Not­wen­di­ges vom Wünsch­ba­ren tren­nen

Bun­des­rat und Par­tei­en spra­chen an den letz­ten Von-Wat­ten­wyl-Ge­sprä­chen über «be­vor­ste­hen­de fi­nanz­po­li­ti­sche Wei­chen­stel­lun­gen». Das Thema könn­te nicht bes­ser ge­wählt sein: Es ste­hen fi­nanz­po­li­ti­sche Bro­cken an, die nicht leicht zu stem­men sein wer­den. Neue Schie­nen- und Stras­sen­fi­nan­zie­run­gen, Aus­bau­be­geh­ren für die So­zi­al­wer­ke, meh­re­re Fa­mi­li­en­in­itia­ti­ven – die Kos­ten gehen in die Mil­li­ar­den. Sie dro­hen Bund und Kan­to­ne zu über­for­dern, aber auch die Steu­er­zah­len­den. Denn am Ende lan­den alle Rech­nun­gen auf deren Tisch.

Bei einem Teil der Vor­la­gen han­delt es sich um Volks­in­itia­ti­ven. An­de­re kom­men di­rekt aus dem Par­la­ment. Ge­mein­sam ist ihnen, dass sie von der Vor­stel­lung ge­tra­gen sind, dass alles, was wünsch­bar, auch fi­nan­zier­bar ist. Üp­pi­ge Jahre beim Bund und teil­wei­se bei den Kan­to­nen haben zu die­ser Vor­stel­lung bei­ge­tra­gen. Doch diese Zei­ten sind vor­bei. Viele Kan­to­ne müs­sen spa­ren und auch beim Bund sind die Spiel­räu­me aus­ge­reizt. Doch das KAP, ein Mass­nah­men­pa­ket, das dem Bund quasi schmerz­frei Luft ver­schafft, droht im Par­la­ment zu schei­tern.

Nebst vie­len Wün­schen gibt es auch wirk­lich Not­wen­di­ges. Die Re­form der Al­ters­vor­sor­ge ge­hört eben­so dazu wie die Wei­ter­ent­wick­lung der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung. Beide Pro­jek­te sind, aus un­ter­schied­li­chen Grün­den, vital für die Schweiz. Die Ver­nunft rät, hier po­li­tisch die Schwer­punk­te zu set­zen und, nicht zu­letzt fi­nan­zi­ell, früh­zei­tig die rich­ti­gen Wei­chen zu stel­len. Ohne Prio­ri­tä­ten stei­gen die Ri­si­ken mar­kant: für un­se­re öf­fent­li­chen Haus­hal­te, letzt­lich aber für alle Steu­er­zah­len­den.