Laster vor Hafen

Frei­han­dels­ab­kom­men beim Ex­port wich­tig, aber aus­bau­fä­hig

Heute hat das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft die Re­sul­ta­te sei­ner ex­port­sei­ti­gen Fir­men­um­fra­ge zur Nut­zung von Frei­han­dels­ab­kom­men ver­öf­fent­licht. Die Er­geb­nis­se spie­geln die Re­le­vanz der Ab­kom­men für die Schwei­zer Ex­port­wirt­schaft wider. Sie zei­gen aber auch, wo Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al be­steht.

Seit 2020 ana­ly­siert das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft (SECO) die Nut­zung von Frei­han­dels­ab­kom­men (FHA) durch Schwei­zer Fir­men. Nach einer um­fas­sen­den Da­ten­ana­ly­se und einer im­port­sei­ti­gen Fir­men­be­fra­gung wurde jüngst auch eine breit­an­ge­leg­te ex­port­sei­ti­ge Fir­men­um­fra­ge durch­ge­führt.

Ab­kom­men sind zen­tral für Schwei­zer Ex­port­wirt­schaft

Die Zah­len der ex­port­sei­ti­gen Fir­men­be­fra­gung zei­gen klar, dass die Nut­zung von FHA und die damit ver­bun­de­nen Zoll­ein­spa­run­gen für die hie­si­gen Fir­men sehr wich­tig sind. Die gros­se Mehr­heit nutzt die Ab­kom­men so gut wie immer und kann damit ihre Kos­ten re­du­zie­ren. Von ins­ge­samt 368 be­frag­ten Un­ter­neh­men nut­zen 303 Fir­men die Ab­kom­men immer und 45 nur manch­mal. Le­dig­lich 20 Un­ter­neh­men haben an­ge­ge­ben, dass sie FHA nie nut­zen. Die Er­geb­nis­se der ex­port­sei­ti­gen Um­fra­ge zei­gen, dass sich das gros­se Netz an Frei­han­dels­ab­kom­men, über wel­ches die Schweiz ver­fügt, in der Pra­xis be­währt hat.

Bes­se­res In­for­ma­ti­ons- und Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bot ist be­grüs­sens­wert

Ge­mäss Um­fra­ge be­darf die Nut­zung sol­cher Ab­kom­men aber eines ge­wis­sen Fach­wis­sens und ist immer auch mit ad­mi­nis­tra­ti­vem Auf­wand ver­bun­den. Die Grün­de für die Nicht­nut­zung ba­sie­ren daher meist auf einem der fol­gen­den As­pek­te: Fir­men ver­zich­ten zum einen auf die Nut­zung von FHA, wenn die Waren zoll­frei sind oder die im Ab­kom­men fest­ge­leg­ten Ur­sprungs­re­geln nicht er­füllt wer­den. Zum an­de­ren ver­zich­ten Fir­men auch auf die Nut­zung der Ab­kom­men, wenn der ad­mi­nis­tra­ti­ve Auf­wand als zu gross be­wer­tet wird im Ver­gleich zu den mög­li­chen Ein­spa­run­gen oder das Wis­sen fehlt. Genau hier will nun das SECO an­set­zen. Ge­prüft wer­den ver­schie­de­ne In­for­ma­ti­ons- und Un­ter­stüt­zungs­tools, um die Nut­zung von FHA für die Fir­men zu er­leich­tern und zu ver­bes­sern.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst diese Be­mü­hun­gen. Eine ein­fa­che­re Nut­zung von FHA kann den Schwei­zer Fir­men hel­fen, von Zoll­ein­spa­run­gen zu pro­fi­tie­ren und so ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu stei­gern. Zu­sätz­lich zur ver­bes­ser­ten Nut­zung von FHA sieht die Wirt­schaft aber noch wei­te­re wich­ti­ge In­stru­men­te, um Han­dels­hemm­nis­se ab­zu­bau­en. Dazu ge­hö­ren die ra­sche Um­set­zung des In­dus­trie­zoll­ab­baus, die Di­gi­ta­li­sie­rung und Ver­ein­fa­chung der Zoll­pro­zes­se sowie den Ab­schluss wei­te­rer Frei­han­dels­ab­kom­men.