Gesundheit

Ge­sund­heits-In­itia­ti­ven ver­schlech­tern die heu­ti­ge Si­tua­ti­on mas­siv

Die Prä­mi­en­ent­las­tungs­in­itia­ti­ve ver­langt, dass die von den Ver­si­cher­ten zu be­zah­len­den Prä­mi­en ma­xi­mal 10 Pro­zent ihres ver­füg­ba­ren Ein­kom­mens be­tra­gen dür­fen. Damit wer­den die spar­sa­men Kan­to­ne stär­ker zur Kasse ge­be­ten, da sie die Kan­to­ne mit hohen Prä­mi­en und ent­spre­chend hohen Prä­mi­en­ver­bil­li­gun­gen über die Bun­des­steu­ern fi­nan­zie­ren müs­sen. Die Kos­ten­brem­se-In­itia­ti­ve ist eben­falls kon­tra­pro­duk­tiv. Sie ist ein bü­ro­kra­ti­scher Pla­nungs­auf­trag zur Ra­tio­nie­rung von Leis­tun­gen.

Die Prä­mi­en­in­itia­ti­ve ver­stärkt den be­ste­hen­den Trend zu mehr öf­fent­li­chen Gel­dern im Ge­sund­heits­we­sen. Bei der Ein­füh­rung der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung (KVG) im Jahr 1996 wur­den 56 Pro­zent der Kos­ten über ob­li­ga­to­ri­sche Prä­mi­en und Steu­ern fi­nan­ziert, heute sind es 68 Pro­zent. Die­ser An­teil soll mit der In­itia­ti­ve noch­mals um zwei Pro­zent­punk­te er­höht wer­den. Be­las­tet wer­den ins­be­son­de­re Kan­to­ne mit tie­fe­ren Prä­mi­en, vor allem in länd­li­chen Re­gio­nen. Die städ­ti­sche Be­völ­ke­rung pro­fi­tiert be­reits heute von einer bes­se­ren Ge­sund­heits­ver­sor­gung und muss ge­mäss In­itia­ti­ve we­ni­ger dafür be­zah­len als heute.

Öf­fent­li­che Fi­nan­zie­rung führt zu mehr Bü­ro­kra­tie

Steigt der An­teil der öf­fent­li­chen Fi­nan­zie­rung, wird die Po­li­tik aktiv und er­lässt immer mehr neue Ge­set­ze. Seit dem Jahr 2000 haben sich die Ge­set­zes­tex­te im Ge­sund­heits­we­sen mehr als ver­dop­pelt. Das führt zu mehr Bü­ro­kra­tie und macht das Ge­sund­heits­we­sen teu­rer. Je stär­ker eine Bran­che re­gu­liert ist, desto grös­ser ist auch der Preis­un­ter­schied zum Aus­land. Das zei­gen die Eu­ro­s­tat-Daten zum Preis­ni­veau in Eu­ro­pa. Re­gu­lie­rung ist teuer und de­mo­ti­viert zudem das Ge­sund­heits­per­so­nal.

Auch die Kos­ten­brem­se-In­itia­ti­ve bringt mehr Bü­ro­kra­tie und Leis­tungs­ein­bus­sen

Die Kos­ten­brem­se-In­itia­ti­ve ver­langt, dass der Bund mit re­gu­la­to­ri­schen Mass­nah­men dafür sorgt, dass die Kos­ten in der ob­li­ga­to­ri­schen KVG im Gleich­schritt mit der ge­samt­wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung und der durch­schnitt­li­chen Lohn­ent­wick­lung wach­sen. Eine sol­che Kop­pe­lung der Ge­sund­heits­kos­ten an die Wirt­schafts­ent­wick­lung ist ab­surd. Wäre diese Vor­ga­be seit Ein­füh­rung des KVG in Kraft ge­we­sen, hätte sie die Kos­ten­ent­wick­lung um 40 Pro­zent re­du­ziert. Eine Ein­spa­rung von 40 Pro­zent ist eine ex­tre­me For­de­rung, die unser Ge­sund­heits­sys­tem auf den Kopf stel­len würde. Seine Leis­tungs­fä­hig­keit wäre nicht mehr ge­ge­ben. Die Ge­sund­heits­ver­sor­gung in der Schweiz würde mas­siv ver­schlech­tert wer­den.

Teure In­itia­ti­ven

Beide In­itia­ti­ven be­inhal­ten ge­fähr­li­che Ri­si­ken und Ne­ben­wir­kun­gen und sind teuer, denn Re­gu­lie­rung und Bü­ro­kra­tie kos­ten. Neue Ge­set­ze müs­sen von der Ver­wal­tung be­treut, kon­trol­liert und an­ge­passt wer­den. Für die Um­set­zung sind die Fach­per­so­nen bei den Leis­tungs­er­brin­gern zu­stän­dig, die we­ni­ger Zeit für die Pa­ti­en­ten­be­treu­ung haben. Am teu­ers­ten ist die Prä­mi­en­ent­las­tungs­in­itia­ti­ve: Hier muss man ab 2030 mit Mehr­kos­ten von bis zu 12 Mil­li­ar­den Fran­ken pro Jahr für Bund und Kan­to­ne rech­nen. An­ge­sichts der an­ge­spann­ten Fi­nanz­la­ge des Bun­des ist dies un­ver­ant­wort­lich. Not­wen­di­ge Steu­er­er­hö­hun­gen wür­den ins­be­son­de­re den Mit­tel­stand tref­fen.