Swiss­ness: Kein Gehör für Kom­pro­miss­lö­sung der Wirt­schaft

Die Rechts­kom­mis­si­on des Stän­de­rats schlägt vor, in der Swiss­ness-Vor­la­ge beim Mar­ken­schutz­ge­setz dem Na­tio­nal­rat zu fol­gen. Damit wäre der von der Wirt­schaft prä­sen­tier­te Kom­pro­miss vom Tisch. Zu hof­fen ist, dass die Klei­ne Kam­mer beim Ent­scheid über die In­kraft­set­zung der bei­den Ge­set­ze nicht dem Na­tio­nal­rat ge­folgt ist.
Geht es nach sei­ner Rechts­kom­mis­si­on, soll der Stän­de­rat in der Swiss­ness-Vor­la­ge (Teil Mar­ken­schutz­ge­setz) bei den In­dus­trie­pro­duk­ten dem Na­tio­nal­rat fol­gen. Der Kom­pro­miss­vor­schlag der Wirt­schaft, der bei den Uhren eine 60-Pro­zent-Schwel­le vor­sieht und bei den üb­ri­gen Pro­duk­ten eine von 50 Pro­zent, fand of­fen­bar kein Gehör. Für die Uh­ren­bran­che ist der von der Kom­mis­si­on be­vor­zug­te hö­he­re Schwel­len­wert von ent­schei­den­der Be­deu­tung – den üb­ri­gen Bran­chen wird er nun al­ler­dings auf­ok­troy­iert. Der Kom­pro­miss­vor­schlag würde den Be­dürf­nis­sen und In­ter­es­sen aller Bran­chen Rech­nung tra­gen.

Für alle Bran­chen von zen­tra­ler Be­deu­tung sind der mit der Vor­la­ge er­reich­te ver­stärk­te Schutz der Marke «Schweiz» und die ver­bes­ser­ten Mög­lich­kei­ten, gegen deren Miss­brauch – vor allem im Aus­land – vor­zu­ge­hen.

Ent­kop­pe­lung von Wap­pen- und Mar­ken­schutz­ge­setz ist für Wirt­schaft wich­tig
Für Un­ter­neh­men wäre aus­ser­dem sehr wich­tig, dass das eben­falls re­vi­dier­te Wap­pen­schutz­ge­setz un­ab­hän­gig vom Mar­ken­schutz­ge­setz in Kraft tre­ten könn­te. Der Na­tio­nal­rat hatte die bei­den Vor­la­gen an­ein­an­der­ge­kop­pelt. Viele Un­ter­neh­men sind dar­auf an­ge­wie­sen, dass neu das Schwei­zer­kreuz auch für Pro­duk­te ver­wen­det wer­den darf und nicht nur für Dienst­leis­tun­gen. Die Re­vi­si­on le­ga­li­siert die bis­her zwar to­le­rier­te, aber ver­bo­te­ne Be­nut­zung des Schwei­zer­kreu­zes auf in der Schweiz her­ge­stell­ten Waren. Die neue Re­ge­lung würde der wirt­schaft­li­chen Rea­li­tät und der hohen At­trak­ti­vi­tät des Schwei­zer­kreu­zes für die Wer­bung Rech­nung tra­gen. Es ist zu hof­fen, dass die Rechts­kom­mis­si­on des Stän­de­rats die Kop­pe­lung der bei­den Vor­la­gen ab­ge­lehnt hat.