren und mitt­le­ren Ein­kom­men am stärks­ten ent­las­tet.