UK-Flagge mit Sonne im Hintergrund

Bi­la­te­ra­le Ur­sprungs­re­geln Schweiz-UK: wich­ti­ges Pro­blem ge­löst

Seit Jah­res­be­ginn sind Schwei­zer und bri­ti­sche Ex­por­teu­re im bi­la­te­ra­len Han­del auf­grund der Fol­gen des Brex­its mit neuen Han­dels­hemm­nis­sen kon­fron­tiert. Im Be­reich der Ur­sprungs­re­geln konn­ten beide Sei­ten am 8. Juni 2021 nun die Pro­ble­me wei­test­ge­hend be­he­ben. Für die Wirt­schaft ist dies ein äus­serst po­si­ti­ves und wich­ti­ges Si­gnal.

Seit dem 1. Ja­nu­ar 2021 ist das Han­dels­ab­kom­men zwi­schen dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich und der Schweiz in Kraft. Gleich­wohl konn­ten damit nicht alle Her­aus­for­de­run­gen im Zu­sam­men­hang mit dem Brex­it ge­löst werde. Diese sind teil­wei­se auch in den Aus­wir­kun­gen des Han­dels­ab­kom­mens EU-UK be­grün­det.

Kon­kret muss­ten Schwei­zer und bri­ti­sche Ex­por­teu­re seit Jah­res­be­ginn bis heute Zölle zah­len auf­grund von Pro­ble­men bei den Ur­sprungs­re­geln. Dies des­halb, weil Vor­ma­te­ria­li­en aus zahl­rei­chen Dritt­staa­ten – ins­be­son­de­re aus der EU – für die Be­rech­nung der er­for­der­li­chen Fer­ti­gungs­tie­fe für den zoll­frei­en Han­del zwi­schen bei­den Län­dern nicht mehr mit­be­rück­sich­tigt (ku­mu­liert) wer­den kön­nen. Ohne nach­ge­wie­se­ne Fer­ti­gungs­tie­fe wur­den Zölle fäl­lig, was die Kon­kur­renz­fä­hig­keit der be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men be­las­te­te.

Ku­mu­la­ti­ons­mög­lich­keit mit Vor­ma­te­ria­li­en aus der EU und der Tür­kei

Nach in­ten­si­ven Ver­hand­lun­gen zwi­schen den Schwei­zer und bri­ti­schen Be­hör­den ist nun aber am 8. Juni der Durch­bruch ge­lun­gen. An sei­nem ers­ten Tref­fen hat sich der Ge­misch­te Aus­schuss des Han­dels­ab­kom­mens CH-UK auf eine An­pas­sung der bi­la­te­ra­len Ur­sprungs­re­geln ge­ei­nigt. Kon­kret sol­len per 1. Sep­tem­ber 2021 die re­vi­dier­ten Ur­sprungs­re­geln der Pan-Eu­ro­med-Kon­ven­ti­on ins Han­dels­ab­kom­men in­kor­po­riert wer­den, unter Vor­be­halt des Ab­schlus­ses der er­for­der­li­chen in­nen­po­li­ti­schen Ge­neh­mi­gungs­pro­zes­se. Folg­lich kann diese Regel ab dem glei­chen Datum an­ge­wen­det wer­den. Da­durch wer­den die Un­ter­neh­men von mo­der­ne­ren Ur­sprungs­re­geln im Han­del zwi­schen der Schweiz und UK pro­fi­tie­ren. Als Über­gangs­lö­sung ist zudem die Ku­mu­la­ti­on mit Vor­ma­te­ria­li­en aus der EU und der Tür­kei im bi­la­te­ra­len Han­del be­reits ab dem 9. Juni wie­der mög­lich, so­fern für diese iden­ti­sche Ur­sprungs­re­geln gel­ten. Die de­tail­lier­ten Re­ge­lun­gen sind im ak­tua­li­sier­ten Zir­ku­lar der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung EZV ver­merkt.

Für die Ex­port­un­ter­neh­men bei­der Län­der ist dies ein wich­ti­ges und po­si­ti­ves Si­gnal, sind die Her­aus­for­de­run­gen auf­grund der Co­ro­na-Krise und di­ver­ser Um­stel­lun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem Brex­it doch enorm. Gleich­zei­tig kön­nen die Res­sour­cen bei­der Part­ner nun noch stär­ker auf eine wei­te­re Ver­tie­fung und Wei­ter­ent­wick­lung der bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen fo­kus­siert wer­den.