Win­ter­ses­si­on 2023

Die erste Ses­si­on der neuen Le­gis­la­tur stand im Zei­chen einer lang­wie­ri­gen Bud­get­de­bat­te: Nur mit einem Kniff konn­te das Par­la­ment ein knapp schul­den­brem­sen­kon­for­mes Bud­get ver­ab­schie­den. Beim so­ge­nann­ten Be­schleu­ni­gungs­er­lass war sich die Po­li­tik hin­ge­gen rasch einig. Das Par­la­ment ist der Auf­fas­sung, dass die heu­ti­gen Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren für gros­se So­lar­kraft­wer­ke, Wind­parks und Was­ser­kraft­wer­ke be­schleu­nigt wer­den sol­len, wenn sie von na­tio­na­lem In­ter­es­se sind. Er­freu­lich ist auch, dass sich die klei­ne Kam­mer für die Re­vi­si­on des Pa­tent­ge­set­zes aus­ge­spro­chen hat. Damit wird das Ge­setz an in­ter­na­tio­na­le Stan­dards an­ge­passt und somit be­son­ders für KMU und Ein­zel­er­fin­de­rin­nen und -er­fin­der at­trak­ti­ver. Be­dau­er­lich hin­ge­gen ist der Ent­scheid der bei­den Kam­mern, die Vor­la­ge über Zu­las­sungs­er­leich­te­run­gen von Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern mit Schwei­zer Hoch­schul­ab­schluss an den Bun­des­rat zu­rück­zu­wei­sen.

Steu­ern und Fi­nan­zen

Schul­den­brem­se ein­hal­ten

Als Folge von Be­rei­ni­gungs­mass­nah­men hält das Bud­get für das kom­men­de Haus­halts­jahr die Vor­ga­ben der Schul­den­brem­se ein. Im Er­geb­nis ist der Vor­an­schlag so zu ver­ab­schie­den – im Min­des­ten mit einer schwar­zen Null. Für die Si­cher­stel­lung der Schul­den­brem­se in den kom­men­den Fi­nanz­plan­jah­ren sind aber wei­te­re Mass­nah­men er­for­der­lich. Die Sta­bi­li­tät des Bun­des­haus­halts ist ein wich­ti­ges Le­gis­la­turziel.

Darum geht es: Dank den Be­rei­ni­gungs­mass­nah­men hält das Bud­get 2024 die Vor­ga­ben der Schul­den­brem­se ein. Der Fi­nanz­plan ab 2025 weist je­doch wei­ter­hin un­er­laub­te Fehl­be­trä­ge auf. Das Par­la­ment hat es in der Hand, wie gross das Un­gleich­ge­wicht und der damit ver­bun­de­ne Berein­gungs­be­darf schluss­end­lich sein wird. Gleich­zei­tig sind er­neut hohe Aus­ga­ben für den or­dent­li­chen Haus­halt­vor­ge­se­hen, wel­che die Be­din­gun­gen der Aus­ser­or­dent­lich­keit nicht er­fül­len. Wie­der­hol­te und plan­ba­re Aus­ga­ben, wie der Schutz­sta­tus S im Mi­gra­ti­ons­we­sen und ins­be­son­de­re der Fi­nan­zie­rungs­bei­trag an die SBB, scha­den der Glaub­wür­dig­keit der Schul­den­brem­se und füh­ren zu hö­he­ren Schul­den und Zins­aus­ga­ben.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Wirt­schaft er­war­tet vom Par­la­ment Zu­rück­hal­tung, Prio­ri­sie­rung und mehr Trans­pa­renz. Das Bud­get 2024 muss im Er­geb­nis mit min­des­tens einer schwar­zen Null be­schlos­sen wer­den. Jeg­li­che Auf­sto­ckun­gen sind zwin­gend zu kom­pen­sie­ren - auch im Fi­nanz­plan. Die kon­se­quen­te Ge­gen­fi­nan­zie­rung ist ein zen­tra­ler fi­nanz­po­li­ti­scher Grund­satz, um das Haus­halts­gleich­ge­wicht zu wah­ren. Die be­grenz­ten Mit­tel er­for­dern eine Prio­ri­sie­rung bei den Auf­ga­ben. Dabei sind auch die fö­de­ra­len Grund­sät­ze ein­zu­hal­ten. Der Umweg über den aus­ser­or­dent­li­chen Haus­halt löst kein Fi­nan­zie­rungs­pro­blem - die Pro­ble­me wer­den nur in die Zu­kunft ver­scho­ben.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Vor­an­schlag für den Bun­des­haus­halt 2024 ist unter Dach und Fach. Das Par­la­ment hat ge­gen­über dem Ent­wurf des Bun­des­ra­tes ei­ni­ge Um­schich­tun­gen vor­ge­nom­men. So hat es Kür­zun­gen bei der Land­wirt­schaft und beim re­gio­na­len Per­so­nen­ver­kehr rück­gän­gig ge­macht und dafür Ab­stri­che beim Bahn­in­fra­struk­tur­fonds und bei der Mi­gra­ti­on vor­ge­nom­men. Alles in allem geht der Vor­an­schlag ge­ra­de auf: Die Vor­ga­ben der Schul­den­brem­se wer­den fast auf den Rap­pen genau ein­ge­hal­ten. Der Vor­an­schlag schliesst mit einem win­zi­gen Über­schuss von 320’298 Fran­ken.

