US-Fahne und EU-Fahne

EU - USA: Ge­plan­tes Frei­han­dels­ab­kom­men birgt Dis­kri­mi­nie­rungs­po­ten­zi­al für Schwei­zer Un­ter­neh­men

Die EU-Kom­mis­si­on macht beim Frei­han­dels­ab­kom­men mit den USA Druck. Sie hat ges­tern den Ent­wurf für ein Ver­hand­lungs­man­dat ver­ab­schie­det und eine Stu­die über die wirt­schaft­li­chen Vor­tei­le vor­ge­legt. Die Schwei­zer Wirt­schaft be­fürch­tet da­durch ein «Dis­kri­mi­nie­rungs­po­ten­zi­al». eco­no­mie­su­is­se for­dert vom Bun­des­rat, die «Füh­ler wie­der aus­zu­stre­cken» und mit den USA ex­plo­ra­ti­ve Ge­sprä­che über ein mög­li­ches Frei­han­dels­ab­kom­men auf­zu­neh­men.

​​Einen Monat nach der An­kün­di­gung der EU und den USA, Frei­han­dels­ver­hand­lun­gen auf­neh­men zu wol­len, hat die EU-Kom­mis­si­on ges­tern den Ent­wurf für ein Ver­hand­lungs­man­dat ver­ab­schie­det und eine un­ab­hän­gi­ge Stu­die zu den wirt­schaft­li­chen Vor­tei­len vor­ge­legt. 

EU-Han­dels­kom­mis­sar Karel De Gucht hofft, dass die Mit­glieds­staa­ten die­ses Man­dat so rasch wie mög­lich bil­li­gen, damit die Ver­hand­lun­gen noch vor der Som­mer­pau­se be­gin­nen kön­nen. Das Tempo, das die EU an­schlägt, zeigt die Wich­tig­keit, wel­che die EU dem Frei­han­dels­ab­kom­men bei­misst. 


Ein Frei­han­dels­ab­kom­men zwi­schen den USA und der EU würde die gröss­te Frei­han­dels­zo­ne der Welt schaf­fen und sich in­mit­ten eines pro­tek­tio­nis­ti­schen Um­felds po­si­tiv auf den Welt­han­del aus­wir­ken. Neben dem Zoll­ab­bau geht es um die Re­duk­ti­on von nicht­ta­ri­fä­ren Han­dels­hemm­nis­sen. Diese um­fas­sen re­gu­la­to­ri­sche Bar­rie­ren, das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen, Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen und Dienst­leis­tun­gen. 


Die USA sind der zweit­wich­tigs­te Ex­port­markt der Schweiz. Bei einem Ab­schluss eines Frei­han­dels­ab­kom­mens ent­steht für die Schwei­zer Ex­port­un­ter­neh­men ein gros­ses Dis­kri­mi­nie­rungs­po­ten­zi­al, da sie beim Markt­zu­tritt schlech­te­ren Be­din­gun­gen un­ter­lie­gen könn­ten als ihre eu­ro­päi­schen Kon­kur­ren­ten. Die Grös­se des Dis­kri­mi­nie­rungs­po­ten­zi­als ist mo­men­tan schwer ab­schätz­bar und kann erst zu einem spä­te­ren Zeit­punkt be­ur­teilt wer­den. Lang­fris­tig kann eine Dis­kri­mi­nie­rung den Schwei­zer Wirt­schafts­stand­ort schwä­chen. 


eco­no­mie­su­is­se for­dert des­halb vom Bun­des­rat, die «Füh­ler wie­der Rich­tung USA aus­zu­stre­cken» und mit den USA ex­plo­ra­ti­ve Ge­sprä­che über ein mög­li­ches Frei­han­dels­ab­kom­men mit der Schweiz auf­zu­neh­men.