Per­so­nen­frei­zü­gig­keit stärkt un­se­re So­zi­al­wer­ke

​Der­zeit wer­den in der Schweiz Un­ter­schrif­ten für ver­schie­de­ne In­itia­ti­ven ge­sam­melt, die eine Be­gren­zung der Zu­wan­de­rung ver­lan­gen. Dass die Wirt­schaft auf gut qua­li­fi­zier­te Ar­beits­kräf­te aus dem Aus­land an­ge­wie­sen ist, wird dabei igno­riert. Es ist äus­serst kurz­sich­tig, das Ab­kom­men über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit mit der EU zu ge­fähr­den. Eine Kün­di­gung würde den be­reits heute spür­ba­ren Man­gel an qua­li­fi­zier­ten Spe­zia­lis­ten in vie­len Bran­chen dras­tisch ver­schär­fen.

Die Wirt­schaft ist nicht die ein­zi­ge Nutz­nies­se­rin der Zu­wan­de­rung von qua­li­fi­zier­ten Ar­beits­kräf­ten – sie kommt auch un­se­ren So­zi­al­ver­si­che­run­gen mass­geb­lich zu­gu­te. Staats­an­ge­hö­ri­ge aus dem EU/EFTA-Raum haben un­se­ren So­zi­al­wer­ken in den ver­gan­ge­nen Jah­ren zu be­deu­ten­den Mehr­ein­nah­men ver­hol­fen. Ins­be­son­de­re die AHV wäre ohne Zu­wan­de­rung heute tief in den roten Zah­len. Ge­mäss dem Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen (BSV) hätte sie 2010 an­stel­le eines Über­schus­ses von 640 Mil­lio­nen ein De­fi­zit von na­he­zu drei Mil­li­ar­den Fran­ken ver­zeich­net. Diese Dif­fe­renz ist in den letz­ten Jah­ren ste­tig ge­wach­sen und be­trägt ak­tu­ell mehr als ein Mehr­wert­steu­er- oder ein Lohn­pro­zent.

Die Rech­nung ist ein­fach: Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der kom­men für 21 Pro­zent aller AHV-Bei­trä­ge auf, sie  be­an­spru­chen aber le­dig­lich 15 Pro­zent der Leis­tun­gen. Eine Ab­schot­tung ge­gen­über dem Aus­land würde des­halb nicht nur Tau­sen­de von Ar­beits­plät­zen ge­fähr­den. Sie würde auch die Fi­nan­zie­rung un­se­rer So­zi­al­wer­ke arg in Schief­la­ge brin­gen.

– Ak­tu­el­le In­fo­gra­fik: Zu­wan­de­rung hilft der AHV