Bes­se­re Steue­rung durch Ein­be­zug der Fi­nanz­kom­mis­sio­nen

Die Fi­nanz­kom­mis­sio­nen sol­len bei Vor­stös­sen und Er­las­sent­wür­fen von Sach­be­reichs­kom­mis­sio­nen mit er­heb­li­chen fi­nan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen ein­be­zo­gen wer­den. Dies er­mög­licht es ihnen, ihren ge­setz­li­chen Auf­trag zur um­fas­sen­den Prü­fung der fi­nan­zi­el­len Füh­rung des Bun­des bes­ser zu er­fül­len.

Darum geht es: Nach­dem das Par­la­ment in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren lau­fend neue Aus­ga­ben be­schlos­sen hat, ohne sich um die Fi­nan­zie­rung zu küm­mern, zeich­nen sich für die kom­men­den Jah­ren hohe De­fi­zi­te ab. Weil diese De­fi­zi­te struk­tu­rell und nicht mit der Schul­den­brem­se kon­form sind, braucht es nun Ent­las­tungs­mass­nah­men. Um zu ver­hin­dern, dass der Bund wie­der in diese Si­tua­ti­on kommt, müs­sen die Fi­nanz­kom­mis­sio­nen den fi­nan­zi­el­len Ge­samt­kon­text her­stel­len und die fi­nanz­po­li­ti­sche Steue­rung über alle Sach­be­rei­che hin­weg ver­stär­ken.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Es ist rich­tig und wich­tig, dass die Fi­nanz­kom­mis­sio­nen beim Be­schluss von Ge­schäf­ten mit er­heb­li­chen fi­nan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen mehr fi­nanz­po­li­ti­sche Füh­rung und Ver­ant­wor­tung – auch ge­mäss ihrem ge­setz­li­chen Auf­trag – über­neh­men kön­nen. Nur so kön­nen in­ko­hä­ren­te Bud­get­be­schlüs­se, die nicht mit den Vor­ga­ben der Schul­den­brem­se zu ver­ein­ba­ren sind, ver­hin­dert wer­den. Die Wirt­schaft emp­fiehlt, die Pa. Iv. ge­mäss Ent­wurf der Fi­nanz­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats vom 29. Juni 2023 an­zu­neh­men. Die von der Kom­mis­si­on vor­ge­schla­ge­ne An­pas­sung des Mit­be­richts­ver­fah­rens (Art. 50 Par­la­ments­ge­setz), die vom Ple­num ab­ge­lehnt wurde, ist ein zen­tra­les Ele­ment die­ser Vor­la­ge, das nicht her­aus­ge­bro­chen wer­den darf. Die Be­fürch­tung, dass die Sach­be­reichs­kom­mis­sio­nen von den Fi­nanz­kom­mis­sio­nen über­steu­ert wer­den, ist un­be­grün­det, zumal der Rat und nicht die Kom­mis­sio­nen über eine Vor­la­ge ent­schei­det.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Stän­de­rat hat den ver­blei­ben­den ma­te­ri­el­len An­pas­sungs­vor­schlag auf An­trag der SPK-S ge­stri­chen. Aus Sicht der SPK-S ist es in­sti­tu­tio­nell und staats­po­li­tisch weder sinn­voll noch not­wen­dig, den Fi­nanz­kom­mis­sio­nen die ent­spre­chen­den Kom­pe­ten­zen aus­zu­wei­ten. Damit ist von der ur­sprüng­li­chen Idee, die Rolle der Fi­nanz­kom­mis­sio­nen zu stär­ken, nicht mehr viel übrig. Der Ent­wurf geht mit die­ser Dif­fe­renz zu­rück an die Fi­nanz­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats.

Mehr­wert­steu­er­lü­cke schlies­sen

Die Mo­ti­on zielt dar­auf ab, die Platt­form­be­steue­rung auf bis­her nicht voll­stän­dig be­steu­er­te elek­tro­ni­sche Dienst­leis­tun­gen aus­zu­wei­ten. Mit der Teil­re­vi­si­on des Mehr­wert­steu­er­ge­set­zes wurde zwar die Platt­form­be­steue­rung ein­ge­führt. Diese er­fasst je­doch nur die Lie­fe­run­gen von Waren. Neu sol­len die Platt­for­men alle in der Schweiz er­brach­ten elek­tro­ni­schen Dienst­leis­tun­gen ver­steu­ern. Die­ses Prin­zip gilt in der EU be­reits seit Jah­ren.

