Mo­no­pol­kas­se senkt die Kos­ten nicht

Ge­mäss den In­iti­an­ten haben be­reits über 100'000 Stimm­be­rech­tig­te die «In­itia­ti­ve für eine öf­fent­li­che Kran­ken­kas­se» un­ter­schrie­ben. Das zeigt ein­drück­lich, dass die Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer mit dem ge­gen­wär­ti­gen Zu­stand un­zu­frie­den sind und sich ein ef­fi­zi­en­tes, be­zahl­ba­res Ge­sund­heits­we­sen wün­schen. Mit einer staat­li­chen Ein­heits­kas­se lässt sich die­ses Ziel je­doch nicht er­rei­chen.

​Im März 2007 hat die Schweiz der Ein­füh­rung einer Ein­heits­kas­se für die Kran­ken­ver­si­che­rung mit 71,2 Pro­zent Nein-Stim­men eine klare Ab­sa­ge er­teilt. Vier Jahre und ei­ni­ge Prä­mi­en­er­hö­hungs­run­den spä­ter zeich­net sich nun die nächs­te Ab­stim­mung über das­sel­be Thema ab. eco­no­mie­su­is­se hat gros­ses Ver­ständ­nis für den Unmut über die immer wie­der stark an­stei­gen­den Grund­ver­si­che­rungs­prä­mi­en. Doch die mit dem Slo­gan «güns­tig und ge­recht» be­wor­be­ne neue In­itia­ti­ve ver­mag die­ses Pro­blem nicht zu lösen.

Sys­tem­wech­sel be­deu­tet Ver­lust der Wahl­frei­heit und des Wett­be­werbs
Mit dem ge­for­der­ten Sys­tem­wech­sel wür­den ei­ner­seits die Ver­si­cher­ten ihre Wahl­frei­heit ein­büs­sen. Bei Un­zu­frie­den­heit wäre kein Kas­sen­wech­sel mehr mög­lich – ent­spre­chend be­stün­de kein An­reiz für die Ein­heits­kas­se, ef­fi­zi­ent und kun­den­ori­en­tiert zu ar­bei­ten. An­de­rer­seits wären alle Leis­tungs­er­brin­ger im Ge­sund­heits­we­sen mit einem Mo­no­po­lis­ten kon­fron­tiert, der ihnen die Prei­se dik­tie­ren kann. Der Wett­be­werb wird aus­ge­schal­tet, der An­reiz für In­no­va­tio­nen geht ver­lo­ren. Und schliess­lich zeigt das Bei­spiel der In­va­li­den­ver­si­che­rung, dass staat­li­che Ein­heits­kas­sen dazu nei­gen, De­fi­zi­te an­zu­häu­fen. Diese müs­sen von nach­fol­gen­den Ge­ne­ra­tio­nen müh­sam wie­der ab­ge­tra­gen wer­den.

eco­no­mie­su­is­se ist über­zeugt, dass ein an­de­rer Weg ein­zu­schla­gen ist: Der Wett­be­werb unter den Leis­tungs­er­brin­gern und die Ei­gen­ver­ant­wor­tung der Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten müs­sen ge­stärkt wer­den. Des­halb un­ter­stützt der Wirt­schafts­dach­ver­band bei­spiels­wei­se die Auf­he­bung des Ver­trags­zwangs zwi­schen Kas­sen und An­bie­tern, mehr Kos­ten­trans­pa­renz in der Spi­tal­fi­nan­zie­rung oder eine Ver­bes­se­rung des Ri­si­ko­aus­gleichs zwi­schen den Kas­sen.