Raum mit Schweizer und EU Fahne

Die Aus­deh­nung der Per­so­nen­frei­zü­gig­keit auf Kroa­ti­en ist Teil des bi­la­te­ra­len Wegs

Am 8. März 2013 hat der Bun­des­rat das Ver­hand­lungs­man­dat zur Aus­deh­nung des Per­so­nen­frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens Schweiz-EU auf Kroa­ti­en ver­ab­schie­det. Die Wirt­schaft be­für­wor­tet diese Ver­hand­lun­gen, da an­sons­ten der Fort­be­stand des Ab­kom­mens ge­fähr­det wird. Das Ab­kom­men be­zieht sich auf die ganze EU, wes­halb es je­weils um die neuen EU-Mit­glieds­staa­ten er­wei­tert wird. Ohne diese An­pas­sung wäre das ge­sam­te Paket der Bi­la­te­ra­len Ver­trä­ge I ge­fähr­det.

​​Heute pro­fi­tie­ren rund 510 Mil­lio­nen EU-Bür­ge­rin­nen und EU-Bür­ger und alle Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer von der Per­so­nen­frei­zü­gig­keit. Mit dem Bei­tritt Kroa­ti­ens per 1. Juli 2013 wird die Be­völ­ke­rung der EU um rund ein Pro­zent wach­sen. Die Schweiz ver­fügt seit Mitte der 1990er-Jahre über eine re­la­tiv gros­se kroa­ti­sche Ge­mein­schaft. Ihr An­teil an der Be­völ­ke­rung nimmt aber seit ei­ni­gen Jah­ren ste­tig ab: Ende 2011 leb­ten noch knapp 33‘000 kroa­ti­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge in der Schweiz.

So­wohl bei der EU-8-Er­wei­te­rung als auch bei der EU-2-Er­wei­te­rung konn­te die Schweiz – gleich wie die EU-Staa­ten – eine ins­ge­samt sie­ben­jäh­ri­ge Über­gangs­frist für Be­schrän­kun­gen im Ar­beits­markt bei­be­hal­ten und so eine ge­re­gel­te und kon­trol­lier­te Öff­nung des Ar­beits­mark­tes ge­währ­leis­ten. Zudem wurde der Schweiz die spe­zi­el­le Schutz­klau­sel (Ven­til­klau­sel) auf drei wei­te­re Jahre ge­währt, die es er­laubt, bei einer über­schies­sen­den Zu­nah­me die Zu­wan­de­rung zu be­gren­zen. Ver­gleich­ba­re Re­ge­lun­gen sind nun auch bei den Ver­hand­lun­gen über die Er­wei­te­rung des Ab­kom­mens auf Kroa­ti­en zu ver­ein­ba­ren. 


eco­no­mie­su­is­se ist sich be­wusst, dass das Be­völ­ke­rungs­wachs­tum in der Schweiz neben Wohl­stands­vor­tei­len auch ne­ga­ti­ve Be­gleit­erschei­nun­gen auf­weist. Diese sind ernst zu neh­men. Wirk­sa­me Lö­sun­gen müs­sen durch struk­tu­rel­le Mass­nah­men zur lang­fris­ti­gen Si­che­rung der Le­bens­qua­li­tät an­ge­packt wer­den. Der Wirt­schafts­dach­ver­band ist be­reit, sich an der Ent­wick­lung und Um­set­zung sol­cher Lö­sun­gen aktiv zu be­tei­li­gen.