Darum geht es: Elek­tro­ni­sche Dienst­leis­tun­gen sind ein stark wach­sen­der Markt. Viele die­ser Dienst­leis­tun­gen wer­den aus dem Aus­land er­bracht, ent­we­der di­rekt oder über Platt­for­men. Es be­steht die Be­fürch­tung, dass aus­län­di­sche An­bie­ter in der grös­se­ren Zahl keine Mehr­wert­steu­er in der Schweiz ab­füh­ren, ob­wohl sie müss­ten. Da­durch kommt es zu Wett­be­werbs­ver­zer­run­gen, weil Schwei­zer An­bie­ter die Mehr­wert­steu­er er­he­ben. Dar­über hin­aus ver­liert die Schweiz Steu­er­sub­strat, auf das sie An­spruch hat. Die Steu­er­ver­lus­te sind mut­mass­lich gross.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: eco­no­mie­su­is­se emp­fiehlt die An­nah­me der Mo­ti­on. Die Aus­wei­tung der Platt­form­be­steue­rung auf elek­tro­ni­schen Dienst­leis­tun­gen in der Schweiz ana­log zur EU ist sinn­voll. Der Bun­des­rat soll die­sen Schritt prü­fen und dar­auf ge­stützt eine Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Mehr­wert­steu­er vor­schla­gen, so­dass die Platt­form­be­steue­rung auch bei elek­tro­ni­schen Dienst­leis­tun­gen zur An­wen­dung kommt.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Na­tio­nal­rat hat der Mo­ti­on als Zweitrat still­schwei­gend zu­ge­stimmt. Der Bun­des­rat muss somit eine ent­spre­chen­de Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Mehr­wert­steu­er vor­neh­men. Die­ser will nach einer Prü­fung der Um­setz­bar­keit der Aus­deh­nung der Mehr­wert­steu­er­pflicht für On­line-Platt­for­men in der Pra­xis prü­fen und dar­auf ba­sie­rend eine Ver­nehm­las­sungs­vor­la­ge aus­ar­bei­ten.

Aus­sen­wirt­schaft

Sinn­vol­le Aus­nah­me für Aus­lands­ge­schäf­te

In­fol­ge des rus­si­schen An­griffs­kriegs auf die Ukrai­ne und den dar­auf­fol­gen­den Ent­schei­dun­gen der Schwei­zer Re­gie­rung steht die Schweiz nun vor der Her­aus­for­de­rung, ihre Po­si­ti­on als ver­läss­li­che Part­ne­rin ge­gen­über be­freun­de­ten Staa­ten zu stär­ken. Damit die be­waff­ne­te Neu­tra­li­tät der Schweiz sich auch künf­tig auf eine ei­ge­ne Si­cher­heits­in­dus­trie ver­las­sen kann, braucht es eine An­pas­sung des Ge­set­zes. Die Mo­ti­on ist ein hilf­rei­cher, ers­ter Schritt in diese Rich­tung.

Darum geht es: Ar­ti­kel 22 des Kriegs­ma­te­ri­al­ge­set­zes soll er­gänzt wer­den, damit der Bun­des­rat von den Be­wil­li­gungs­kri­te­ri­en für Aus­lands­ge­schäf­te unter aus­ser­or­dent­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ab­wei­chen kann.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die vor­ge­schla­ge­ne Aus­nah­me­re­ge­lung zielt in die rich­ti­ge Rich­tung, um das ver­lo­ren ge­gan­ge­ne Ver­trau­en aus­län­di­scher Part­ner in die Schwei­zer Rüs­tungs­in­dus­trie wie­der­her­zu­stel­len. Al­ler­dings braucht es dar­über hin­aus klare und für die aus­län­di­schen Auf­trag­ge­ber ver­ständ­li­che, ver­läss­li­che und nach­voll­zieh­ba­re Re­ge­lun­gen. Nur so kann die Schwei­zer Si­cher­heits­in­dus­trie wie­der zum be­vor­zug­ten Part­ner der be­freun­de­ten, west­li­chen Staa­ten avan­cie­ren.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Nach­dem der Stän­de­rat in der Herbst­ses­si­on die Mo­ti­on der SIK-S be­reits an­ge­nom­men hat, nun hat der Na­tio­nal­rat mit 117 zu 74 Stim­men die­ser auch zu­ge­stimmt. Die Mo­ti­on ist ein hilf­rei­cher, ers­ter Schritt, um das ver­lo­ren ge­gan­ge­ne Ver­trau­en aus­län­di­scher Part­ner in die Schwei­zer Rüs­tungs­in­dus­trie wie­der­her­zu­stel­len. Das Ge­schäft ist nun an den Bun­des­rat über­wie­sen.

In­ves­ti­tio­nen in den Pri­vat­sek­tor für In­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit zen­tral

Die Be­reit­schaft der Wirt­schaft, ihre Er­fah­run­gen in die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit (IZA) ein­zu­brin­gen, ist gross. Dabei hat sich ge­zeigt, dass neue­re In­stru­men­te zur Un­ter­stüt­zung von lo­ka­len Un­ter­neh­mens­grün­dun­gen und -ent­wick­lun­gen gute Wir­kun­gen er­zie­len. Hier­bei ist die Ent­wick­lungs­fi­nan­zie­rungs­ge­sell­schaft SIFEM (Swiss In­vest­ments Fund for Emer­ging Mar­kets) her­vor­zu­he­ben.

