Ei­sen­bahn­in­fra­struk­tur: So­li­de Fi­nan­zie­rung und na­tio­na­le Optik un­ab­ding­bar

Die Ver­kehrs­kom­mis­si­on des Stän­de­rats un­ter­stützt die Vor­schlä­ge des Bun­des­rats be­züg­lich Fi­nan­zie­rung der Ei­sen­bahn­in­fra­struk­tur. Sie spricht sich aber für einen grös­se­ren ers­ten Aus­bau­schritt aus. eco­no­mie­su­is­se sieht der­zeit keine Mög­lich­keit, wie ein Aus­bau­schritt in die­ser Höhe zu fi­nan­zie­ren wäre. Nicht ein­mal die Fi­nan­zie­rung der vom Bun­des­rat vor­ge­schla­ge­nen Tran­che über 3,5 Mil­li­ar­den Fran­ken ist ge­si­chert.
Die von ver­schie­de­nen Krei­sen des öf­fent­li­chen Ver­kehrs ge­for­der­te und heute von der Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen des Stän­de­rats be­für­wor­te­te Er­hö­hung der ers­ten Aus­bau­tran­che im Rah­men des Stra­te­gi­schen Ent­wick­lungs­pro­gramms STEP auf 6 Mil­li­ar­den Fran­ken be­trach­tet eco­no­mie­su­is­se äus­serst kri­tisch. Statt zu­sätz­li­che Pro­jek­te zu be­schlies­sen, soll­te auf eine so­li­de Fi­nan­zie­rungs­lö­sung für den vom Bun­des­rat vor­ge­schla­ge­nen Aus­bau von 3,5 Mil­li­ar­den Fran­ken ge­ach­tet wer­den.

Die vor­ge­schla­ge­ne Zweck­bin­dung der di­rek­ten Bun­des­steu­er als neue Fi­nan­zie­rungs­quel­le für die Bahn­in­fra­struk­tur lehnt eco­no­mie­su­is­se ab. Bis heute be­ste­hen keine Zweck­bin­dun­gen der di­rek­ten Bun­des­steu­er. Eine sol­che wäre ein Prä­ze­denz­fall, der ähn­li­chen Lö­sun­gen Tür und Tor öff­nen würde. Die be­reits teil­wei­se zweck­ge­bun­de­ne Mehr­wert­steu­er zeigt, wie Zweck­bin­dun­gen Fi­nanz­strö­me kom­pli­zie­ren und die Bun­des­fi­nan­zen un­über­sicht­lich ma­chen. Die Ein­nah­men der di­rek­ten Bun­des­steu­er soll­ten (ab­züg­lich des Kan­tons­an­teils) wei­ter­hin voll­um­fäng­lich in den all­ge­mei­nen Bun­des­haus­halt flies­sen. Die von der Kom­mis­si­on wei­ter­ver­folg­te Fi­nan­zie­rung über eine stär­ke­re Nut­zer­fi­nan­zie­rung hin­ge­gen be­grüsst eco­no­mie­su­is­se.

Für wei­te­re Pro­jek­te im ers­ten Aus­bau­schritt sieht die Wirt­schaft der­zeit keine Spiel­räu­me, es sei denn, der erste Aus­bau­schritt würde zeit­lich er­streckt. Aber auch wei­te­re ge­wich­ti­ge Grün­de spre­chen gegen eine Auf­sto­ckung. So be­steht schweiz­weit keine Ei­nig­keit dar­über, wel­che wei­te­ren Pro­jek­te in einem ers­ten Schritt rea­li­siert wer­den sol­len. Wei­ter steht eine zwei­te Aus­bau­tran­che mit einem be­acht­li­chen Fi­nan­zie­rungs­um­fang von 8 bis 10 Mil­li­ar­den Fran­ken be­reit, die be­reits in we­ni­gen Jah­ren in die Pla­nung gehen wird. Wer­den zu­sätz­li­che In­fra­struk­tur­aus­bau­ten be­nö­tigt, so sind diese im Rah­men des zwei­ten Aus­bau­schritts (und der dar­auf fol­gen­den Schrit­te) suk­zes­si­ve und nach kla­rer na­tio­na­ler Prio­ri­tä­ten­ord­nung, unter Be­rück­sich­ti­gung der ma­xi­ma­len volks- und be­triebs­wirt­schaft­li­chen Ren­ta­bi­li­tä­ten, an­zu­ge­hen. Zudem ver­wei­sen wir auf die be­reits be­ste­hen­den Aus­bau­pro­gram­me bei der Bahn­in­fra­struk­tur (ZEB, HGV und NEAT) im Um­fang von wei­te­ren rund 10 Mil­li­ar­den Fran­ken.