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Eu­ro­pa­be­richt: Bun­des­rat vor ent­schei­den­den Mo­na­ten

Der Schwei­zer Wirt­schafts­stand­ort braucht die Fort­set­zung der bi­la­te­ra­len Markt­ab­kom­men mit der EU. Da die Eu­ro­pa­po­li­tik vor ent­schei­den­den Mo­na­ten steht, ver­langt eco­no­mie­su­is­se vom Bun­des­rat ein zü­gi­ges Vor­ge­hen. Die im Eu­ro­pa­be­richt auf­ge­zeig­ten Zwi­schen­re­sul­ta­te der Son­die­rungs­ge­sprä­che zei­gen auf, dass Lö­sun­gen mach­bar sind. Daher soll­ten die Ge­sprä­che mit der EU mit mög­lichst hoher In­ten­si­tät fort­ge­setzt wer­den.

Der Bun­des­rat will ge­mäss dem vor­lie­gen­den Eu­ro­pa­be­richt am bi­la­te­ra­len Weg fest­hal­ten und dazu die Son­die­rungs­ge­sprä­che mit der EU-Kom­mis­si­on ver­tie­fen. Der Eu­ro­pa­be­richt liegt erst im Ent­wurf vor, da er noch dem Par­la­ment zur Kon­sul­ta­ti­on un­ter­brei­tet wird. Par­al­lel dazu wer­den die Son­die­rungs­ge­sprä­che mit der EU fort­ge­setzt. Der Be­richt lässt den wei­te­ren Zeit­plan offen, doch die nächs­ten Mo­na­te wer­den ent­schei­dend sein.

In den letz­ten Mo­na­ten wur­den of­fen­sicht­lich Fort­schrit­te er­zielt, so bei­spiels­wei­se bei der Per­so­nen­frei­zü­gig­keit. Die EU-Kom­mis­si­on scheint ge­mäss Be­richt be­reit zu sein, der Schweiz Aus­nah­men ein­zu­räu­men. Diese wer­den im Falle eines spä­te­ren Schieds­ver­fah­rens dem Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hof nicht zur Aus­le­gung un­ter­brei­tet wer­den kön­nen. Trotz die­ser Fort­schrit­te be­tont der Bun­des­rat im Be­richt die Not­wen­dig­keit wei­te­rer Son­die­rungs­ge­sprä­che, bevor über die Auf­nah­me von Ver­hand­lun­gen ent­schie­den wer­den soll.

Wirt­schaft for­dert zü­gi­ges Vor­ge­hen

Neben den zen­tra­len in­halt­li­chen Fra­gen ist auch das Ti­ming wich­tig. Die jet­zi­ge EU-Kom­mis­si­on wird noch bis Mitte 2024 hand­lungs­fä­hig sein, bevor diese nach den Eu­ro­pa­wah­len neu zu­sam­men­ge­setzt wird. Will die Schweiz mit der jet­zi­gen Kom­mis­si­on die Ver­hand­lun­gen ab­schlies­sen, dann soll­ten diese Mitte 2023 be­gin­nen kön­nen. Ent­spre­chend muss der Bun­des­rat in der ers­ten Hälf­te 2023 die Son­die­run­gen er­folg­reich ab­schlies­sen und das Man­dat für die Ver­hand­lun­gen aus­ar­bei­ten. Somit be­steht nun in den kom­men­den Mo­na­ten ein Zeit­fens­ter, das es zu nut­zen gilt.

Wirt­schaft ver­langt Lö­sun­gen für Börse und Ban­ken

Die im Be­richt be­schrie­be­ne Pa­ket­lö­sung um­fasst neben den be­ste­hen­den Markt­ab­kom­men auch künf­ti­ge Ab­kom­men über Strom und Le­bens­mit­tel­si­cher­heit, sowie die As­so­zi­ie­rung der Schweiz an Ho­ri­zon Eu­ro­pe und ein Ko­ope­ra­ti­ons­ab­kom­men im Ge­sund­heits­be­reich. Was fehlt, sind die Börse und die Ban­ken. Hier hat eco­no­mie­su­is­se im Fe­bru­ar 2022 deren Auf­nah­me in die Pa­ket­lö­sung ge­for­dert. Es wäre zu be­dau­ern, wenn die Chan­cen der Pa­ket­lö­sung nicht ge­nutzt wer­den. In den Son­die­run­gen ge­hö­ren diese The­men des­halb auf die Agen­da.