Darum geht es: Dank des über SIFEM in­ves­tier­ten Ka­pi­tals konn­te eine gros­se Zahl lo­ka­ler Un­ter­neh­men mit­fi­nan­ziert wer­den. Dies führt zur di­rek­ten Schaf­fung von Ar­beits­plät­zen im Pri­vat­sek­tor. Die Mit­tel kön­nen somit nach dem ge­glück­ten Auf­bau eines Un­ter­neh­mens ab­ge­zo­gen und in wei­te­re Un­ter­neh­men in­ves­tiert wer­den. Die Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­stim­mun­gen der SIFEM sol­len auf Ge­set­zes­stu­fe ver­an­kert wer­den.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die Wirt­schaft un­ter­stützt die Über­füh­rung der Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­stim­mun­gen der SIFEM auf Ge­set­zes­stu­fe. Damit wird der Grund­stein für den wei­te­ren Aus­bau von In­ves­ti­tio­nen in den Pri­vat­sek­tor als In­stru­ment der IZA ge­legt.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Nach der klei­nen Kam­mer möch­te auch der Na­tio­nal­rat die SIFEM auf eine neue Ge­set­zes­grund­la­ge stel­len. Die­sen Ent­scheid be­grüsst die Wirt­schaft. Mo­del­le wie die SIFEM sol­len in der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit (IZA) wei­ter aus­ge­baut wer­den. Das hat eco­no­mie­su­is­se auch in sei­ner jüngst ein­ge­reich­ten Stel­lung­nah­me zur Stra­te­gie der IZA 2025-28 noch­mals un­ter­stri­chen.

Wirt­schaft un­ter­stützt Ab­kom­men mit In­do­ne­si­en

In­do­ne­si­en ge­hört zu den wich­tigs­ten De­sti­na­tio­nen für Schwei­zer Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen in Asien. Die Schwei­zer Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen in In­do­ne­si­en be­trug im Jahr 2021 rund 1,7 und im Vor­jahr 2,1 Mil­li­ar­den Fran­ken. Das vor­lie­gen­de In­ves­ti­ti­ons­schutz­ab­kom­men schliesst die Ver­trags­lü­cke, die seit der Kün­di­gung im Jahr 2016 be­stand.

Darum geht es: Das Ab­kom­men schafft lang­fris­tig Pla­nungs­si­cher­heit. In Kom­bi­na­ti­on mit dem 2021 in Kraft ge­tre­te­nen Frei­han­dels­ab­kom­men ist zu er­war­ten, dass das In­ves­ti­ti­ons­schutz­ab­kom­men die Han­dels- und In­ves­ti­ti­ons­dy­na­mik von Schwei­zer Fir­men in In­do­ne­si­en mit­tel- und lang­fris­tig mass­geb­lich stär­ken wird. Dass im Ab­kom­men ins­be­son­de­re auch auf die Be­deu­tung aus­län­di­scher In­ves­ti­ti­on für die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung und dies­be­züg­lich auch den Un­ter­neh­men eine wich­ti­ge Funk­ti­on zu­ge­wie­sen wird, ist zu be­grüs­sen.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt das Ab­kom­men. Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen im Aus­land sind von gros­ser Be­deu­tung für die Schweiz und ein ent­schei­den­der Fak­tor für die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung in auf­stre­ben­den Märk­ten. Das vor­lie­gen­de bi­la­te­ra­le In­ves­ti­ti­ons­schutz­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en ge­währt schwei­ze­ri­schen In­ves­ti­tio­nen in In­do­ne­si­en – wie auch um­ge­kehrt in­do­ne­si­schen In­ves­ti­tio­nen in der Schweiz – staats­ver­trag­li­chen Schutz vor po­li­ti­schen Ri­si­ken.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Nach dem Stän­de­rat hat nun auch die gros­se Kam­mer einem neuen In­ves­ti­ti­ons­schutz­ab­kom­men (ISA) mit In­do­ne­si­en zu­ge­stimmt. Damit ist das Ge­schäft be­reit für die Schluss­ab­stim­mung.

Klima, Um­welt und In­fra­struk­tur

Pri­vat­wirt­schaft­li­che Lö­sun­gen stär­ken

Die In­dus­trie kann be­deu­ten­de Bei­trä­ge an die Kreis­lauf­wirt­schaft leis­ten. Daher ist es wich­tig, die staat­li­che Re­gu­lie­rung im Sinne des Sub­si­dia­ri­täts­prin­zips zu über­prü­fen und Raum für pri­vat­wirt­schaft­li­che Ak­ti­vi­tä­ten zu schaf­fen. Schäd­li­che Auf­la­gen und Ver­bo­te sind de­zi­diert ab­zu­leh­nen.

Darum geht es: Pro­duk­te sol­len mit mög­lichst wenig Ma­te­ri­al und En­er­gie her­ge­stellt und ver­wer­tet wer­den. Dies ist denn auch Vor­aus­set­zung für eine er­folg­rei­che Dekar­bo­ni­sie­rung. Die Ei­gen­in­itia­ti­ve von Un­ter­neh­men wird ge­för­dert, da beim Er­lass neuer Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten be­reits er­grif­fe­ne, frei­wil­li­ge Mass­nah­men von Un­ter­neh­men be­rück­sich­tigt wer­den.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se:Die Ab­fall­hier­ar­chie soll zu­guns­ten einer op­ti­ma­len pri­vat­wirt­schaft­li­chen Nut­zung der Roh­stof­fe durch das Prin­zip «stoff­li­che vor en­er­ge­ti­sche Nut­zung» ge­stärkt wer­den. Diese Ver­wer­tungs­kas­ka­de ist ef­fi­zi­ent, eine wei­ter­füh­ren­de Ver­wer­tungs­pflicht von ein­zel­nen Stof­fen braucht es auf Ge­set­zes­stu­fe hin­ge­gen nicht.

