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Fi­nanz­dia­log Schweiz-UK: Nun geht es an die Um­set­zung!

Im Be­reich der grenz­über­schrei­ten­den Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen zwi­schen der Schweiz und dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich (UK) ste­hen mit der Um­set­zung des Berne Fi­nan­ci­al Ser­vices Agree­ment gros­se Ver­än­de­run­gen bevor. Umso wert­vol­ler war der Aus­tausch zwi­schen Be­hör­den- und Wirt­schafts­ver­tre­tern bei­der Län­der im Nach­gang des Fi­nanz­dia­logs vom 15. Ok­to­ber 2024.

Am Diens­tag tra­fen sich das Schwei­zer Staats­e­kre­ta­ri­at für in­ter­na­tio­na­le Fi­nanz­fra­gen (SIF) und die bri­ti­sche Tre­a­su­ry zum Fi­nanz­dia­log in Lon­don. Im An­schluss an die­sen Be­hör­den­aus­tausch fand ein run­der Tisch mit Ver­tre­tern des Pri­vat­sek­tors bei­der Län­der statt. Seit dem letz­ten Fi­nanz­dia­log vor vier Jah­ren hat sich viel getan in den bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen zwi­schen der Schweiz und UK. Daher ist auch der enge Ein­be­zug der be­trof­fe­nen Wirt­schafts­sek­to­ren wie Ban­king, In­vest­ment, Ver­si­che­run­gen, Asset Ma­nage­ment und der Fi­nanz­markt­in­fra­struk­tur von gros­ser Be­deu­tung.

Um­set­zung des Berne Fi­nan­ci­al Ser­vices Agree­ment

Ende 2023 konn­ten die Ver­hand­lun­gen für ein Ab­kom­men über die ge­gen­sei­ti­ge An­er­ken­nung (Mu­tu­al Re­co­gni­ti­on Agree­ment, MRA) im Fi­nanz­be­reich ab­ge­schlos­sen wer­den. Die Un­ter­zeich­nung die­ses MRA, wel­ches of­fi­zi­ell Berne Fi­nan­ci­al Ser­vices Agree­ment (BFSA) ge­nannt wird, mar­kiert den Start einer neuen Ko­ope­ra­ti­on im Be­reich der Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen. Das BFSA be­darf noch der Ge­neh­mi­gung durch das Schwei­zer und bri­ti­sche Par­la­ment, bevor es in Kraft tre­ten kann. Bis dahin gilt es, das neu­ar­ti­ge Ab­kom­men ef­fi­zi­ent vor­zu­be­rei­ten und die Fir­men zu in­for­mie­ren, wie sie die­ses ef­fek­tiv nut­zen kön­nen.

Kurz­fris­tig hat die In­kraft­set­zung des BFSA Prio­ri­tät, so­wohl bei den Be­hör­den als auch bei der Wirt­schaft bei­der Sei­ten. Mit­tel- bis lang­fris­tig gilt es al­ler­dings auch zu prü­fen, wie sich die­ses neu­ar­ti­ge Ab­kom­men be­währt und ob es auf wei­te­re Be­rei­che aus­ge­wei­tet wer­den soll.

Wei­te­re Schrit­te zur Ver­tie­fung des bi­la­te­ra­len Dienst­leis­tungs­han­dels

Zu­sätz­lich zum BFSA wer­den grenz­über­schrei­ten­de Fi­nanz­dienst­leis­tun­gen zwi­schen der Schweiz und UK auch durch an­de­re Ab­kom­men be­ein­flusst. So lau­fen zur­zeit die Ver­hand­lun­gen zur Mo­der­ni­sie­rung des bi­la­te­ra­len Frei­han­dels­ab­kom­mens. Letz­te­re soll in ein mög­lichst um­fas­sen­des Han­dels­ab­kom­men wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den.

Im Dienst­leis­tungs­be­reich ist aus­ser­dem die Mo­bi­li­tät von Dienst­leis­tungs­er­brin­gern ein zen­tra­les Thema für die Wirt­schaft. Seit 2020 gibt es zwar ein um­fas­sen­des Ab­kom­men über die Dienst­leis­tungs­mo­bi­li­tät und den er­leich­ter­ten Zu­gang für Dienst­leis­tungs­er­brin­ger (Ser­vices Mo­bi­li­ty Agree­ment, SMA). Al­ler­dings ist das SMA nur bis 31. De­zem­ber 2025 be­fris­tet. Aus Sicht der Schwei­zer Wirt­schaft ist es daher wich­tig, dass eine lang­fris­ti­ge Lö­sung nach Ab­lauf des SMA ge­fun­den wird.

Um Zu­gang zum Ar­beits­markt in an­de­ren Län­dern zu er­hal­ten, ist neben der Mo­bi­li­tät auch die An­er­ken­nung der Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen ein wich­ti­ger Fak­tor. Daher ist es er­freu­lich, dass am 14. Juni 2023 die Schweiz und UK ein Ab­kom­men über die An­er­ken­nung von Be­rufs­qua­li­fi­ka­tio­nen un­ter­zeich­net haben. Die­ses muss nun noch von den Par­la­men­ten bei­der Län­der ra­ti­fi­ziert wer­den.