Fran­ken­schock: Wie wei­ter?

Der Schock vom letz­ten Don­ners­tag sitzt der Wirt­schaft immer noch tief in den Kno­chen. In­nert Mi­nu­ten hat sich der Fran­ken um 20 Pro­zent auf­ge­wer­tet. Dar­auf konn­ten sich die Un­ter­neh­men fast nicht vor­be­rei­ten. Schlag­ar­tig ent­wer­te­ten sich die La­ger­be­stän­de und die Schwei­zer Pro­du­zen­ten wur­den im Ver­gleich zum Aus­land eben­falls um 20 Pro­zent teu­rer – mit dras­ti­schen Fol­gen.

Ein Bei­spiel: Neh­men wir an, ein ty­pi­scher In­dus­trie­be­trieb mit knapp 80 Mit­ar­bei­ten­den und einem Ex­port­an­teil von 80 Pro­zent, der mit sei­nen Pro­duk­ten eine Marge von gut fünf Pro­zent er­wirt­schaf­tet. Mit der Auf­he­bung des Min­dest­kur­ses durch die Na­tio­nal­bank hat das KMU nicht nur die ge­sam­te Marge ein­ge­büsst, es dro­hen gar mas­si­ve Ver­lus­te. Die Kos­ten um 15 Pro­zent zu sen­ken ist eine Her­ku­les­auf­ga­be. Und selbst dann würde das Un­ter­neh­men le­dig­lich eine schwar­ze Null schrei­ben.

Die­sen Kos­ten­schock muss die Ex­port­wirt­schaft zu­nächst ein­mal ver­dau­en. Zwar wächst die Welt­wirt­schaft und der Dol­lar ten­diert auf­wärts. Trotz­dem ste­hen vie­len Un­ter­neh­men nun äus­serst harte Zei­ten bevor. Wie kann ihnen die Po­li­tik in die­ser sehr schwie­ri­gen Si­tua­ti­on hel­fen? Die Wirt­schaft braucht keine Sub­ven­tio­nen. Sie braucht gute Rah­men­be­din­gun­gen. Und hier be­steht sei­tens der Po­li­tik seit dem letz­ten Wäh­rungs­schock 2011 Nach­hol­be­darf: Die Kos­ten (Bü­ro­kra­tie, Re­gu­lie­rung, Ab­ga­ben) sind wei­ter ge­stie­gen, an­statt zu sin­ken. Das rächt sich jetzt.

Die Wirt­schafts­po­li­tik ist drei­fach ge­for­dert. Ers­tens soll der Staat die Kos­ten re­du­zie­ren. Ab­ga­ben, Ge­büh­ren, Steu­ern müs­sen wie­der sin­ken, die ad­mi­nis­tra­ti­ve Be­las­tung ab­ge­baut und der un­ter­neh­me­ri­sche Frei­raum er­höht wer­den. Zwei­tens gilt es, zu­sätz­li­che Kos­ten zu ver­mei­den und wei­te­re Ab­ga­ben wie die Er­hö­hung der KEV vor­erst zu sis­tie­ren. Und drit­tens hilft es sehr, wenn die Pla­nungs­un­si­cher­heit zu­min­dest in der Wirt­schafts­po­li­tik mög­lichst klein ge­hal­ten wird. Ent­spre­chend ist die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form rasch um­zu­set­zen.