Plan­wirt­schaft­li­che Mass­nah­men wie die Ein­schrän­kung bei der Ver­wen­dung von Ma­te­ria­li­en, ins­be­son­de­re im Bau­be­reich, wer­den ab­ge­lehnt. Die Wirt­schaft un­ter­stützt, dass bei An­for­de­run­gen an Pro­duk­te die Re­ge­lun­gen der wich­tigs­ten Han­dels­part­ner be­rück­sich­tigt wer­den sol­len, wobei auf eine Über­nah­me von EU-Vor­ga­ben zu ver­zich­ten ist. In den Ein­zel­hei­ten emp­fiehlt eco­no­mie­su­is­se Fol­gen­des:

  • Ja zur teil­wei­sen Lo­cke­rung des Ab­fall­mo­no­pols zwecks Schlies­sung zu­sätz­li­cher Kreis­läu­fe
  • Nein zum Re­pa­ra­tur-Index: We­ni­ger Bü­ro­kra­tie, mehr Spiel­raum für In­no­va­ti­on
  • Nein zu Grenz­wer­ten für graue Emis­sio­nen, die schwer zu be­stim­men sind und fak­tisch zu Ver­bo­ten für be­stimm­te Bau­wei­sen füh­ren
  • Kein Swiss Fi­nish: Ab­leh­nung Mo. 19.4594 zur Ver­län­ge­rung der Ge­währ­leis­tungs­frist (vgl. auch Seite 14)

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Der Stän­de­rat hat mit kla­rer Mehr­heit für die Stär­kung der Kreis­lauf­wirt­schaft ge­stimmt. Der «gor­di­sche Kno­ten» zur Lo­cke­rung des Ab­fall­mo­no­pols konn­te nicht ge­löst wer­den. Die­ser Kernas­pekt der Vor­la­ge bleibt wei­ter­hin offen. Dafür wurde die ganz­heit­li­che Be­wer­tung der Um­welt­be­las­tung von Pro­duk­ten und Ge­bäu­den sowie die Ab­fall­hier­ar­chie zur Schlies­sung von Kreis­läu­fen ver­an­kert. Die Ein­füh­rung eines Re­pa­ra­tur-Index sieht die Wirt­schaft wegen des be­schränk­ten Nut­zens für die Um­welt hin­ge­gen kri­tisch.

Wer auf Er­neu­er­ba­re bauen will, muss diese auch bauen wol­len

Die be­ste­hen­den Ver­fah­ren für die Pla­nung und den Bau gros­ser Kraft­wer­ke für er­neu­er­ba­re En­er­gi­en ste­hen der Ver­sor­gungs­si­cher­heit im Weg. Die Ver­fah­ren sind müh­sam bis teils ab­surd – es braucht drin­gend eine Straf­fung.

Darum geht es: Mit den heute gel­ten­den Pla­nungs-, Be­wil­li­gungs- und Rechts­mit­tel­ver­fah­ren kön­nen sich Pro­jek­te stark ver­zö­gern. Um den not­wen­di­gen Aus­bau der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en rasch zu er­mög­li­chen, sol­len diese Ver­fah­ren ver­ein­facht und vor allem be­schleu­nigt wer­den. Damit will der Bun­des­rat die Vor­aus­set­zun­gen für einen ra­schen Aus­bau von Pro­duk­ti­ons­an­la­gen für er­neu­er­ba­re En­er­gi­en sowie von Über­tra­gungs­lei­tun­gen schaf­fen.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se:Ins­ge­samt adres­siert die Vor­la­ge die rich­ti­gen Hebel für eine Ver­fah­rens­be­schleu­ni­gung bei er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en. Mit dem neuen, kan­to­na­len Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren und der Be­schrän­kung der Be­schwer­de­mög­lich­kei­ten auf zwei In­stan­zen wer­den die Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren vor­aus­sicht­lich deut­lich be­schleu­nigt. An­pas­sungs­be­darf be­steht bei den fol­gen­den drei Punk­ten:

  • Auch der Aus­bau des des Ver­teil­net­zes (und nicht nur des Über­tra­gungs­net­zes) soll­te von na­tio­na­lem In­ter­es­se sein.
  • Für eine ef­fi­zi­en­te Durch­füh­rung der Ver­fah­ren soll­te eine in­ter­kan­to­na­le ko­or­di­nie­ren­de Leit­be­hör­de be­stimmt wer­den.
  • Es soll­te re­gel­mäs­sig Trans­pa­renz ge­schaf­fen wer­den zum Stand der kan­to­na­len Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren re­spek­ti­ve be­tref­fend der hän­gi­gen Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me

Stand der Be­ra­tun­gen: Die gros­se Kam­mer hat den Be­schleu­ni­gungs­er­lass mit 137 zu 56 und Stim­men bei 3 Ent­hal­tun­gen an­ge­nom­men und folg­te in allen zen­tra­len Punk­ten ihrer Kom­mis­si­on für Um­welt, Raum­pla­nung und En­er­gie.

Mehr­heits­fä­hi­ge Kli­ma­po­li­tik, um er­neu­ten Schiff­bruch zu ver­hin­dern

Die Wirt­schaft be­kennt sich zum Netto-Null-Ziel bis 2050 und un­ter­stützt die Stoss­rich­tung der Re­vi­si­on. Die Aus­wei­tung der Ziel­ver­ein­ba­run­gen und die Wei­ter­füh­rung des Emis­si­ons­han­dels sind dabei zen­tral. Fir­men und Haus­hal­te dür­fen nicht noch stär­ker be­las­tet wer­den. Die Vor­la­ge muss aus­ta­riert sein, damit sie nicht er­neut an der Urne schei­tert.

