Geld

Mit vie­len klei­nen Mass­nah­men gegen die Fran­ken­stär­ke

eco­no­mie­su­is­se hat einen Ka­ta­log mit 40 po­li­ti­schen Mass­nah­men ver­öf­fent­licht, deren Um­set­zung die Wirt­schaft an­ge­sichts der star­ken Lan­des­wäh­rung ent­las­ten würde. Im Ge­gen­satz zu den be­reits be­kann­ten For­de­run­gen – etwa die zü­gi­ge Um­set­zung der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III oder der Ver­zicht auf eine Ak­ti­en­rechts­re­vi­si­on –, han­delt es sich um klei­ne­re und mitt­le­re Mass­nah­men, die punk­tu­el­le Ver­bes­se­run­gen brin­gen und in der Summe den Wirt­schafts­stand­ort spür­bar stär­ken wür­den.

Die ra­sche und star­ke Auf­wer­tung des Schwei­zer Fran­kens im Ja­nu­ar 2015 hat in vie­len Un­ter­neh­men zu einem Kos­ten­schock ge­führt, des­sen Aus­wir­kun­gen noch lange spür­bar blei­ben. Mit kurz­fris­ti­gen Mass­nah­men kann die Po­li­tik wenig aus­rich­ten, um die Si­tua­ti­on grund­le­gend zu ver­än­dern. Sie kann die be­trof­fe­nen Fir­men aber un­ter­stüt­zen, indem sie mit­hilft, deren Kos­ten nach­hal­tig zu sen­ken. 

Der Wirt­schafts­dach­ver­band eco­no­mie­su­is­se hat be­reits im Früh­jahr auf­ge­zeigt, wel­che po­li­ti­schen Gross­pro­jek­te nun be­schleu­nigt wer­den soll­ten (Klä­rung des Markt­zu­gangs in Eu­ro­pa und der Mi­gra­ti­ons­po­li­tik, Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III). Eben­so wurde ein Mo­ra­to­ri­um für neue Be­las­tun­gen ge­for­dert (Ak­ti­en­rechts­re­vi­si­on, «En­er­gie­stra­te­gie 2050»). Nun hat eco­no­mie­su­is­se mit den Mit­glie­der­ver­bän­den wei­te­re Mass­nah­men zu­sam­men­ge­tra­gen, die be­stimm­te Bran­chen oder die ge­sam­te Wirt­schaft in der ge­gen­wär­tig sehr her­aus­for­dern­den Si­tua­ti­on ent­las­ten wür­den.

«Klein­vieh macht be­kannt­lich auch Mist»

Der um­fang­rei­che Ka­ta­log um­fasst ei­ner­seits be­ste­hen­de Re­gu­lie­run­gen, auf wel­che die Schweiz pro­blem­los ver­zich­ten könn­te. Sie rei­chen vom Ein­führ­mo­no­pol für In­dus­trie­al­ko­hol über die zu­sätz­li­che Ty­pen­prü­fung für aus der EU im­por­tier­te Au­to­mo­bi­le bis zu über­hol­ten Zoll­be­stim­mun­gen für die Tex­til­in­dus­trie. Es wer­den aber auch ge­plan­te Re­gu­lie­rungs­pro­jek­te auf­ge­führt, auf die man aus Sicht der Wirt­schaft ver­zich­ten soll­te. Dazu zäh­len etwa zu­sätz­li­che Wer­be­ver­bo­te, pro­tek­tio­nis­ti­sche Aus­nah­men vom «Cas­sis de Dijon»-Prin­zip oder eine Len­kungs­ab­ga­be auf Pflan­zen­schutz­mit­tel. Dar­über hin­aus zählt der Ka­ta­log zahl­rei­che Re­gu­lie­run­gen auf, die drin­gend den Er­for­der­nis­sen der Zeit an­ge­passt wer­den soll­ten.

Für eco­no­mie­su­is­se-Chef­öko­nom Ru­dolf Minsch ist klar, dass jede die­ser Mass­nah­men für sich al­lein be­trach­tet an der ak­tu­el­len Wirt­schafts­la­ge nur wenig än­dert. Aber: «In der Summe er­gä­ben diese Vor­schlä­ge eine spür­ba­re Ent­las­tung, die für die Un­ter­neh­men jetzt sehr wich­tig wäre. Denn Klein­vieh macht be­kannt­lich auch Mist.»