Jakarta

Schweiz-Indonesien: Momentum für Handel und Nachhaltigkeit

Anlässlich der heutigen Gemischten Wirtschaftskommission zwischen der Schweiz und Indonesien unterstrichen Regierungs- und Wirtschaftsvertretende beider Seiten das bisher ungenutzte Potenzial in den bilateralen Beziehungen. Diskutiert wurde insbesondere, wie der bilaterale Handel, Investitionen sowie die nachhaltige Entwicklung langfristig gefördert werden können.

Es mag geografisch stimmen: die Schweiz und Indonesien sind Weltmeere voneinander entfernt. Gleichwohl bewegen sich die beiden Länder wirtschaftlich seit mehreren Jahren stetig aufeinander zu. Im Vergleich zum Rest der Welt ist etwa das bilaterale Handelsvolumen mit Indonesien zwischen 2016 und 2020 fast doppelt so stark gewachsen (+6% vs. +11%). Zudem ist die Schweiz jüngst zur zehntgrössten Direktinvestorin in Indonesien aufgestiegen. Für viele Schweizer Unternehmen ist das Land zudem ein wichtiger Hub für ihre Tätigkeiten in ganz Asien.

Noch immer liegen jedoch Teile des Potenzials in den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen brach. Vertretende aus Wirtschafts- und Regierungskreisen beider Seiten waren sich jedoch im Rahmen der Gemischten Wirtschaftskommission zwischen der Schweiz und Indonesien vom 24. Februar 2022 einig, dass sich aktuell ein grosses Momentum präsentiert, die Beziehungen zu vertiefen.

Nachhaltiges Handelsabkommen und Wirtschaftsreform

Aus Sicht des Schweizer Privatsektors wurde einerseits auf das umfassende und auch im Bereich Nachhaltigkeit äusserst ambitionierte Wirtschaftspartnerschaftsabkommen verwiesen, welches 2021 in Kraft getreten ist. Gleichzeitig wurde auch das breite Reformpaket für die Wirtschaft begrüsst, welches die indonesische Regierung jüngst angestossen hat, um die Rahmenbedingungen für in- und ausländische Unternehmen zu verbessern.

Andererseits wiesen die Wirtschaftsvertretenden auch auf noch bestehende Hürden für Handel und Investitionen hin, die es zu adressieren gilt. Dazu zählen etwa aufwendige Zulassungsverfahren für Importprodukte, Defizite beim Schutz geistigen Eigentums und der lokalen Infrastruktur oder komplexe Verfahren im öffentlichen Beschaffungswesen.

Bekenntnis des Privatsektors zur nachhaltigen Entwicklung

Im Rahmen der Gemischten Wirtschaftskommission bekräftigte die Schweizer Wirtschaft zudem ihr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung. Künftig sollen insbesondere über den vertieften Austausch zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft neue Kooperationsmöglichkeiten identifiziert werden, durch die Schweizer und indonesische Unternehmen einen noch stärkeren Beitrag zur ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltigen Entwicklung leisten können.