Darum geht es: Mit dem neuen CO2-Ge­setz soll eine Hal­bie­rung der Emis­sio­nen bis 2030 im Ver­gleich zum Re­fe­renz­jahr 1990 er­reicht wer­den. Sinn­voll ist, dass die Re­vi­si­on auf be­währ­ten In­stru­men­ten auf­baut und diese fort­führt. Es ist fol­ge­rich­tig, dass keine neuen oder hö­he­ren Ab­ga­ben und auch keine Ver­bo­te ge­plant sind. Einen na­tio­na­len Al­lein­gang gilt es grund­sätz­lich zu ver­mei­den.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se:

  • Be­grüsst wird, dass die Ziel­ver­ein­ba­run­gen mit Ver­min­de­rungs­ver­pflich­tung auf alle Un­ter­neh­men aus­ge­wei­tet wer­den sol­len.
  • Ein Ver­zicht auf eine Er­hö­hung der CO2-Ab­ga­be wird be­für­wor­tet, zumal sie be­reits eine der höchs­ten welt­weit ist.
  • Der In­land­an­teil am 50-Pro­zent-Re­duk­ti­ons­ziel ist mit zwei Drit­teln be­reits sehr am­bi­tio­niert. Hier gilt es, dem Stän­de­rat, resp. der Min­der­heit UREK-N zu fol­gen.
  • Die Frist zur Um­set­zung der Ziel­ver­ein­ba­run­gen soll­te nicht will­kür­lich im Jahr 2040 fest­ge­legt wer­den, son­dern wie in an­de­ren Be­rei­chen im Jahr 2050.
  • Ein­schrän­kun­gen bei der Rück­ver­tei­lung für Un­ter­neh­men mit Ver­min­de­rungs­pflicht sind nicht ziel­füh­rend. Denn mit einer Teil­nah­me an der Rück­ver­tei­lung er­hal­ten die Un­ter­neh­men wich­ti­ge fi­nan­zi­el­le Mit­tel, um die Dekar­bo­ni­sie­rung zu be­schleu­ni­gen und die in­län­di­sche Kli­ma­wir­kung zu er­hö­hen.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me - be­dingt

Stand der Be­ra­tun­gen: Nach dem Stän­de­rat hat auch der Na­tio­nal­rat der Vor­la­ge mit 136 zu 34 Stim­men und 26 Ent­hal­tun­gen zu­ge­stimmt. Wie vom Er­strat vor­ge­spurt, soll die CO2-Ab­ga­be bei 120 CHF pro Tonne be­las­sen und die Teil­zweck­bin­dung von einem Drit­tel bei­be­hal­ten wer­den. Eine we­sent­li­che Dif­fe­renz be­steht beim In­land­an­teil der Re­duk­tio­nen. Wäh­rend der Stän­de­rat zwei Drit­tel für rea­lis­tisch hält, möch­te der Na­tio­nal­rat drei Vier­tel der Emis­sio­nen im In­land re­du­zie­ren.

All­ge­mei­ne Wirt­schafts­po­li­tik

Mit Schwei­zer Steu­er­gel­dern aus­ge­bil­de­te Fach­kräf­te hier­be­hal­ten

Jähr­lich in­ves­tie­ren die Steu­er­zah­ler 180 Mil­lio­nen Fran­ken in die Aus­bil­dung von in­ter­na­tio­na­len Hoch­schul­ab­sol­ven­ten in der Schweiz. Trotz des drän­gen­den Fach­kräf­te­man­gels ver­las­sen viele von ihnen das Land nach Ab­schluss ihrer Aus­bil­dung. Die Dis­kus­si­on muss im Par­la­ment vor­an­ge­trie­ben wer­den, an­statt die Vor­la­ge an den Bun­des­rat zu­rück­zu­wei­sen.

Darum geht es: Durch den fort­schrei­ten­den de­mo­gra­fi­schen Wan­del wer­den Fach­kräf­te immer rarer. Vor die­sem Hin­ter­grund ist es stö­rend, dass viele aus­län­di­sche Stu­die­ren­de, die in Schwei­zer Hoch­schu­len aus­ge­bil­det wer­den, die Schweiz nach Ab­schluss des Stu­di­ums wie­der ver­las­sen. Nur 150 bis 200 die­ser 3000 Per­so­nen aus Dritt­staa­ten ver­blei­ben in der Schweiz.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Die eco­no­mie­su­is­se be­grüsst Zu­gangs­er­leich­te­run­gen für Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der mit Schwei­zer Hoch­schul­ab­schluss und emp­fiehlt, auf die Vor­la­ge ein­zu­tre­ten. Es soll­te nun vor­wärts ge­macht und die Vor­la­ge nicht an den Bun­des­rat zu­rück­ge­wie­sen wer­den. Mög­li­che Lö­sungs­we­ge lie­gen auf dem Tisch und kön­nen in der zu­stän­di­gen Kom­mis­si­on be­reits heute dis­ku­tiert wer­den. eco­no­mie­su­is­se ist wie der Na­tio­nal­rat und der Bun­des­rat der Mei­nung, dass sich eine bes­se­re Aus­nut­zung des hier aus­ge­bil­de­ten Fach­kräf­te- Po­ten­zi­al auf ver­fas­sungs­kon­for­me Weise um­set­zen lässt.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me - be­dingt

