Balance construite avec des pierres

Kein An­pas­sungs­be­darf bei der Schul­den­brem­se

Der Bun­des­rat will die Schul­den­brem­se vor­erst nicht an­pas­sen. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die­sen Ent­scheid. Die Schul­den­brem­se ist für die Schweiz ein fi­nanz­po­li­ti­scher Er­folgs­fak­tor. Dank ihr wur­den die Schul­den sta­bi­li­siert und sogar ab­ge­baut. Durch den Schul­den­ab­bau konn­ten Zins­kos­ten re­du­ziert und so fi­nan­zi­el­le Mit­tel im Bun­des­haus­halt frei­ge­macht wer­den. eco­no­mie­su­is­se stellt sich gegen jeg­li­che Ver­su­che, das für eine lang­fris­tig trag­fä­hi­ge Fi­nanz­po­li­tik zen­tra­le In­stru­ment zu schwä­chen.

Ein Be­richt zu­han­den des Bun­des­rats kommt zum Schluss, dass es im Mo­ment keine An­pas­sun­gen der Schul­den­brem­se braucht. For­de­run­gen in diese Rich­tung wer­den teil­wei­se dis­ku­tiert, weil es in den letz­ten Jah­ren immer wie­der zu un­vor­her­ge­se­he­nen Über­schüs­sen ge­kom­men ist. Ge­mäss be­ste­hen­der Re­ge­lung flies­sen diese Mit­tel au­to­ma­tisch in den Schul­den­ab­bau. An­statt für den Schul­den­ab­bau könn­te das Geld theo­re­tisch auch für den lau­fen­den Haus­halt oder für Steu­er­sen­kun­gen ein­ge­setzt wer­den. Der Bun­des­rat hat des­halb eine Ex­per­ten­grup­pe be­auf­tragt, An­pas­sun­gen am heu­ti­gen Re­gel­werk zu prü­fen.

Die Schul­den­brem­se ist gut so, wie sie ist

Für die Ex­per­ten­grup­pe gibt es ak­tu­ell kei­nen An­lass, Än­de­run­gen an der Schul­den­brem­se vor­zu­neh­men. Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment hat seit die­sem Jahr neue Me­cha­nis­men ein­ge­führt, die dazu füh­ren, dass es in Zu­kunft zu we­ni­ger un­er­war­te­ten Über­schüs­sen kommt. Die Aus­ga­ben kön­nen fle­xi­bler bud­ge­tiert wer­den und bei den Ein­nah­me­schät­zun­gen wur­den me­tho­di­sche Ver­bes­se­run­gen vor­ge­nom­men, um die Pro­gno­se­feh­ler zu re­du­zie­ren. Wei­te­re Ver­ein­fa­chun­gen im Bud­ge­tie­rungs­pro­zess wer­den ge­prüft. Falls es in den nächs­ten Jah­ren den­noch zu «nach­hal­ti­gen und be­trächt­li­chen» Bud­ge­tun­ter­schrei­tun­gen kom­men soll­te, sei dies ein Zei­chen für eine zu hohe Steu­er­be­las­tung. Somit wäre eher eine Steu­er­re­duk­ti­on in Be­tracht zu zie­hen, als eine Er­hö­hung der Aus­ga­ben.

Schul­den­ab­bau ent­las­tet Bun­des­haus­halt lang­fris­tig

Die Wirt­schaft lehnt eine An­pas­sung der Schul­den­brem­se in jeg­li­cher Form ab – so­wohl heute als auch in Zu­kunft. Die Schul­den­brem­se ist das wich­tigs­te und er­folg­reichs­te In­stru­ment der Fi­nanz­po­li­tik des Bun­des. Sie hat mass­geb­lich dazu bei­ge­tra­gen, dass der Bund heute im Gleich­ge­wicht ist und seit 2006 keine Schul­den mehr macht. Weil durch den Schul­den­ab­bau we­ni­ger Zins­kos­ten ent­ste­hen, konn­te fi­nan­zi­el­ler Spiel­raum im Um­fang von 850 Mil­lio­nen Fran­ken ge­schaf­fen wer­den. Das ist Geld, das dem Bund dau­er­haft zu Ver­fü­gung steht. 

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Auch die Fi­nanz­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats for­dert mit einer Mo­ti­on (16.3634), die Schul­den­brem­se nicht an­zu­tas­ten. Der Na­tio­nal­rat hat den Vor­stoss be­reits gut­ge­heis­sen. In der Herbst­ses­si­on 2017 wird der Stän­de­rat dar­über be­fin­den.

Schul­den­brem­se hat sich be­währt

Die Schul­den­brem­se ist in­ter­na­tio­nal ein Mass­stab und fin­det welt­weit Be­ach­tung. Sie ist ver­bind­lich und zu­gleich fle­xi­bel. Ihre Grund­kon­zep­ti­on ist ein­fach und ihre Wir­kungs­wei­se trans­pa­rent. Das gibt der Schul­den­brem­se eine hohe Le­gi­ti­ma­ti­on, wie sie nur we­ni­ge fi­nanz­po­li­ti­sche In­stru­men­te in der Schweiz haben. Die Schul­den­brem­se hat sich be­währt – seit deren Ein­füh­rung 2003 konn­ten auf diese Weise Schul­den von rund 25 Mil­li­ar­den Fran­ken ab­ge­baut wer­den. Von An­pas­sun­gen ver­spricht sich die Wirt­schaft keine Vor­tei­le. Es be­steht weder Be­darf noch Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al.