For­schungs­stand­ort Schweiz unter Druck

Der von No­var­tis für den For­schungs­be­reich an­ge­kün­dig­te Stel­len­ab­bau sorgt für Auf­se­hen. Plötz­lich steht der Life-Sci­ence-Sek­tor, der seit der Jahr­tau­send­wen­de über 20'000 Stel­len ge­schaf­fen hat, vor einer Re­struk­tu­rie­rung.​​

​Struk­tu­rel­le An­pas­sun­gen sind zwar alle paar Jahre nötig, um die Pro­duk­ti­vi­tät zu hal­ten. Es stellt sich aber die Frage, ob der Stand­ort Schweiz die pas­sen­den Rah­men­be­din­gun­gen bie­tet, damit aus die­sem Abbau kein Trend wird und auch wie­der neue Stel­len ge­schaf­fen wer­den kön­nen. Unser Land ist für For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten durch­aus at­trak­tiv, aber ohne Ver­bes­se­rung der Stand­ort­qua­li­tät wird es sich im in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb nicht be­haup­ten kön­nen.

Hand­lungs­be­darf be­steht ers­tens bei den Ver­fah­ren und ad­mi­nis­tra­ti­ven Auf­la­gen: In Bel­gi­en er­hal­ten For­schen­de für ge­wis­se Feld­ver­su­che mit Me­di­ka­men­ten die Be­wil­li­gung durch­schnitt­lich nach 29, in Deutsch­land nach 53 Tagen. In der Schweiz war­ten sie hin­ge­gen 135 Tage auf eine Frei­ga­be. Zwei­tens ist der Zu­gang zu qua­li­fi­zier­tem Per­so­nal si­cher­zu­stel­len, indem man die An­grif­fe auf die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit ent­schie­den ab­wehrt. Drit­tens müs­sen die Rah­men­be­din­gun­gen und ins­be­son­de­re der Zu­gang zu den Ab­satz­märk­ten lau­fend op­ti­miert wer­den. ​

Wir dür­fen nicht ver­ges­sen: Die for­schungs­in­ten­si­ven Un­ter­neh­men sind zu­gleich wich­ti­ge Ex­por­teu­re. Al­lein die Phar­ma­in­dus­trie ist für 30 Pro­zent aller Schwei­zer Ex­por­te ver­ant­wort­lich und trägt so mass­geb­lich zu un­se­rem Wohl­stand bei.