Stand der Be­ra­tun­gen: Nach dem Stän­de­rat hat nun auch der Na­tio­nal­rat ent­schie­den, das Ge­schäft an den Bun­des­rat zu­rück­zu­wei­sen. Eine Mehr­heit der eid­ge­nös­si­schen Räte ver­tritt die An­sicht, dass der dis­ku­tier­te Vor­schlag des Bun­des­rats nicht ver­fas­sungs­kon­form ist. Der Bun­des­rat wird nun einen neuen Vor­schlag für die Zu­las­sungs­er­leich­te­rung von Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern mit Schwei­zer Hoch­schul­ab­schluss aus­ar­bei­ten, wel­cher mit den Ver­fas­sungs­be­stim­mun­gen zur Steue­rung der Mi­gra­ti­on aus Dritt­staa­ten über Kon­tin­gent­höchst­zah­len kon­form ist.

Durch die Re­vi­si­on des Raum­pla­nungs­ge­set­zes ob­so­let ge­wor­den

eco­no­mie­su­is­se emp­fiehlt die Ab­leh­nung der Land­schafts­in­itia­ti­ve. Mit der 2. Etap­pe des Raum­pla­nungs­ge­set­zes (RPG2) hat das Par­la­ment einen aus­rei­chend stren­gen Ge­gen­vor­schlag be­schlos­sen.

Darum geht es: Die Land­schafts­in­itia­ti­ve zielt dar­auf ab, dass die Zahl der Ge­bäu­de und die von ihnen be­an­spruch­te Flä­che aus­ser­halb der Bau­zo­nen nicht zu­neh­men. Zudem de­fi­niert sie stren­ge­re Be­din­gun­gen für Bau­ten und An­la­gen aus­ser­halb der Bau­zo­ne. Das Par­la­ment hat in der letz­ten Ses­si­on mit RPG 2 einen Ge­gen­vor­schlag ver­ab­schie­det, der die An­lie­gen der In­iti­an­ten auf­nimmt und aus Sicht der Wirt­schaft eher zu re­strik­tiv aus­fällt. Die In­iti­an­ten haben be­reits den be­ding­ten Rück­zug der In­itia­ti­ve an­ge­kün­digt, so­fern kein Re­fe­ren­dum gegen RPG 2 zu­stan­de kommt.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: eco­no­mie­su­is­se steht hin­ter dem Grund­satz, der Bau­ge­bie­te von Nicht-Bau­ge­bie­ten trennt. Die Land­schafts­in­itia­ti­ve geht dies­be­züg­lich je­doch zu weit. Sie würde die heu­ti­ge Ge­set­zes­la­ge klar ver­schär­fen und Mo­der­ni­sie­run­gen und Wei­ter­ent­wick­lun­gen im Ge­bäu­de­park aus­ser­halb der Bau­zo­nen prak­tisch ver­un­mög­li­chen. Aus­nah­men wären nur mög­lich, wenn dies zu «einer we­sent­li­chen Ver­bes­se­rung der ört­li­chen Ge­samt­si­tua­ti­on be­züg­lich Natur, Land­schaft und Bau­kul­tur führt» (Art. 75c Abs.4). Diese schwam­mi­ge For­mu­lie­rung schafft Rechts­un­si­cher­heit. Das vor­ge­se­he­ne Ver­bot von Er­satz­neu­bau­ten kommt zudem einer Ent­eig­nung nahe und kann im Hin­blick auf die En­er­gie­wen­de, die nur mit einer Mo­der­ni­sie­rung des Ge­bäu­de­parks in der Schweiz er­reicht wer­den kann, nicht als op­por­tun be­trach­tet wer­den.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: Ab­leh­nung

Stand der Be­ra­tun­gen: Nach dem Stän­de­rat hat nun auch der Na­tio­nal­rat mit 122 zu 59 Stim­men Nein zur Land­schafts­in­itia­ti­ve ge­sagt. Es ist je­doch davon aus­zu­ge­hen, dass sich das Schwei­zer Stimm­volk nicht zu die­ser In­itia­ti­ve wird äus­sern müs­sen, weil die In­iti­an­ten die In­itia­ti­ve be­dingt zu­rück­ge­zo­gen haben, falls es keine Re­fe­ren­dum gegen den be­reits vom Par­la­ment be­schlos­se­nen Ge­gen­vor­schlag gibt.

Wett­be­werb und Re­gu­la­to­ri­sches

Keine Rechts­un­si­cher­heit schaf­fen

Das Ge­währ­leis­tungs­recht re­gelt die Pflich­ten von Ver­käu­fe­rin­nen und Ver­käu­fern, wenn die ge­kauf­te Ware man­gel­haft ist. Die Rechts­kom­mis­si­on des Stän­de­ra­tes for­dert den Bun­des­rat mit einer Mo­ti­on auf, das Schwei­zer Ge­währ­leis­tungs­recht zu re­vi­die­ren. Die­ses sei ver­al­tet und ent­sprä­che nicht mehr den heu­ti­gen Rea­li­tä­ten. Die Wirt­schaft lehnt diese Mo­ti­on ab, da sie Rechts­un­si­cher­heit und er­heb­li­che Kos­ten zur Folge hätte.

