Vernehmlassungsantwort

​​Stel­lung­nah­me zur Über­ar­bei­tung des Schen­ge­ner Grenz­ko­dex​

​​eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die vor­ge­schla­ge­ne Über­ar­bei­tung des Schen­ge­ner Grenz­ko­dex. Der freie Per­so­nen­ver­kehr im Schen­gen-Raum ohne Grenz­kon­trol­len ist für die Schwei­zer Wirt­schaft und ins­be­son­de­re den Tou­ris­mus von gros­sem Nut­zen.

​Al­ler­dings füh­ren die ne­ga­ti­ven Fol­gen eines un­ge­brems­ten Zu­stroms von Mi­gran­ten und Asyl­be­wer­bern nach Eu­ro­pa sowie das man­gel­haf­te Funk­tio­nie­ren des Dub­lin-Ab­kom­mens dazu, dass die Ak­zep­tanz für den Schen­gen-Raum in der Be­völ­ke­rung ab­nimmt. Auf­grund eines feh­len­den Si­cher­heits­ge­fühls der Be­völ­ke­rung in den Schen­gen-Mit­glied­staa­ten ver­liert die Rei­se­frei­heit aber auch die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit an Un­ter­stüt­zung. Dies wie­der­um be­droht – im Falle der Schweiz – den Bi­la­te­ra­len Weg. Des­halb muss der Schen­ge­ner Grenz­ko­dex an die neuen Her­aus­for­de­run­gen im Be­reich Ge­sund­heit, Be­dro­hungs­la­gen in­fol­ge In­stru­men­ta­li­sie­rung von Mi­gran­ten sowie Ter­ro­ris­mus und Se­kun­där­mi­gra­ti­on an­ge­passt wer­den. Diese Vor­la­ge trägt dazu bei. ​

Für die Schwei­zer Wirt­schaft ist von gros­ser Be­deu­tung, dass das Prin­zip der Grenz­kon­troll­frei­heit in­ner­halb des Schen­gen-Raums wei­ter­hin auf­recht­er­hal­ten und prio­ri­tär bleibt. Tem­po­rä­re Bin­nen­grenz­kon­trol­len müs­sen die Aus­nah­me blei­ben und sol­len das Funk­tio­nie­ren der Rei­se­frei­heit in­ner­halb des Schen­gen-Raums so wenig wie mög­lich be­ein­träch­ti­gen. Falls Schen­gen-Staa­ten ein­sei­ti­ge Bin­nen­grenz­kon­trol­len vor­über­ge­hend ein­füh­ren wol­len, müs­sen sie dies unter Re­spek­tie­rung an­er­kann­ter ge­mein­sa­mer Re­geln tun. Aus­ser­dem sol­len diese erst ein­ge­führt wer­den, wenn al­ter­na­ti­ve Mass­nah­men, wie die In­ten­si­vie­rung po­li­zei­li­cher Zu­sam­men­ar­beit mit den Nach­bar­staa­ten, nicht das ge­wünsch­te Ziel er­rei­chen. ​

Um die Rei­se­frei­heit in­ner­halb des Schen­gen-Raums mög­lichst hin­de­rungs­frei ge­währ­leis­ten zu kön­nen, braucht es im Schen­ge­ner Grenz­ko­dex kla­re­re Re­geln, wel­che die neuen Her­aus­for­de­run­gen an den Schen­gen-Aus­sen­gren­zen und die mi­gra­ti­ons­spe­zi­fi­schen Ele­men­te adres­sie­ren. Davon hängt auch das Ver­trau­en ab, wel­ches die Be­völ­ke­rung der Schen­gen-Staa­ten in das Funk­tio­nie­ren des Schen­gen-Raums setzt. Dies gilt vor allem für grif­fi­ge Re­geln zur Be­kämp­fung der Kri­mi­na­li­tät und der ir­re­gu­lä­ren Mi­gra­ti­on. Soll­ten diese Re­geln in der Pra­xis schei­tern, hätte dies auch in der Schweiz gra­vie­ren­de in­nen­po­li­ti­sche Fol­gen.​