Münzen mit einem Schweizer Fähnchen

Bun­des­bud­get 2020: Trotz guter Zah­len Spiel­raum be­wah­ren

Der Be­schluss des Bun­des­bud­gets ist eines der wich­tigs­ten Ge­schäf­te der Win­ter­ses­si­on. Das neue dos­sier­po­li­tik von eco­no­mie­su­is­se lie­fert eine fun­dier­te Grund­la­ge für die Dis­kus­si­on im Par­la­ment. Der Bun­des­haus­halt weist auch mit Mehr­aus­ga­ben in­fol­ge der Um­set­zung der AHV-Steu­er­vor­la­ge ab 2020 einen Über­schuss von rund einer hal­ben Mil­li­ar­de Fran­ken aus. Die so­li­de Aus­gangs­la­ge ist der di­rek­ten Bun­des­steu­er und der Ver­rech­nungs­steu­er zu ver­dan­ken. Beide Ein­nah­me­quel­len spru­deln. Län­ger­fris­tig be­ste­hen je­doch Ri­si­ken in Mil­li­ar­den­hö­he. Trotz guter Zah­len gilt es des­halb, den fi­nan­zi­el­len Spiel­raum zu wah­ren.

Das Par­la­ment wird in der Win­ter­ses­si­on den Vor­an­schlag für das Jahr 2020 und den Fi­nanz­plan für die dar­auf­fol­gen­den Jahre bis 2023 be­schlies­sen. Ge­mäss Pro­gno­sen des Bun­des­rats nimmt der Bund 2020 rund 500 Mil­lio­nen Fran­ken mehr ein als er aus­gibt. Auch in den dar­auf­fol­gen­den Jah­ren ist der Bun­des­haus­halt aus­ge­gli­chen. Dies ob­wohl die Aus­ga­ben auf­grund der Um­set­zung der AHV-Steu­er­vor­la­ge ab 2020 deut­lich zu­neh­men. Ins­be­son­de­re für die Kan­to­ne und die AHV wird der Bund jähr­lich über 1,8 Mil­li­ar­den Fran­ken mehr aus­ge­ben. Na­ment­lich dank der hohen Ein­nah­men aus der di­rek­ten Bun­des­steu­er und der Ver­rech­nungs­steu­er kann diese Mehr­be­las­tung ab­ge­fe­dert wer­den.

Län­ger­fris­tig dro­hen je­doch Ri­si­ken. Ei­ner­seits be­ste­hen bei der Ge­winn­steu­er auf­grund des lau­fen­den in­ter­na­tio­na­len Steu­er­pro­jekts der OECD/G-20 er­heb­li­che Un­si­cher­hei­ten. An­de­rer­seits ist bei der Ver­rech­nungs­steu­er mit Ni­veau­ver­schie­bun­gen zu rech­nen. Die Ein­nah­men wer­den heute von vor­über­ge­hen­den Fak­to­ren stark nach oben ge­trie­ben. Bei einer Nor­ma­li­sie­rung ist von einer Kor­rek­tur nach unten aus­zu­ge­hen. Ins­ge­samt ist bei der Ge­winn- und Ver­rech­nungs­steu­er ein Ein­nah­me­rück­gang von drei bis vier Mil­li­ar­den Fran­ken plau­si­bel.

An­ge­sichts die­ser Per­spek­ti­ven gilt es, den fi­nan­zi­el­len Spiel­raum beim Bund trotz ak­tu­ell noch guter Zah­len zu er­hal­ten. eco­no­mie­su­is­se emp­fiehlt des­halb, das Bud­get für das Jahr 2020 wie vom Bun­des­rat vor­ge­schla­gen um­zu­set­zen; auf zu­sätz­li­che Aus­ga­ben ist kon­se­quent zu ver­zich­ten. Auch auf die Bil­dung von neuen Zweck­bin­dun­gen, so­wohl ein­nah­men- wie auch aus­ga­ben­sei­tig, soll­te ver­zich­tet wer­den. Sie schrän­ken die fi­nanz­po­li­ti­sche Fle­xi­bi­li­tät ein. Die Po­li­tik wird nicht darum her­um­kom­men, be­wusst Prio­ri­tä­ten zu set­zen. Aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se zen­tral ist die Stär­kung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit un­se­res Lan­des (z.B. Umbau Ver­rech­nungs­steu­er, EU-Pro­gram­me BFI-Be­reich). Wei­te­re Emp­feh­lun­gen fin­den Sie in un­se­rem neuen dos­sier­po­li­tik zum Bun­des­bud­get 2020.

Zum dos­sier­po­li­tik Bun­des­bud­get 2020