Darum geht es: Das Ge­währ­leis­tungs­recht in der EU wurde kürz­lich über­ar­bei­tet. Ein Pos­tu­lats­be­richt des Bun­des­ra­tes ver­glich des­halb die Rechts­la­ge in der Schweiz mit der­je­ni­gen in der EU. Er kommt zum Schluss, dass das Ge­währ­leis­tungs­recht an­ge­passt wer­den soll­te. Ge­ra­de bei Di­gi­tal­pro­duk­ten be­stün­den Un­ter­schie­de, da in der Schweiz kein An­spruch auf eine Ak­tua­li­sie­rung die­ser Pro­duk­te be­ste­he. Auch die RK-S will das Ge­währ­leis­tungs­recht ent­lang der Vor­schlä­ge des Bun­des­ra­tes re­vi­die­ren.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Das Ge­währ­leis­tungs­recht ist ein Kern­ele­ment des Ver­trags­rech­tes. Es hat sich über Jahr­zehn­te be­währt. Es exis­tiert ent­spre­chend eine ge­fes­tig­te Rechts­pra­xis. Die Schwei­zer Re­geln sind ver­ständ­lich und für alle Markt­be­tei­lig­ten nach­voll­zieh­bar. An­pas­sun­gen an die­sem grund­le­gen­den Rechts­in­stru­ment sind nicht er­for­der­lich. Es zei­gen sich keine Pro­ble­me in der Pra­xis. An­pas­sun­gen hät­ten Rechts­un­si­cher­heit wie auch er­heb­li­che Kos­ten­fol­gen ge­ra­de für die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten zur Folge und wür­den noch zu­sätz­lich zur Hoch­preis­in­sel Schweiz bei­tra­gen. Damit ist die Mo­ti­on klar ab­zu­leh­nen.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: Ab­leh­nung

Stand der Be­ra­tun­gen: Still­schwei­gend nahm der Stän­de­rat die Mo­ti­on sei­ner Rechts­kom­mis­si­on an. Die Mo­ti­on geht nun in den Na­tio­nal­rat.

Die Schweiz braucht ein mo­der­nes Pa­tent­recht

Der Schutz von In­no­va­tio­nen ist für die Schwei­zer Wirt­schaft zen­tral: Mit der Re­vi­si­on soll das Schwei­zer Pa­tent­recht an in­ter­na­tio­na­le Stan­dards an­ge­passt und be­son­ders für KMU sowie für Ein­zel­er­fin­de­rin­nen at­trak­ti­ver wer­den.

Darum geht es: Das Geis­ti­ge Ei­gen­tum in der Schweiz soll ge­stärkt und das Pa­tent­sys­tem fit für die Zu­kunft ge­macht wer­den. Zen­tra­ler Punkt der Vor­la­ge ist die Ein­füh­rung einer ob­li­ga­to­ri­schen, ma­te­ri­el­len Prü­fung für das Schwei­zer Pa­tent. Damit führt die Schweiz – wie zahl­rei­che an­de­re Län­der – ein voll­ge­prüf­tes Pa­tent ein. Gleich­zei­tig soll das bis­he­ri­ge Sys­tem des un­ge­prüf­ten Pa­tents aber fort­be­ste­hen. Da­durch wird es so­wohl einen kos­ten­güns­ti­gen und schnel­len Schutz­ti­tel wie bis­her geben, neu aber auch die Mög­lich­keit eines voll­ge­prüf­ten Pa­tents, bei dem sämt­li­che Pa­tent­vor­aus­set­zun­gen von Amtes wegen ge­prüft wer­den. Die Kom­mis­si­on für Wis­sen­schaft, Bil­dung und Kul­tur des Stän­de­ra­tes (WBK-S) un­ter­stützt die vom Bun­des­rat vor­ge­schla­ge­ne Re­vi­si­on, wünscht aber An­pas­sun­gen und lehnt ein neues Ver­bands­be­schwer­de­recht klar ab. Sie schlägt statt­des­sen eine Re­ge­lung vor, wel­che Drit­te be­rech­tigt, mit einer Be­schwer­de die aus­ge­wähl­te Pa­tent­aus­schluss­grün­de gel­tend zu ma­chen. Diese haben grund­sätz­li­che keine auf­schie­ben­de Wir­kung, wobei die Be­schwer­de­instanz diese aus­nahms­wei­se ein­räu­men kann.

Das fin­det eco­no­mie­su­is­se: Der Dach­ver­band un­ter­stützt die Po­si­ti­on der vor­be­rei­ten­den Kom­mis­si­on WBK-S im Grund­satz. Die von der Kom­mis­si­on vor­ge­schla­ge­nen An­pas­sun­gen müs­sen aber noch stär­ker mit der in­ter­na­tio­na­len Pra­xis ab­ge­stimmt wer­den.

Emp­feh­lung eco­no­mie­su­is­se: An­nah­me - be­dingt

Stand der Be­ra­tun­gen: Die klei­ne Kam­mer hat der An­pas­sung des Schwei­zer Pa­tent­ge­set­zes zu­ge­stimmt. Er­freu­li­cher­wei­se lehnt der Stän­de­rat ein Ver­bands­be­schwer­de­recht klar ab. Das Ge­schäft geht nun an den Na­tio­nal­rat, wo die Vor­la­ge an we­ni­gen Stel­len noch bes­ser mit der in­ter­na­tio­na­len Pra­xis ab­ge­stimmt wer­den soll­te.