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Schwei­zer Zoll schrei­tet ins di­gi­ta­le Zeit­al­ter

Mit dem Pro­jekt DaziT macht die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung (EZV) einen wich­ti­gen Schritt in Rich­tung di­gi­ta­ler Zoll und packt damit die Chan­cen der Di­gi­ta­li­sie­rung. Für die in­ter­na­tio­nal ver­netz­te Schwei­zer Wirt­schaft sind mo­der­ne­re und ef­fi­zi­en­te­re Zoll­pro­zes­se längst über­fäl­lig. Das Pro­jekt stärkt die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Wirt­schafts­stand­orts und folgt der Stra­te­gie für eine di­gi­ta­le Schweiz und E-Go­vern­ment Schweiz.

Die Di­gi­ta­li­sie­rung der Wirt­schaft schrei­tet zügig voran, das Han­dels­vo­lu­men steigt und die in­ter­na­tio­na­le Ver­flech­tung nimmt zu: Zwei Drit­tel aller Schwei­zer KMU sind er­folg­reich in­ter­na­tio­nal un­ter­wegs und nut­zen die Chan­cen der Di­gi­ta­li­sie­rung aktiv. 20'000 Last­wa­gen über­que­ren täg­lich die Schwei­zer Gren­ze. Rund 22 Mil­lio­nen Ein­fuhr- und 7 Mil­lio­nen Aus­fuhr­zol­lan­mel­dun­gen wer­den von der EZV jähr­lich im Han­dels­wa­ren­ver­kehr be­ar­bei­tet. 

Für im­por­tie­ren­de und ex­por­tie­ren­de Schwei­zer Un­ter­neh­men sind die Zoll­ver­fah­ren kom­plex und zeit­in­ten­siv und füh­ren nicht sel­ten zu rau­chen­den Köp­fen. So müs­sen auch heute noch Be­gleit­pa­pie­re für die Ein-, Aus- und Durch­fuhr auf Pa­pier ein­ge­reicht wer­den. Das führt zu zeit­li­chem und fi­nan­zi­el­lem Mehr­auf­wand. Die be­ste­hen­den Sys­te­me der EZV sind un­ein­heit­lich, ver­al­tet und teuer. Für die Schwei­zer Un­ter­neh­men ent­ste­hen bei der Ein- und Aus­fuhr von Gü­tern des­halb jedes Jahr Re­gu­lie­rungs­kos­ten von rund 500 Mil­lio­nen Fran­ken. Ent­spre­chend viel kann mit einer ef­fi­zi­en­ten elek­tro­ni­schen Ver­zol­lung her­aus­ge­holt wer­den. Die Wirt­schaft for­dert des­halb seit Jah­ren eine durch­gän­gi­ge Di­gi­ta­li­sie­rung der For­ma­li­tä­ten und ein­fa­che, be­nut­zer­freund­li­che Pro­zes­se. 

Die EZV hat die Zei­chen der Zeit er­kannt

Nach­dem die Mo­der­ni­sie­rungs­pro­jek­te der EZV in den letz­ten Jah­ren durch Bud­get­ein­schrän­kun­gen sowie die Prio­ri­sie­rung an­de­rer Aus­ga­ben ge­bremst und teil­wei­se ganz in­fra­ge ge­stellt wur­den, will die EZV jetzt mit dem Pro­jekt DaziT den über­fäl­li­gen Schritt zum di­gi­ta­len Zoll voll­zie­hen. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die­ses Vor­ha­ben.

Bis 2026 sol­len sämt­li­che Zoll­pro­zes­se di­gi­ta­li­siert wer­den, um den Grenz­über­tritt zu ver­ein­fa­chen und damit die Un­ter­neh­men zu ent­las­ten. Mit dem letz­te Woche pu­bli­zier­ten Ent­wurf des Bun­des­be­schlus­ses wird dem Par­la­ment hier­zu ein Ge­samt­kre­dit von 393 Mil­lio­nen Schwei­zer Fran­ken für die um­fas­sen­de Er­neue­rung der In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie der EZV be­an­tragt. Die­ser soll ent­spre­chend dem Rea­li­sie­rungs­er­folg in vier Tran­chen frei­ge­ge­ben wer­den. Gleich­zei­tig stellt die Mo­der­ni­sie­rung auch si­cher, dass die Schweiz in Zu­kunft mit der lau­fen­den Wei­ter­ent­wick­lung der eu­ro­päi­schen und in­ter­na­tio­na­len Stan­dards Schritt hal­ten kann. Schät­zun­gen zu­fol­ge kön­nen die Schwei­zer Fir­men im grenz­über­que­ren­den Wa­ren­ver­kehr dank DaziT jähr­lich um 125 Mil­lio­nen Fran­ken Re­gu­lie­rungs­kos­ten ent­las­tet wer­den.

Wirt­schaft un­ter­stützt ra­sche Rea­li­sie­rung

Im Rah­men des Ge­samt­pro­jekts ist ins­be­son­de­re das Teil­pro­jekt «Re­de­sign Fracht» für die Schwei­zer Wirt­schaft zen­tral. Es sieht eine voll­stän­di­ge Di­gi­ta­li­sie­rung der Pro­zes­se der Ein-, Aus- und Durch­fuhr von Waren vor und wird auf 66,1 Mil­lio­nen Fran­ken be­zif­fert. Von den Fracht­sys­te­men hängt die ge­sam­te Im­port- und Ex­port­wirt­schaft der Schweiz ab. Ent­schei­dend ist des­halb, dass die EZV rasch die fi­nan­zi­el­len Mit­tel zur Rea­li­sie­rung der E-Ver­zol­lung er­hält. 

eco­no­mie­su­is­se und seine Mit­glie­der set­zen sich dafür ein, dass die Fracht­vor­ha­ben mit höchs­ter Prio­ri­tät und im In­ter­es­se der Wirt­schaft um­ge­setzt wer­den. Sie be­glei­ten das Pro­jekt wei­ter­hin eng und ar­bei­ten an Ver­bes­se­run­gen der Pro­zes­se im Wa­ren­ver­kehr aktiv mit. Dabei ist für die Fir­men eine früh­zei­ti­ge In­for­ma­ti­on wich­tig, um ihre in­ter­nen Ab­läu­fe recht­zei­tig an­pas­sen zu kön­nen.