Wett­be­werb im Bahn­ver­kehr be­dingt ver­ur­sa­cher­ge­rech­te Tras­sen­prei­se

Das Bun­des­amt für Ver­kehr führt im Rah­men der Re­vi­si­on des Tras­sen­preis­sys­tems eine An­hö­rung durch, deren Frist heute aus­läuft. Die Sys­tem­re­vi­si­on soll die Kos­ten ver­ur­sa­cher­ge­rech­ter auf die ein­zel­nen Züge um­ver­tei­len und An­rei­ze kor­ri­gie­ren. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die Re­vi­si­on grund­sätz­lich, weist je­doch auf Kor­rek­tur­be­darf hin. Die Si­tua­ti­on für den Gü­ter­ver­kehr muss sich ver­bes­sern, Be­rech­nun­gen müs­sen trans­pa­rent sein und die Ef­fi­zi­enz bei der In­fra­struk­tur deut­lich ge­stei­gert wer­den.
eco­no­mie­su­is­se ist an einem ef­fi­zi­en­ten und nach­hal­tig fi­nan­zier­ten Güter- und Per­so­nen­ver­kehr in­ter­es­siert. Ver­ur­sa­cher­ge­rech­te Tras­sen­prei­se sind eine Be­din­gung für einen funk­tio­nie­ren­den Wett­be­werb im Bahn­ver­kehr. In­so­fern be­grüsst eco­no­mie­su­is­se die Re­vi­si­on grund­sätz­lich. Ei­ni­ge Punk­te be­dür­fen je­doch einer ver­tief­ten Prü­fung.

Beim Gü­ter­ver­kehr stimmt das Ver­hält­nis von An­ge­bot und Preis nicht. Die Be­nach­tei­li­gung im Netz­zu­gang führt dazu, dass der Gü­ter­ver­kehr eine deut­lich schlech­te­re be­trieb­li­che Tras­sen­qua­li­tät er­hält als der Per­so­nen­ver­kehr. Die vom Bun­des­amt für Ver­kehr vor­ge­schla­ge­ne Kor­rek­tur mit dem Fak­tor der Tras­sen­qua­li­tät trägt die­sem Um­stand zu wenig Rech­nung. Die Vor­tei­le, die der Per­so­nen­ver­kehr auf den Tras­sen er­hält, müs­sen sich in re­la­ti­ven Prei­sen deut­lich nie­der­schla­gen.

An­ge­sichts be­schränk­ter öf­fent­li­cher Fi­nan­zen braucht es eine Stra­te­gie für Kos­ten­sen­kun­gen und Ef­fi­zi­enz­stei­ge­run­gen für die Schie­nen­in­fra­struk­tur. Die Vor­la­ge lässt offen, wie ein ef­fi­zi­en­ter Mit­tel­ein­satz sei­tens der In­fra­struk­tur­be­trei­ber si­cher­ge­stellt wer­den kann.

Fer­ner ist die Be­rech­nung der Norm­grenz­kos­ten nicht trans­pa­rent. Die Wirt­schaft for­dert eine Of­fen­le­gung der in­trans­pa­ren­ten Be­rech­nung der Grenz­kos­ten. In die­sem Zu­sam­men­hang ist zu über­den­ken, in­wie­fern eine Tren­nung von In­fra­struk­tur und Be­trieb zu einer pro­fes­sio­nel­le­ren Pro­zess­pla­nung und der drin­gend not­wen­di­gen Trans­pa­renz bei­tra­gen kann.

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