Erfreuliche Zahlen: Frauenanteil in Verwaltungsräten steigt
Eine aktuelle Studie kommt zum Schluss, dass der Frauenanteil in Verwaltungsräten der grössten Schweizer Konzerne in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Diese Entwicklung ist positiv, weitere Anstrengungen seitens der Wirtschaft bleiben aber weiterhin notwendig.
In den letzten fünf Jahren ist der Frauenanteil bei den 20 SMI-Gesellschaften von zehn auf 17 Prozent angestiegen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des unabhängigen Vermögensverwalters zCapital. Bei den grössten Schweizer Konzernen wird mittlerweile jeder zweite zu vergebende Verwaltungsratssitz mit einer Frau besetzt. Diese Zahlen zeigen, dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht.
Wirtschaft will mehr Frauen in Führungsgremien
Der Trend bestätigt, dass die Wirtschaft durchaus bereit ist, kompetente Frauen in ihre Führungsgremien zu wählen. Frauen sind heutzutage sehr gut ausgebildet, an den Universitäten sind sie längst in der Mehrzahl. Daher macht es auch ökonomisch Sinn, das Potenzial der Frauen besser zu nutzen. Mehrere Studien haben zudem belegt, dass ein ausgewogener Frauenanteil in Führungsgremien das Betriebsklima positiv fördert und geschlechtlich gemischte Teams langfristig erfolgreicher sind als reine Männergremien.
Freiwillige Massnahmen statt Quote
Damit zukünftig noch mehr Frauen Führungspositionen ausüben, braucht es gute Rahmenbedingungen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss für beide Elternteile möglich sein, sodass Frauen wie auch Männer einer regelmässigen Erwerbstätigkeit nachgehen können. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten fixe Tagesstrukturen. Auf Unternehmensebene sind unternehmensinterne Ziele und Chancengleichheit der Schlüssel dazu, dass Frauen vermehrt Führungspositionen wahrnehmen. Fixe gesetzliche Quoten für Verwaltungsräte, wie sie momentan in der EU diskutiert werden, sind hingegen nicht zielführend. Solche staatliche Regelungen bekämpfen lediglich die Symptome und führen nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Die jüngsten positiven Entwicklungen des Frauenanteils in Schweizer Konzernen verdeutlichen, dass Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt haben – auch ohne gesetzliche Regeln. Die Wirtschaft bleibt aber nach wie vor gefordert, damit die positive Tendenz in den nächsten Jahren weiter vorwärts geht.
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Dossierpolitik «Mehr Frauen in Führungspositionen – Ziele statt Quoten!»