Li­be­ra­le Par­tei­en sagen der Buch­preis­bin­dung den Kampf an

In der Früh­jahrs­ses­si­on hat das Par­la­ment ein neues Bun­des­ge­setz über die Buch­preis­bin­dung ver­ab­schie­det. Die Wirt­schaft ist über die­sen ord­nungs­po­li­ti­schen Sün­den­fall mit ge­fähr­li­cher Prä­ju­dizwir­kung kon­ster­niert – li­be­ra­le Par­tei­en haben das Re­fe­ren­dum er­grif­fen.

Nach­dem der Stän­de­rat in der ers­ten Ses­si­ons­wo­che die letz­ten Dif­fe­ren­zen für ein neues Bun­des­ge­setz über die Buch­preis­bin­dung be­rei­nigt hatte, wurde die­ses in der Schluss­ab­stim­mung an­ge­nom­men. Der Stän­de­rat stimm­te der Vor­la­ge mit 23:19 Stim­men bei einer Ent­hal­tung zu, der Na­tio­nal­rat mit 96:86 Stim­men bei fünf Ent­hal­tun­gen.

Der Buch­han­del ist ein gut funk­tio­nie­ren­der Markt, der kei­ner staat­li­chen Re­gu­lie­rung be­darf. Die Wie­der­ein­füh­rung der Buch­preis­bin­dung ist ein schwer­wie­gen­der Ein­griff in die Wirt­schafts­frei­heit. Sie ist ein ge­fähr­li­cher Schritt zur Plan­wirt­schaft und ein pro­ble­ma­ti­sches Prä­ju­diz für an­de­re Bran­chen. Die Wirt­schaft an­er­kennt, dass Bü­cher ein wert­vol­les Kul­tur­gut sind. Die Auf­he­bung der Buch­preis­bin­dung vor vier Jah­ren hat je­doch ge­zeigt, dass Bü­cher nicht durch ein staat­li­ches Preis­kar­tell ge­schützt wer­den müs­sen. Weder hat ein Ster­ben von Buch­hand­lun­gen ein­ge­setzt, noch hat die kul­tu­rel­le Viel­falt ge­lit­ten. Kar­tell­ar­ti­ge Prei­se füh­ren zu stö­ren­den Wett­be­werbs­ver­zer­run­gen und letzt­lich zu mehr Bü­ro­kra­tie. Dies geht zu­las­ten der Le­se­rin­nen und Leser. Dass die Buch­preis­bin­dung auch für den In­ter­net­han­del gilt, ist ab­surd. Letzt­lich pro­fi­tie­ren ins­be­son­de­re die gros­sen aus­län­di­schen Ver­la­ge und Han­dels­ket­ten, die für ihre Lie­fe­run­gen in die Schweiz ihre Mar­gen er­hö­hen müs­sen. Den klei­nen, sym­pa­thi­schen Buch­hand­lun­gen im Quar­tier bringt die Buch­preis­bin­dung wenig.

Aus li­be­ra­len Über­le­gun­gen hat ein über­par­tei­li­ches Re­fe­ren­dums­ko­mi­tee der Buch­preis­bin­dung den Kampf an­ge­sagt – die Un­ter­schrif­ten­samm­lung star­tet am 28. März. Fe­der­füh­rend sind die Jung­frei­sin­ni­gen, die Junge SVP und die Grün­li­be­ra­len. Neben an­de­ren ge­hö­ren dem Ko­mi­tee die Na­tio­nal­rä­tin Chris­ta Mark­wal­der sowie die Na­tio­nal­rä­te Ruedi Noser (FDP) und Tho­mas Fuchs (SVP) an.

So soll es das Volk schliess­lich in der Hand haben. Bleibt zu hof­fen, dass es sich an­ders als das Par­la­ment gegen die Buch­preis­bin­dung aus­spricht und damit ein kla­res Be­kennt­nis für die Wirt­schafts­frei­heit ab­legt. Letzt­lich geht es um die Grund­satz­fra­ge, ob wir ein staat­lich ge­lenk­tes oder aber ein li­be­ra­les Um­feld be­für­wor­ten.