Händeschütteln zweier Geschäftsleute

Schweiz-In­do­ne­si­en: star­kes Be­kennt­nis zu en­ge­ren Wirt­schafts­be­zie­hun­gen

An der ge­misch­ten Wirt­schafts­kom­mis­si­on zwi­schen der Schweiz und In­do­ne­si­en vom 13. Ok­to­ber 2020 er­ör­ter­ten Re­gie­rungs- und Wirt­schafts­ver­tre­ten­de bei­der Län­der Chan­cen und Her­aus­for­de­run­gen im ge­gen­sei­ti­gen Markt­zu­gang – auch im Kon­text von COVID-19. Das Han­dels­ab­kom­men EFTA-In­do­ne­si­en wurde von bei­den Sei­ten als wich­ti­ger Mei­len­stein ge­wür­digt.

Keine Frage: Mit sei­nen 267 Mil­lio­nen Ein­woh­nern, einer stark wach­sen­den Mit­tel­schicht und be­trächt­li­chem In­ves­ti­ti­ons­be­darf in die phy­si­sche und di­gi­ta­le In­fra­struk­tur ist In­do­ne­si­en ein äus­serst at­trak­ti­ver Ziel­markt für Schwei­zer Fir­men. Davon zeu­gen auch die gros­sen Di­rekt­in­ves­ti­ti­ons­be­stän­de der ak­tu­ell rund 150 Schwei­zer Fir­men vor Ort (6,5 Mil­li­ar­den Fran­ken). Das bi­la­te­ra­le Han­dels­vo­lu­men be­läuft sich ak­tu­ell auf rund 1,5 Mil­li­ar­den Fran­ken. Gleich­wohl ist das Po­ten­zi­al der bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen noch längst nicht aus­ge­schöpft, wie auch der Aus­sen­han­dels­in­dex von eco­no­mie­su­is­se un­ter­streicht. 

Am­bi­tio­nier­te Re­form­agen­da In­do­ne­si­ens

Ent­spre­chend en­ga­giert, aus­führ­lich und fun­diert ge­stal­te­te sich auch der heu­ti­ge vir­tu­el­le Aus­tausch zwi­schen Re­gie­rungs- und Wirt­schafts­ver­tre­ten­den im Rah­men der ge­misch­ten Wirt­schafts­kom­mis­si­on Schweiz-In­do­ne­si­en. Zwar sind Schwei­zer Fir­men auf dem in­do­ne­si­schen Markt nach wie vor mit zahl­rei­chen klei­nen und gros­sen Her­aus­for­de­run­gen kon­fron­tiert. Dazu zäh­len teils be­schwer­li­che und un­kla­re Ver­wal­tungs­pro­zes­se, Rechts­un­si­cher­hei­ten beim Schutz geis­ti­gen Ei­gen­tums oder Hin­der­nis­se im Trans­port­we­sen zu Land und zur See. Zudem ist auch In­do­ne­si­en ak­tu­ell mit der Be­wäl­ti­gung der Co­ro­na-Krise stark ge­for­dert.

Gleich­zei­tig kam je­doch das star­ke Be­kennt­nis der in­do­ne­si­schen Be­hör­den zum Aus­druck, den iden­ti­fi­zier­ten Hand­lungs­be­darf an­zu­ge­hen und die po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen spür­bar zu ver­bes­sern. Fort­schrit­te wur­den ins­be­son­de­re auch bei der Kom­pa­ti­bi­li­tät der na­tio­na­len Ge­setz­ge­bung im Be­reich geis­ti­ges Ei­gen­tum mit in­ter­na­tio­na­lem Recht fest­ge­stellt. Eine wei­te­re wich­ti­ge Grund­la­ge konn­te mit der Un­ter­zeich­nung des Han­dels­ab­kom­mens zwi­schen den EFTA-Staa­ten und In­do­ne­si­en ge­schaf­fen wer­den. Dis­ku­tiert wur­den zudem In­hal­te der am­bi­tio­nier­ten in­do­ne­si­schen Re­form­agen­da sowie wei­te­re Ko­ope­ra­ti­ons­mög­lich­kei­ten, etwa im Ge­sund­heits-, Aus­bil­dungs- und In­no­va­ti­ons­be­reich. 

Zu­kunfts­markt für Schwei­zer Ex­port­fir­men

Ge­mäss Ex­per­ten von PwC soll In­do­ne­si­en bis 2050 zur viert­gröss­ten Volks­wirt­schaft der Welt auf­stei­gen. Dann­zu­mal wer­den die bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen der Schweiz mit In­do­ne­si­en auf eine fast 100-jäh­ri­ge Ge­schich­te zu­rück­bli­cken. Damit die Früch­te die­ser po­si­ti­ven Ent­wick­lungs­per­spek­ti­ve so­wohl für den Pri­vat­sek­tor wie auch für die Be­völ­ke­rung voll zum Tra­gen kom­men, sind uni­la­te­ra­le und part­ner­schaft­li­che Mass­nah­men glei­cher­mas­sen wich­tig. 

Klar ist: Nicht Kon­fron­ta­ti­on, son­dern Ko­ope­ra­ti­on muss der Grund­satz einer bi­la­te­ra­len Zu­sam­men­ar­beit sein. Auf die­ser Basis lässt sich die wirt­schaft­li­che In­te­gra­ti­on bei­der Volks­wirt­schaf­ten er­folg­reich wei­ter ver­tie­fen und so die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung lang­fris­tig stär­ken.